Staatsloch

Gold News vom 25. August 2020

Marktgeschehen

Aufmerksamen Beobachtern der Gold-Szene ist es sicherlich auch schon aufgefallen: Die Preise für Gold und Silber stehen derzeit unter Druck, während der US-Dollar gegenüber dem Euro steigt. Das heißt für die Käufer von physischem Gold und Silber wird derzeit wenig Raum gelassen, um sich eventuell noch mit dem Investment in Gold zu günstigen Preisen einzudecken. Denn die beiden Edelmetalle müssen wir in Euros bezahlen.

Es findet nämlich diese Woche das legendäre Notenbanken-Treffen in Jackson Hole im Bundesstaat Wyoming statt. Und wie üblich werden richtungsweisende Statements insbesondere des Fed-Chefs Jerome Powell erwartet. Seine Rede ist für den Donnerstag angekündigt – und über den wahrscheinlichen Inhalt kann man bereits bei CNBC folgendes lesen: „Powell set to deliver ‘profoundly consequential’ speech, changing how the Fed views inflation“. Klar, die Finanzeliten des Landes und der befreundeter Notenbanken möchten noch mehr neues Geld sehen. Denn: The Show must go On. Und da stört natürlich die idyllische Natur-Atmosphäre in Mitten der Berge ein Metall, das es eher mit Wahrheit und weniger mit Sentimentalität hat: Gold.

Aber mit lebenden Notenbank-Chefs findet dieses Meeting diesmal nicht statt: Etwas gutes hat Covid-19 schließlich. Dafür wird es wieder sehr viel Selbstlob der Notenbanker geben und die Frohe Botschaft verkündet: Ohne uns hätte es einen großen Crash gegeben.

Na ja, der morgige Tag verspricht noch viel langweiliger zu werden, als der heutige. Deshalb werden wir uns am morgigen Tag auch auf eine eintägige Reise machen – und wahrscheinlich wenig zu berichten haben.

Gold & Gesellschaft

Wann ging das noch einmal mit dem Lockdown los? Es war irgendwann einmal im März. Am 18. März war jedenfalls die Rede von Merkel.

Wenn man das erste Halbjahr 2020 Revue passieren lässt, war also bis zu diesem Datum noch alles in Ordnung. Vor diesem Hintergrund müssen wir die jetzt gemeldeten Daten der ersten sechs Monate einordnen. Denn Januar, Februar und die erste Hälfte des März waren noch von keinen Einschränkungen betroffen. Das sind schon über 40 Prozent, die wir aus der Kalkulation des WELT-Artikels „Corona reißt Loch in Staatsetat – Minus von 51,6 Milliarden Euro“ herausrechnen müssen.

Rein zahlenmäßig ergibt sich die folgende Rechnung: „Bund, Länder, Kommunen und Sozialversicherung gaben im ersten Halbjahr zusammen 51,6 Milliarden Euro mehr aus als sie einnehmen“. Ein Jahr zuvor – also im ersten Halbjahr 2019 war noch ein Überschuss von 46,5 Milliarden Euro zu verzeichnen gewesen. Also haben die ersten sechs Monate des Jahres mit einem Haushalts-Einbruch von 98,1 Milliarden Euro abgeschlossen.

Noch schlimmer würde das Defizit aussehen, wenn man nur die von der Pandemie betroffenen Monate März, April, Mai und Juni betrachtet. Dann wäre bei angenommener Gleichverteilung der Daten über die Monate mit einem monatlichen Defizit von 14,75 Milliarden Euro zu rechnen [einfach das Defizit von 51,6 Mrd. Euro auf die 3 ½ Monate verteilen]. Und die monatlichen Mindereinnahmen betrügen 22,5 Milliarden Euro [den Überschuss von durchschnittlich 7,75 Mrd. Euro pro Monat im Jahr 2019 aufaddieren]. Und das möchten wir lieber nicht auf das Restjahr 2020 hochrechnen wollen.

Marktdaten

EUR/USD 25.08.20 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,8468 1.917,30 USD 1.623,57 EUR  
  -14,04 EUR -0,9%
Silber 0,8468 26,23 USD 22,21 EUR  
  -0,29 EUR -1,3%
Au/Ag   73,1  
[ratio]   0,3 0,4%
Platin 0,8468 917,00 USD 776,52 EUR  
  6,71 EUR 0,9%
Palladium 0,8468 2.068,00 USD 1.751,18 EUR  
  6,41 EUR 0,4%
NIKKEI225   23.288,53  
  289,65 1,3%
DAX30   13.078,26  
  13,57 0,1%
S&P500 19:30 Uhr 3.435,95  
    15,59 0,5%

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