Schulden-Weltmeister Automobil-Konzerne
14.07.2020 19:30
Gold News vom 14. Juli 2020
Gold & Gesellschaft
SIEMENS galt in den 80er-Jahren als die drittgrößte deutsche Bank. Der Grund waren die enormen Liquiditäts-Polster, die der Konzern über Jahre und Jahrzehnte angelegt hatte. Ebenso die deutschen Energiegiganten wie VEBA, RWE und VIAG. Aber dann kamen die „Optimierer“: Die Kanzlerinnen-Flüsterer Josef Ackermann (Deutsche Bank), der ehemalige Chirurg Alexander Dibelius (Goldman Sachs) und Roland Berger.
Und so wurden diese Konzerne von ihren realwertschaffenden Unternehmensteilen befreit, die – welch eine Überraschung – sich dann im ausländischen Besitz wiederfanden. Als Beispiele seien nur die ehemalige Cash Cow des SIEMENS-Konzerns, die Telekommunikations-Branche, oder die Netzinfrastruktur der Stromkonzerne genannt. Von den Milliarden-schweren Rücklagen für die Kernkraftwerke einmal ganz abgesehen.
Die FAZ widmet sich diesem Thema unter dem Titel „WELTGRÖSSTE UNTERNEHMEN: Verschuldung könnte um bis zu 1 Billion Dollar steigen“ und schreibt: „Beunruhigend daran ist die Tatsache, dass die Unternehmensschulden in den vergangenen fünf Jahren deutlich schneller gestiegen sind als die Gewinne.“
Der erhoffte Hebeleffekt, mit dem mittels Fremdkapital die Unternehmen vollgepumpt werden und damit stetiges Wachstum und noch höhere Gewinne erwirtschaften sollten, scheint wohl nicht mehr so richtig zu funktionieren. Vielmehr haben sich die deutschen Automobilkonzerne zu einer riesengroßen Verschuldungs-Bank mit angeschlossener Automobil-Fabrikation entwickelt. Praktisch kein Auto wird heutzutage mehr ohne ein Kredit-Geschäft wie Leasing mehr verkauft. Und der Verlust, den die Unternehmen bei der Rückgabe der Fahrzeuge, die billig an Aufkäufer auf dem Balkan gehen, erzielen, landet mit neuen Zentralbank-Hilfen in der Verschuldungs-Quote der Unternehmen.
Dieses Spiel läuft schon viele Jahre. Und es bedarf der derzeitigen Covid-19 Krise, um das ganze Ausmaß dieses Pyramiden-Spiels aufzudecken.
Über den Umfang schreibt die FAZ: „Der Studie zufolge ist Volkswagen mit Verbindlichkeiten von 192 Milliarden Dollar der am höchsten verschuldete Konzern der Welt. Ein Schuldenberg der fast so groß wie der von Südafrika oder Ungarn ist, der aber auch durch die Autofinanzierungssparte der Wolfsburger aufgebläht wird. Daimler findet sich mit 151 Milliarden Dollar auf dem dritten Platz, BMW mit 114 Milliarden Dollar auf dem achten Platz.“
Da loben wir uns doch unsere Zeiten im Bankhaus der Achtziger Jahre, SIEMENS. Oder unsere im Jahr 2005 getroffene Entscheidung, im größeren Umfang in Gold investieren zu können.
Marktdaten
EUR/USD | 14.07.20 | Kurs / Delta | in Prozent | |
Gold | 0,877 | 1.808,90 USD | 1.586,41 EUR | |
-5,31 EUR | -0,3% | |||
Silber | 0,877 | 19,14 USD | 16,79 EUR | |
-0,22 EUR | -1,3% | |||
Au/Ag | 94,5 | |||
[ratio] | 0,9 | 1,0% | ||
Platin | 0,877 | 819,00 USD | 718,26 EUR | |
-18,59 EUR | -2,5% | |||
Palladium | 0,877 | 1.898,00 USD | 1.664,55 EUR | |
-60,64 EUR | -3,5% | |||
NIKKEI225 | 22.591,56 | |||
-176,71 | -0,8% | |||
DAX30 | 12.664,13 | |||
-144,68 | -1,1% | |||
S&P500 | 19:30 Uhr | 3.166,03 | ||
-65,00 | -2,0% |
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