Stromflation

Gold News vom 11. Februar 2022

Gold & Gesellschaft

Inflation war gestern. Und wurde in der Vergangenheit der Politik und ihrer Notenbank als ein Versagen vorgeworfen. Inzwischen gibt es die gewollte Inflation, die sich hinter Begriffen wie Greenflation verbirgt.

Damit möchte man andeuten, dass steigende Preise bei den konventionellen Energieträgern durchaus erwünscht sind.

Nun greift die Greenflation auf einen Bereich über, von der laut der Politik unsere GESAMTE grüne Energiewirtschaft abhängen soll: Die Stromflation.

Ob Elektroautos, Wärmepumpen oder Wasserstoff als Speicher- und Industrie-Technologie beispielsweise für die Erzeugung von Eisen, alles braucht Strom. Viel Strom.

Wie gut, dass die Politik die konventionelle Erzeugung mittels kalorischen Kraftwerken (Atom, Kohle, Gas) unterbinden lässt. Aber der „grüne Strom“ in Form von Windkraft und Photovoltaik will einfach nicht in der benötigten Menge bereitstehen. Und so steigen – oh Wunder – die Preise für diese Form der Stromerzeugung ebenfalls ins astronomische.

In Märkten, wo ein großer Einfluss der Politik auf die Strompreis-Gestaltung herrscht, bekommen Verbraucher, Groß-Industrie und Mittelstand diese Entwicklung kaum zu spüren. Es sei denn, ihr Stromversorger geht Pleite und sie müssen sich in dieser Zeit um einen Ersatzversorger bemühen. Dann kann es schon einmal 20-30 Prozent mit den Preisen nach oben gehen.

Die Länder des ehemaligen Ostblocks sind die letzten Jahre brav der EU-Kommission mit ihrem Modell der freien Preisgestaltung aufgrund von kurzfristig gehandelten Strommengen gefolgt. Sie haben es statt dessen für nötiger befunden, die EU-Angriffe auf eine Immigrations- und Flüchtlingspolitik abzuwehren.

Nun schlägt das Imperium zurück. Beispiel Bulgarien: Der Verbraucher zahlt wegen der staatlich regulierten Preise zwar noch durchschnittlich 10 Cent die Kilowattstande. Aber alle Geschäftskunden – dazu gehören auch Krankenhäuser und Gemeinden mit ihrem Stromverbrauch für die Straßenbeleuchtung, werden mit den Segnungen der EU-Politik ‚belohnt‘.

Plötzlich kostet die Kilowattstunde für diese Klientel 30 Cent. Also das dreifache wie für die Verbraucher. Und das in einem Land, das zwar laut europäischer Statistik die niedrigsten Strompreise in Europa vorzuweisen hat. Aber wo aufgrund der Einkommenssituation -die Haushalte den größten Anteil ihres verfügbaren Einkommens innerhalb der EU für Strom ausgeben müssen. Klassische Klimaanlagen, die im Sommer kühlen und im Winter heizen müssen, entpuppen sich so zum Haushalts-Budget-Sprenger.

Die stromintensive Industrie hat dagegen keine Möglichkeit, gegen ihre europäische Konkurrenz anzustinken: Die muss die Produktion einstellen oder zumindest drosseln.

Der Effekt des grünen Stroms – ausgehend von den westeuropäischen Staaten außer Frankreich – wirkt sich so auf die Länder aus. Obwohl beispielweise Bulgarien 90 % seines Stroms aus Atomkraftwerken, Kohle aus eigener Förderung um ein bisschen Erdgas herstellt.

Uns sollte es nicht wundern, wenn die negativen Effekte deutscher Stromerzeugung den praktisch unvermeidbaren Blackout bzw. Brownouts in diese Ländern exportieren könnte. Schließlich sind ein Teil der Kraftwerke im US-amerikanischen Besitz und die Netze werden von westeuropäischen Betreibern beherrscht. Da kann man ja mal im Sinne des grün-ökologischen Imperialismus woanders den Strom abschalten lassen. Nur damit die Grüne Wende auf dem Papier gelingt.

Das wäre ja nicht das erste Mal, wo diese Taktik im großen Maß angewandt wird: Wir denken da nur an die Pflege in Krankenhäusern, Altenheimen oder privaten Haushalten.

Marktdaten

EUR/USD 11.02.22 Kurs / Delta in Prozent Vorwoche in Prozent
Gold 0,8771 1.840,80 USD 1.614,57 EUR      
  13,18 EUR 0,8% 37,86 EUR 2,3%
Silber 0,8771 23,33 USD 20,46 EUR    
  -0,01 EUR -0,1% 0,84 EUR 4,1%
Au/Ag   78,90    
[ratio]   0,7 0,9% -1,5 -1,9%
Platin 0,8771 1.017,00 USD 892,01 EUR    
  -12,77 EUR -1,4% 0,98 EUR 0,1%
Palladium 0,8771 2.136,00 USD 1.873,49 EUR    
  -59,97 EUR -3,1% -80,49 EUR -3,9%
NIKKEI225   27.715,58    
  0,00 0,0% 474,27 1,7%
DAX30   15.414,19    
  -96,61 -0,6% 319,08 2,0%
S&P500 19:30 Uhr 4.478,76    
    -62,62 -1,4% -34,28 -0,7%

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