Gold News vom 22. September 2022

Gold & Gesellschaft

Wir lagen mit unserem Gold News Bericht vom 14. September 2022 über VEB Uniper gar nicht so falsch. Denn in seinem Verstaatlichungs-Wahn wird der Bund nun auch die ehemalige Gazprom-Tochter Sefe [Gazprom Germania] unter Erichs VEB [= Von Erich Befreit] Fuchtel stellen.

Das berichtet beispielsweise die Berliner Zeitung in ihrem Artikel „Bund will offenbar Gazprom-Tochter Sefe verstaatlichen“.

Und weil es so gut läuft, wird der Leipziger Gas-Lieferant VNG als nächster für die Re-Etablierung des DDR-Wirtschaftssystems herhalten müssen. Schließlich fühlt sich der Staat als der bessere Unternehmer.

Wozu gibt es denn eigentlich die Gasumlage? Die sollte doch genau dem Zweck dienen, dass sich Unternehmen, die Erdgas in Russland billig eingekauft hatten und mit bestehenden Lieferanten-Verträgen mit Stadtwerken und größeren Unternehmen nun in die Bredouille geraten sind, wegen des russischen Lieferstopps auf das wesentlich teuer eingekaufte Flüssiggas zurückgreifen müssen.

Oder man hätte gleich den zur Verstaatlichung anstehenden Unternehmen erlauben müssen, ihre Verkaufspreise an die Stadtwerke weiterleiten zu dürfen. Sollen die sich doch mit den Kunden herumschlagen. Hochbezahlte Vorstände und Führungskräfte haben die schließlich zuhauf.

Aber die Stadtwerke sind ähnlich wie die Sparkassen ein wichtiger Teil des politischen Systems der BRD. Dort machen sich seit der Zeit der Liberalisierung des Energiemarktes Politiker breit – natürlich mit Sekretärin, Dienstwagen, fürstlichen Gehälter und mächtigen Versorgungs-Ansprüche ausgestattet – die man so einfach nicht fallen lassen möchte.

Probleme lösen und sein Unternehmen retten ist schließlich eine Eigenschaft, über die meist nur persönlich haftende Unternehmer verfügen.

Jeder Stadtwerk-Vorstand durfte sich so wie die Gro0en im Frankfurter Bankenviertel fühlen. Bloß, dass es sich am Ende um arme Beamten-Würstchen handelt. Von denen darf man gar nichts erwarten.

Außer dass die Endkunden die Bezüge dieser Leute mit ihren viel zu hohen Gas- bzw. Stromrechnungen alimentieren, war die ganze Liberalisierung auf den Energiemärkten ohne wesentliche Vorteile für die Kunden verbunden. Jedenfalls die versprochenen niedrigen Preise waren ein reiner Bluff. Das hat nichts mit Putin und der Energie-Abhängigkeit von Russland zu tun.

Umgekehrt wurde eher ein Schuh daraus: Die eigentlichen Beschaffungskosten für den physischen Rohstoff machten einen immer kleineren Anteil an dem vom Kunden zu zahlenden Preis aus. Ein Blick auf die Stromrechnung genügt. Den Rest haben sich meist an das Ausland verkaufte Großhändler wie Uniper oder Übertragungsnetz-Betreiber wie Amprion bzw. der Staat geteilt.

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