Steigender Goldpreis trotz steigender Zinsen

Gold News vom 13. April 2022

Gold & Gesellschaft

Das HANDELSBLATT wundert sich heute in seinem Artikel „Krisenindikator oder Fehlsignal: Wie nachhaltig ist der Preisanstieg beim Gold?“ über den steigenden Goldpreis trotz kräftig gestiegener Zinsen. Und sieht darin eventuell ein „Fehlsignal“ der Märkte.

Nun ist das Argument nicht neu und in Zeiten hoher Inflation besonders falsch: „Steigende Zinsen sollten eigentlich den Goldpreis belasten.

Diese Argumentation fußt auf der Annahme, dass Gold als nicht renditebringende Anlageklasse eigentlich gegenüber Staatsanleihen oder sonstigen Schuldverschreibungen, die mit Zinsen behaftet sind, zurückfallen sollte.

Auf der einen Seite ist da vordergründig etwas Wahres dran. Denn wenn Anleihen Zinsen auszahlen, dann kann der Anleger ein Teil des Investments zur Deckung laufender Zahlungen verwenden. Über dieses Privileg verfügen weder Gold noch Immobilien.

Wenn aber die Zinsdifferenz zwischen der Inflation und der Verzinsung so groß ist, dass der Wertverlust der Anleihen so viel größer ist, als die ausgezahlten Zinsen, dann betreibt der Anleger aktive Sterbehilfe für sein Investment. Denn vielfach möchte man das Geld zur Deckung seiner Kosten im Alter verwenden. Sozusagen als Alternative zu einer Rente.

Wenn man sein Gold-Portfolio entsprechend stückelt, dann ist es auch kein Problem, sich beispielsweise monatlich durch Verkauf einer Unze Gold die entsprechende Rente zu zahlen. Das Gold wird dann zwar physisch weniger. Aber was bringen einem 250.000 Dollar an Reserven in Staatsanleihen, die pro Jahr 10 Prozent ihres Wertes verlieren?

Da behält man zwar nominell seine $250.000. Aber in Wirklichkeit beträgt deren Kaufkraft bereits nach zwei Jahren nur noch weniger als $200.000.

Gold als Hedge gegen die Inflation sollte sich nach zwei Jahren auf über $300.000 verteuern. Tut es auch – man muss bloß die Preisentwicklung über einen Zeitraum vieler Jahre betrachten.

Sand in die Augen streuen ist ein bekanntes Mittel der Finanzindustrie nebst der ihr nahestehende Systempresse. So schrieb neulich die BILD-Zeitung: „HUBERTS (67) GOLD IST WEG! - Ich habe der Bank nicht vertraut. Aber dem Nachbarn …

Dabei fiel die folgende Aussage: „Als er 1997 seinen ersten 500-g-Goldbarren für 9470 D-Mark kaufte“ …

Und was kostet heute ein 500-g-Goldbarren? Umgerechnet in der damaligen D-Mark ca. 60.000 Mark. Das wären sogar 10,8 Prozent jährliche Inflation.

Marktdaten

EUR/USD 13.04.22 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,9184 1.980,50 USD 1.818,89 EUR  
  9,99 EUR 0,6%
Silber 0,9184 25,75 USD 23,65 EUR  
  0,35 EUR 1,5%
Au/Ag   76,9  
[ratio]   -0,7 -0,9%
Platin 0,9184 985,00 USD 904,62 EUR  
  16,82 EUR 1,9%
Palladium 0,9184 2.243,00 USD 2.059,97 EUR  
  -6,35 EUR -0,3%
NIKKEI225   26.840,90  
  505,92 1,9%
DAX30   14.067,84  
  -57,02 -0,4%
S&P500 19:30 Uhr 4.438,87  
    54,62 1,2%

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