Schuldeneuropameister DAX-Unternehmen
26.01.2021 19:30
Gold News vom 26. Januar 2021
Gold & Gesellschaft
Deutschland ist wirklich der ungeschlagene Führer in der wirtschaftlichen und finanziellen Europa-Liga. Allerdings auch beim Schuldenstand seiner Unternehmen. Während sich Kleinbetriebe sowie die mittelständische Wirtschaft zum großen Teil aus dem Kapital persönlich haftender Unternehmer oder Unternehmens-Familien speisen, wird in den DAX-Konzernen kräftig mit Schulden geklotzt.
Diese angloamerikanische Mentalität, mit billigem Fremdkapital sein Geschäftsmodell „zu hebeln“, haben wir zum großen Teil der internationalen Anleger-Struktur in den DAX-Unternehmen zu verdanken. So ist zum Beispiel die US-amerikanische Investment-Firma Blackrock der größte Einzelaktionär bei den 30 Konzernen, die den DAX bilden.
Früher – also zu Zeiten der „Deutschland AG“ – hießen die Eigentümer noch Deutsche Bank oder Allianz Versicherung. Damals kamen die Erträge auch den zumeist deutschen Kunden dieser Banken und Versicherungen zugute.
Aber die DAX-Unternehmen arbeiten schon längst nicht mehr für deutsche Aktienbesitzer oder Eigentümer von Versicherungen oder Bankschuldverschreibungen. Man ist schließlich „International“ und ein Großteil der Halter von DAX-Unternehmenspapieren kommt nicht aus Frankfurt oder München – sondern aus London und New York.
In weiterer Aspekt: Ein Großteil der Schulden basiert auf den Pensionsverpflichtungen, die die Unternehmen vor Jahrzehnten eingegangen sind. Und denkt man mal an E.ON oder RWE, so ist die Internationalisierungs-Strategie dieser Unternehmen in einem völligen Desaster geendet; bei gleichzeitig kollabierenden Monopolgewinnen bei Stromerzeugung, der an internationale Konsortien verkauften Stromverteilung bis hin zum Stromverkauf. Goldman Sachs hat damals ein Riesengeschäft damit gemacht, die Atom-Rückstellungen für irgendwelche abstrusen Unternehmens-Beteiligungen im Ausland zu aktivieren.
Zurück bleiben die Schulden. Und die Gewissheit, dass diese Unternehmen als besonders verwundbar gelten, wenn sich deren Geschäftsmodelle eben von der positiven Wirkung des Fremdkapital-Hebels zur negativen Seite bewegen.
Da ist man in Frankreich viel besser aufgestellt. Obwohl sowohl Frankfurt a.M. als auch Paris ihren Traum von der Übernahme des ex-europäischen Bankenstandorts London erst einmal ad acta legen müssen. Am Ende wird New York diese Rolle übernehmen. Aber wir sind ja die besten Freunde, seit dem Joe Biden im Weißen Haus regiert. Da will doch keiner nachtragend sein.
Marktdaten
EUR/USD | 26.01.21 | Kurs / Delta | in Prozent | |
Gold | 0,8227 | 1.852,10 USD | 1.523,72 EUR | |
-5,95 EUR | -0,4% | |||
Silber | 0,8227 | 25,48 USD | 20,96 EUR | |
0,02 EUR | 0,1% | |||
Au/Ag | 72,7 | |||
[ratio] | -0,4 | -0,5% | ||
Platin | 0,8227 | 1.094,00 USD | 900,03 EUR | |
-1,42 EUR | -0,2% | |||
Palladium | 0,8227 | 2.258,00 USD | 1.857,66 EUR | |
-13,65 EUR | -0,7% | |||
NIKKEI225 | 28.533,11 | |||
-284,24 | -1,0% | |||
DAX30 | 13.891,33 | |||
250,84 | 1,8% | |||
S&P500 | 19:30 Uhr | 3.856,07 | ||
7,86 | 0,2% |
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