Too-Big-to-Fail bei den Energiehändlern

Gold News vom 17. März 2022

Gold & Gesellschaft

Too-Big-to-Fail Risk Looms Over Commodities” schrieb Javier Blas gestern Abend auf Bloomberg.

Von den Problemen einer chinesischen Bank, die gegen den steigenden Nickelpreis wettete, daraufhin eine Nachschuss-Verpflichtung für ihre Short-Position [Margin Call] erhalten hatte, und die am Ende dieses zusätzliche Geld nicht aufbringen konnte, haben wir neulich schon berichtet.

Auch dass selbst Energie-Konzerne mit den hohen Einkaufspreisen bei Energie – insbesondere bei Strom und Erdgas – in Probleme kommen, weil sie langfristig Verträge mit ihren Kunden zu einem festen Preis abgeschlossen haben, haben wir vor kurzem berichtet.

Das Phänomen scheint sich nun in der ganzen westlichen Hemisphäre fortzusetzen. Wobei natürlich auch die Staaten im Osten der EU davon betroffen sein dürften, weil sie im gleichen europäischen Handels-Regime agieren.

Lauf Bloomberg bittet der Europäische Verband der Energiehändler um Hilfe: Die "Hohe und volatile Energiegroßhandelspreise führen zu unerträglichem Liquiditätsdruck", und die "Industrie fordert zeitlich begrenzte Notliquidität".

Konkret heißt es da: „In einem Schreiben an die Regierungen vom 8. März bittet die European Federation of Energy Traders, ein Handelsverband, in dem einige der größten Rohstoffhändler und Versorgungsunternehmen des Kontinents zusammengeschlossen sind, um Hilfe. Sie warnten, dass die Branche einem "unerträglichen Liquiditätsdruck" ausgesetzt sei und möglicherweise eine "zeitlich begrenzte Notfallliquiditätshilfe" benötige, um die Krise zu überstehen. Der Verband erklärte, die Notliquidität könne direkt von den Regierungen oder "öffentlich-rechtlichen Finanzinstitutionen wie der Europäischen Zentralbank (EZB), der Europäischen Investitionsbank (EIB) oder der Bank of England" bereitgestellt werden. Der Verband warnte in dem Schreiben, über das zuerst das Magazin Risk berichtet hatte: "Die derzeitigen extremen Marktbedingungen führen zu Liquiditätsengpässen, die das Funktionieren der europäischen Energiemärkte gefährden."

Immer mehr Geld in ein System stecken, das am Ende durch den immer weiter kontrahierenden Energiemarkt an Leistungsfähigkeit einbüßt, wird die Inflation noch weiter hochtreiben. Bislang konnte das viele frisch gedruckte Geld noch die Wertschöpfung am Leben erhalten.

Wir treten also in unbekannte Gewässer ein.

Marktdaten

EUR/USD 17.03.22 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,8998 1.939,00 USD 1.744,71 EUR  
  9,28 EUR 0,5%
Silber 0,8998 25,24 USD 22,71 EUR  
  0,33 EUR 1,5%
Au/Ag   76,8  
[ratio]   -0,7 -0,9%
Platin 0,8998 1.022,00 USD 919,60 EUR  
  8,71 EUR 1,0%
Palladium 0,8998 2.455,00 USD 2.209,01 EUR  
  97,28 EUR 4,6%
NIKKEI225   26.662,84  
  894,48 3,5%
DAX30   14.391,97  
  -56,72 -0,4%
S&P500 19:30 Uhr 4.396,20  
    104,83 2,4%

Kommentare zu diesem Thema

- Noch kein Kommentar vorhanden -

zurück zur Liste Kommentar schreiben