Süßes Gift
23.09.2020 19:30
Gold News vom 23. September 2020
Gold & Gesellschaft
„Die deutschen Sparer sind viel besser als ihr Ruf“ jubiliert die WELT. Denn während sich viele Arbeitnehmer in staatlich finanzierter Kurzarbeit befinden, Unternehmen große zweistellige Umsatzausfälle verzeichnen müssen – und Selbstständige bzw. Freiberufler einer bezahlten Arbeit überhaupt nicht mehr nachgehen können, brummt der Zuwachs der Vermögen. Nominell jedenfalls.
Während der Mittelwert an der Grenze zwischen den unteren bzw. oberen 50 Prozent der Bürger – der Median-Wert - Deutschlands die geringsten Nettovermögen der westlichen Hemisphäre anzeigt und sich auch bei den Renten im unteren Drittel bewegt – vom späten Renteneintrittsalter einmal ganz abgesehen – braucht es ein bisschen Lob für das zuletzt arg gescholtene Image Deutschlands. Man denke da nur an unsere Automobil-Industrie. Oder an die Maschinenbau-Branche.
Neben Moral-Weltmeister nun auch Spar-Weltmeister?
Das würde der deutschen Hybris gut zu Gesicht stehen. Aber wir reden über Nominal-Vermögen, das insbesondere durch die Billionen-schweren Ankaufs-, Liquiditäts- und Nullzins-Programme der Notenbanken zustande gekommen ist.
Selbst die WELT stellt ernüchternd fest: „Auf Dauer wird sich Wirtschaft nicht auf Pump am Leben erhalten lassen. Statt auf der produktiven Kraft von Arbeit basiert der Vermögenszuwachs von 2020 auf Hoffnung, dass es bald zu einer Erholung kommt, dass die Menschen bald wieder an die Arbeit gehen.“
Wir stellen die ganzen Vermögenszahlen lieber in Relation zu der Preisentwicklung einer Währung, die man nicht so einfach mit Mitteln der Zentralbanken und der Staaten manipulieren kann: Physisches Gold.
Das hat sich zwar die letzten Tage signifikant verbilligt – aber solche kurzfristigen Preiseinbrüche sind normal in einem funktionierenden Hausse-Markt. Wobei der Preisanstieg beim Gold einfach den Wertverlust der Haupt-Währungen US-Dollar bzw. Euro [früher Deutsche Mark] anzeigt.
Der US-Dollar hat im Zeitraum 2000-2020 85 % seines Werts gegen Gold verloren [Restwert 15%]. Beim Euro waren es noch mit 82 % nicht signifikant weniger [Restwert 18%]. Und wenn wir das Jahr der Aufhebung der Goldpreisbindung – also 1971 – zugrunde legen, hat der US-Dollar ganze 98 % [Restwert 2 %] seines Werts verloren. Für die Deutsche Mark, die später im Euro aufgegangen ist, waren es noch 96 % [Restwert 4 %].
Soviel zum „Ruf“ der deutschen Sparer. Sparen kann man nur in etwas, was als wirklicher Wertespeicher dient – Gold. Alles andere ist Fiktion.
Marktdaten
EUR/USD | 23.09.20 | Kurs / Delta | in Prozent | |
Gold | 0,8561 | 1.864,20 USD | 1.595,94 EUR | |
-29,63 EUR | -1,8% | |||
Silber | 0,8561 | 22,93 USD | 19,63 EUR | |
-1,20 EUR | -5,8% | |||
Au/Ag | 81,3 | |||
[ratio] | 3,3 | 4,2% | ||
Platin | 0,8561 | 842,00 USD | 720,84 EUR | |
-16,93 EUR | -2,3% | |||
Palladium | 0,8561 | 2.111,00 USD | 1.807,23 EUR | |
23,43 EUR | 1,3% | |||
NIKKEI225 | 23.353,34 | |||
-10,20 | 0,0% | |||
DAX30 | 12.656,73 | |||
2,33 | 0,0% | |||
S&P500 | 19:30 Uhr | 3.290,32 | ||
-3,71 | -0,1% |
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