Gold News vom 23. Juli 2021

Gold & Gesellschaft

Braunkohle ist schmutzig, produziert viel Kohlendioxid bei ihrer Verbrennung und soll nach den Plänen der Bundesregierung weg. Nun wurde die Grube des Braunkohletagebaus rund um das Kraftwerk Weisweiler in NRW, das aus vier Blöcken mit einer Gesamtleistung von 2.000 Megawatt besteht, durch die Wasserfluten zum Stillstand gebracht.

Zwei der vier Blöcke laufen im Notbetrieb mit den bestehenden Kohlevorräten [die bei der Braunkohle wegen der kontinuierlichen Förderung im Tagebau sehr begrenzt sind] noch mit insgesamt 200 Megawatt. Die Leistung in der Größenordnung mehr als eines verbleibenden großen Kernkraftwerks steht also zur Stromerzeugung nicht mehr zur Verfügung.

Das ganze klingt nach einem Experiment, wie stabil die zukünftige Stromversorgung in Deutschland nach der Abschaltung von Kern- und Kohlekraft sein wird.

Und in der Tat: In der gestrigen Nacht gegen 23:00 Uhr kam es zu einem plötzlichen Frequenzeinbruch im Stromnetz. Die Netzfrequenz stürzte plötzlich von 50 Hertz auf 49.87 Hertz ab. Dazu muss man wissen, dass größere „Lastabwürfe“ – also die zwangsweise Abschaltung von Stromverbrauchern – ab einer Frequenz von 49,8 Hertz einsetzen.

Insbesondere die Anlagen für die Photovoltaik reagieren sehr sensibel auf eine Abweichung der Normfrequenz: Sie schalten sich einfach selbstständig ab – und verstärken so den Strommangel, der durch das Unterschreiten der 50 Hertz-Schwelle ausgelöst wird.

Kommt es zu einer Kaskadierung mehrerer dieser Ereignisse, so kann ein Blackout die Folge sein. Für die Retter und Katastrophen-Helfer, die vielfach auf ihr Handy zur Kommunikation angewiesen sind, kann das große Auswirkungen haben. Ohne Strom funktioniert nämlich auch das Handy-Netz nicht.

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