Silber und Immobilien – Wegweiser für das Finanzsystem

Gold News vom 9. Juli 2020

Gold & Gesellschaft

Wie geht es weiter mit unserer Wirtschaft und unserem Finanzsystem? Kommt nun die Starkinflation oder erwürgt die Deflation sämtliche Versuche, die Wirtschaft wieder in Gang zu bringen?

Nun tendiert der Preis der Wertanlage Gold weiter nach oben und kratzt an den beiden wichtigen Marken von 1.800 US-Dollar bzw. 1.600 Euro pro Feinunze. Aber Gold kann man schlecht als Indikator für diese beiden entscheidenden Fragestellungen verwenden. Es ist ein Krisen-Metall und zeigt sich insbesondere in solchen Situationen wie jetzt sehr deflationsstabil – ist also ein Konservator zur Vermögenssicherung.

Vielmehr müssen wir unseren Blick auf die relative [im Vergleich zum Gold] Preisentwicklung des Silber werfen. Das Metall hat zu Beginn der Krise schwer unter der einsetzenden deflationären Entwicklung leiden müssen und erst kürzlich die Marke von 100 für das Gold / Silver Ratio nach unten durchbrechen können. Aber deutet das auf eine leichte wirtschaftliche Erholung hin – oder sind das bereits Vorlauf-Indikatoren für eine spätere Starkinflation?

Nun, dazu müsste Silber das Preisverhältnis von 1 : 50 unterschreiten. Denn das wäre eine Grenze, die auch bei einem Wiederanlaufen der Wirtschaft erreicht werden könnte.

Ein zweiter Indikator sind die Immobilien-Preise – insbesondere die für Wohn-Immobilien. Ein flächendeckender Konkurs der wesentlich mit hohen Kredit-Beträgen bezahlten Objekte ist derzeit nicht zu erkennen. Daran haben Banken und Politik auch gar kein Interesse. Die Banken deshalb, weil ihre Bilanzen keine weiteren Belastungen durch Kreditausfälle verkraften würden. Und die Politik will die immer noch vorhandene Bau-Konjunktur retten. Sei es bei Sanierungen und Ausbauten. Schließlich muss man zur Erreichung der selbst gesteckten Klimaziele großflächig den Wohnbestand wärmedämmen und von Gas- bzw. Ölheizung auf die Wärmepumpen-Technologie umrüsten.

Anders als bei liquiden Märkten, wo permanent Handels-Kurse zustande kommen, ist eine Einschätzung bei Immobilien schwierig. Meist werden nur die Angebots-Preise veröffentlicht. Und da haben die Makler, Bauträger und Verkäufer kein Interesse, die seit zehn Jahren stetig steigenden Preise durch Nachlässe zu riskieren. Es ist zu erwarten, dass sich trotz steigenden Entlassungen, Insolvenzen und fortgesetzter Kurzarbeit an dieser Entwicklung in diesem Jahr nichts ändern wird.

Vor allen Dingen könnte die Entwicklung hin zur Stark-Inflation noch zu einer Fortsetzung des Booms bei dem Immobilienpreisen führen. Wir beobachten deshalb die Zahlen zu den wirklich zustande gekommenen Verkäufen – und die Beschäftigungslage bei Handwerkern und Baufirmen.

Wer eine wirtschaftliche Erholung in der zweiten Jahreshälfte oder eine herannahende Starkinflation sieht, der ist mit einer Übergewichtung von Silber am besten abgesichert. Das weiße Edelmetall ist schließlich der Turbo der vier Edelmetalle.

Sollte der Immobilien-Markt kollabieren und das System sich nicht mehr aus der deflationären Todesspirale befreien können, so bleibt Gold weiterhin als Investment die erste Wahl.

Marktdaten

EUR/USD 09.07.20 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,8851 1.798,80 USD 1.592,12 EUR  
  -6,01 EUR -0,4%
Silber 0,8851 18,58 USD 16,45 EUR  
  -0,06 EUR -0,4%
Au/Ag   96,8  
[ratio]   0,0 0,0%
Platin 0,8851 812,00 USD 718,70 EUR  
  -28,15 EUR -3,8%
Palladium 0,8851 1.877,00 USD 1.661,33 EUR  
  23,74 EUR 1,4%
NIKKEI225   22.533,63  
  89,10 0,4%
DAX30   12.499,21  
  5,23 0,0%
S&P500 19:30 Uhr 3.147,06  
    -2,89 -0,1%

Kommentare zu diesem Thema

Geschrieben von GAST am 09.07.2020 20:48 Uhr

Wie fast immer , eine messerscharfe Einschätzung der derzeitigen Lage, in Bezug Sachwerte zu unseren Politfantasten und dem immer wieder gern als sicher geltend uns aufgezwungenem Europapier !

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