Türkische Inflationszahlen im Euro-Land Italien

Gold News vom 3. Mai 2022

Gold & Gesellschaft

Da müht man sich in Deutschland redlich, die Inflationszahlen mit allen möglichen statistischen Tricks, wie der Warenkorb-Zusammensetzung oder der hedonischen Berechnungsmethode (fiktiver Preisrückgang durch angebliche Qualitätssteigerung), niedrig zu veröffentlichen.

Wikipedia schreibt über die Hedonische Bewertungsmethode: „In den Vereinigten Staaten seit etwa den 1990er Jahren, in Großbritannien, Australien, Neuseeland und in Deutschland vermehrt seit der Euroeinführung im Jahr 2002 werden Inflation und Wirtschaftswachstum hedonisch berechnet. Dabei wird versucht, angenommene Qualitätssteigerungen von Produkten zu quantifizieren und rechnerisch zu berücksichtigen. Dies führt zu niedrigeren Inflationsraten und je nach Land und Branche zu geschätzt bis zu 30 % höheren Wachstumszahlen.

So geht’s eben bei den Wachstumszahlen magisch nach oben, während das staunende Publikum mit komatösen Inflationszahlen bei Laune gehalten wird.

Italien scheint noch nicht soweit zu sein. Denn dort veröffentlicht man laut dem Querschuesse.de Bericht „Italien: Erzeugerpreise Inlandsmarkt mit +46,5%“ folgende Zahlen: „Noch deutlich dramatischer als in Deutschland zeichnet sich das Bild in Italien, die Erzeugerpreise für den Inlandsabsatz der Industrie stiegen zuletzt im März 2022 um +46,5% zum Vorjahresmonat!

Solche Zahlen sind wir eigentlich von der Türkei her gewohnt. Aber die haben ihre Lira, die in den letzten Monaten stark an den Devisenmärkten unter Druck stand.

Und Italien? Natürlich den Euro, der uns seit über 20 Jahren als ein Stabilitätsanker für die abgelöste Deutsche Mark präsentiert wurde.

Das dumme: Die Zahlen werden sich durch eine fortgesetzte Eskalations-Spirale von Sanktionen und Gegensanktionen wahrscheinlich nur noch verschlimmern. Es sei denn, die üblichen Verdächtigen greifen noch tiefer in die statistische Gülle-Grube, um beruhigende Zahlen veröffentlichen zu können.

Angesichts der Tatsache, dass die Schulden in den USA schneller steigen als das Einkommen oder die Steuereinnahmen, glauben wir wirklich, dass die Fed zulassen wird, dass die Kosten dieser Schulden (d.h. die Zinssätze) noch weiter steigen?

Und die einzige Möglichkeit, dies zu tun, ist, die Anleihekurse hoch und die Renditen niedrig zu halten.

Und die einzige Möglichkeit, die Preise für Anleihen hoch zu halten, ist, dass es Käufer gibt.

Und wenn es keine Käufer gibt (Ausländer oder Banken), dann wird der Käufer der letzten Instanz die Fed sein.

Marktdaten

EUR/USD 03.05.22 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,9495 1.870,10 USD 1.775,66 EUR  
  2,44 EUR 0,1%
Silber 0,9495 22,59 USD 21,45 EUR  
  0,01 EUR 0,1%
Au/Ag   82,8  
[ratio]   0,1 0,1%
Platin 0,9495 962,00 USD 913,42 EUR  
  24,81 EUR 2,8%
Palladium 0,9495 2.190,00 USD 2.079,41 EUR  
  43,41 EUR 2,1%
NIKKEI225   26.814,78  
  0,00 0,0%
DAX30   14.014,42  
  122,75 0,9%
S&P500 19:30 Uhr 4.186,00  
    90,93 2,2%

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