Staatserbe wird zu Erbschaftsvermeidung führen

Gold News vom 10. November 2021

Gold & Gesellschaft

Entsetzlich! „In den zurückliegenden zehn Jahren ist die Höhe der durchschnittlichen Erbschaft von 72.000 auf 85.000 Euro gestiegen“ schreibt die TAZ in ihrem Artikel „20.000 Euro für alle“. Da hätte der Autor lieber einmal mit Madame Christine [Chanel] Lagarde Rücksprache halten müssen. Denn dieser Anstieg ist das Resultat der Inflationspolitik von jährlich 2% durch die EZB.

Auch dem brutalsten Umverteiler unseres Landes – den Staat - die Verantwortung für die Verwertung des Erbes zu geben und 20.000 Euro an die Bürger als ‚Start-Erbe‘ auszuzahlen, klingt nach keiner guten Idee. Und das aus folgenden drei Gründen:

Erstens würde der Staat ein solches bürokratisches Monster erschaffen, bei dem viele tausende von Planstellen mit höchstdotierten Beamten entstehen würden. Damit wären schon einmal 10 bis 20 Prozent des Erbes für dessen Verwaltung weg.

Und wie würden sich – zweitens – Junge Bürger am Anfang ihrer Berufszeit verhalten, würde man ihnen 20.000 Euro in die Hand drücken? Wetten: Das Geld wäre in nu in Autos, Klamotten oder Urlaubsreisen verschwunden. Und nur ein Bruchteil würde als berufliches Startkapital verwendet werden.

Drittens ist gerade der Fiskus dafür berüchtigt, Steuereinnahmen durch brutale Verwertung von Vermögen zu Geld machen zu wollen. Der vererbte Familien-Betrieb würde meistbietend liquidiert und die Arbeitnehmer entlassen. Und das Elternhaus ginge an die Immobilien-Haie, die natürlich auch den Rest der Familie herausekeln würden.

Der Wahnsinn am Immobilienmarkt hat sowieso schon zu Familien-Häusern mit einem Wert weit jenseits der Millionen-Grenze geführt. Man denke nur an den Tegernsee, wo Erben noch nicht einmal bei der bestehenden Erbregelung die Erbschaftssteuer für das viele Millionen Euro valutierende Grundstück plus Haus zahlen können. Daraus machen dann die Käufer schicke Millionärs- und Milliardärs-Villen für ihre Klientel. Die dort natürlich nur zur Ferienzeit residieren werden.

Sorry TAZ. Ihr habt manchmal gute Ideen. Aber dieser Bericht war einfach nur unüberlegt dumm. Das bestehende Erbschaftsrecht muss vielmehr an die neue Bewertungs-Realität insbesondere für Immobilien, Grundstücke und Firmenvermögen angepasst werden. Ansonsten wird sich das deutsche Privatvermögen schrittweise mit dem Generationen-Wechsel in der Hand ausländischer Investment-Fonds wiederfinden.

Am Tegernsee würde man dann zukünftig nur noch Investment-Banker nebst ihrer Schnepfen finden.

Marktdaten

EUR/USD 10.11.21 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,8705 1.844,00 USD 1.605,20 EUR  
  28,30 EUR 1,8%
Silber 0,8705 24,65 USD 21,46 EUR  
  0,59 EUR 2,8%
Au/Ag   74,8  
[ratio]   -0,8 -1,0%
Platin 0,8705 1.070,00 USD 931,44 EUR  
  19,88 EUR 2,2%
Palladium 0,8705 1.966,00 USD 1.711,40 EUR  
  17,65 EUR 1,0%
NIKKEI225   29.087,55  
  -186,74 -0,6%
DAX30   16.064,01  
  30,11 0,2%
S&P500   4.657,04  
    -24,39 -0,5%

Kommentare zu diesem Thema

- Noch kein Kommentar vorhanden -

zurück zur Liste Kommentar schreiben