Stadtflucht

Gold News vom 14. Dezember 2020

Gold & Gesellschaft

Der Immobilien-Markt ist immer ein guter Trend-Indikator für den Zustand unserer Gesellschaft. Als die Flüchtlingskrise ab Herbst 2015 über Deutschland hereinbrach, sind insbesondere die Immobilien in Innenstadt-Lagen beliebt gewesen. Denn die Goldstücke wollten möglichst unter sich in ghettoisierten Innenstadt-Lagen leben. Und da das Sozialamt zahlte, waren die Preise irgendwie egal.

Jetzt haben wir Corona und zwei neue Trends werden sichtbar. Einmal der Run auf Ferien-Immobilien an der Nord- und Ostseeküste. Man möchte schließlich sein kleines Mallorca im Inland haben. Und da die echte Insel für viele unerreichbar zu werden scheint, treibt das eben die Immobilien-Preise in Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Niedersachen in die Höhe.

Der zweite Trend: Stadtflucht. Obwohl sich der Arbeitsplatz vielfach nur temporär aus den Bürolagen der Innenstädte in das Home Office verlagert. Schließlich kostet der Platz für ein oder zwei zusätzliche Räume für die erforderliche Büro-Ausstattung doch so viel zusätzliche Quadrat-Meter an Fläche, die in den Innenstädten nur Familien mit vielen Kindern „zustehen“.

So weicht man eben auf das Land aus. Und verkennt einen anderen Trend, der ab dem 1. Januar 2021 mit stark steigender Tendenz für die Folgejahre am Familien-Budget knappern wird: Mobilität wird immer teurer. Wenn man täglich nach Berlin, Hamburg, Stuttgart, Frankfurt, München, Köln pendeln muss, dann schaltet auch schnell der einem von der Politik mit Subventionen eingeredete Plug-In Hybrid auf Verbrennungsmotor. Und dann wird es richtig teuer – dann schlägt nämlich Merkels Klimaabgabe voll zu.

Und dann wird aus der vermeintlich günstig erworbenen Land-Immobilie ein Objekt der Unfinanzierbarkeit. Nicht wegen der Zinsen – die werden bis zur unvermeidbaren Währungsreform sowieso nicht mehr steigen. Aber die Illusion der Homeoffice-Effektivität wird in den Augen der Arbeitgeber irgendwann auch einmal platzen. Und dann heiß es: Heim ins Arbeits-Reich.

Marktdaten

KW51 EUR/USD 14.12.20 Kurs / Delta in Prozent
Gold 19:30 Uhr 0,8225 1.829,40 USD 1.504,68 EUR  
  -13,89 -0,9%
Silber 19:30 Uhr 0,8225 23,92 USD 19,67 EUR  
  -0,09 -0,5%
Au/Ag 19:30 Uhr   76,5  
[ratio]   -0,3 -0,4%
Platin 19:30 Uhr 0,8225 1.000,00 USD 822,50 EUR  
  -8,68 -1,1%
Palladium 19.30 Uhr 0,8225 2.200,00 USD 1.809,50 EUR  
  -13,81 -0,8%
NIKKEI225 7:00 Uhr   26.741,28  
  86,73 0,3%
DAX30 17:30 Uhr   13.241,44  
  127,67 1,0%
S&P500 22:00 Uhr 19:30 Uhr 3.668,78  
    25,31 0,7%

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