Stromrationierung?

Gold News vom 8. November 2021

Gold & Gesellschaft

Eine Analyse der Deutschen Wirtschaftsnachrichten DWN beschäftigt sind diesmal mit dem Thema „Aufruf an die Politik: Wir brauchen Laufzeitverlängerungen - sonst geht uns der Strom aus“.

Bekanntlich scheint die Sonne nicht immer und auch die Windkraft steht öfters vor Perioden der Windstille. In beiden Fällen wird dann nur noch Strom in homöopathischen Dosen produziert.

Das wäre kein Problem, könnte man den überschüssigen Solar- und Windstrom einfach speichern. So wie zu Zeiten der Versorgung mit Grundlastkraftwerken wie Atom und Braunkohle der überschüssige Strom mittels Pumpspeicherkraftwerken entweder stromverbrauchend in ein höheres Becken hochgepumpt werden konnte und bei Spitzenlast dieses Becken wieder geleert werden konnte.

Der Wirkungsgrad dieser Technologie liegt bei ungefähr 75 Prozent, so dass lediglich ein Viertel der ‚gespeicherten‘ Energie bei der Umwandlung in Strom verloren ginge. Allerdings produzieren Grundlastkraftwerke rund um die Uhr zuverlässig Strom. Und die Schwankungsbreite der Stromverbraucher ist im allgemeinen gut vorher vorhersagbar.

Da Solar und Wind allerdings vom Stromverbrauch völlig entkoppelt entweder zu viel, zu wenig oder gar keinen Strom produzieren, bräuchte man ein Vielfaches der Speicherkapazität wie bei den Pumpkraftwerken. So viele geeignete Stellen in den Hoch- und Mittelgebirgen mit großen Stauseen gibt es aber nicht in Deutschland.

So versucht man über den Umweg „Power-to-Gas-to-Power“ den überschüssigen Strom in Wasserstoff umzuwandeln, den man dann speichern könnte und bei Bedarf wieder in Strom umwandeln. Allerdings beträgt der Wirkungsgrad dieser Technologie lediglich 25 Prozent, so dass von vier zu speichernden Megawattstunden Strom am Ende nur eine Megawattstunde zurückgewonnen werden kann.

Auch die Idee, diesen „grünen Wasserstoff“ zum Heizen anstatt Erdgas zu verwenden, scheitert an dem Problem unseres Gasverteilnetzes. Erdgas – chemisch Methan CH4 – wird über die Distanz mit Drücken von 0,2 bis 0,8 bar transportiert, während man Wasserstoff mit Drücken oberhalb des hundertfachen transportieren müsste. Hinzu kommt, dass Wasserstoff leicht aus solchen Systemen entweichen (‚diffundieren‘) könnte. Und das Gas mit der Metallleitung chemisch reagieren kann, so dass Versprödung oder Korrosion auftreten. Man müsste also hochwertige Edelstahlrohre verwenden.

Man sieht: Unser Leitungsnetz für Erdgas erfüllt bei weiten nicht die Anforderungen für den Transport des Wasserstoffs über große Entfernungen oder zu den individuellen Wohngebäuden

Die Politik ist am Ende ihres Lateins. Verfahren, die sich zwar theoretisch gut anhören, aber denen es an einem hohen Wirkungsgrad oder der Realisierbarkeit im großtechnischen Umfang fehlt, werden unsere zukünftige massive Stromlücke nicht zu füllen in der Lage sein.

Man muss das ganze Thema mit wesentlich mehr Sachverstand und Realitätskenntnissen neu durchdenken. In der Zwischenzeit bleibt nur die Option der Laufzeitverlängerung über die vorhandene und gut beherrschbare Technologie.

Marktdaten

KW45 EUR/USD 08.11.21 Kurs / Delta in Prozent
Gold 19:30 Uhr 0,8626 1.825,90 USD 1.575,02 EUR  
  4,51 0,3%
Silber 19:30 Uhr 0,8626 24,43 USD 21,07 EUR  
  0,23 1,1%
Au/Ag 19:30 Uhr   74,7  
[ratio]   -0,6 -0,8%
Platin 19:30 Uhr 0,8626 1.058,00 USD 912,63 EUR  
  19,74 2,2%
Palladium 19.30 Uhr 0,8626 2.021,00 USD 1.743,31 EUR  
  38,87 2,2%
NIKKEI225 7:00 Uhr   29.510,10  
  -98,09 -0,3%
DAX30 17:30 Uhr   16.048,09  
  8,72 0,1%
S&P500 19:30 Uhr   4.696,86  
    0,45 0,0%

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