Vertrauen in die Volkswirtschaften

Gold News vom 17. Oktober 2022

Gold & Gesellschaft

Die Geldentwertung von jährlich zehn Prozent sind nicht mehr länger ein Phänomen von Entwicklungs-Ländern. Oder Szenarien, die wir aus den Geschichtsbüchern kennen.

Dabei „leben wir im besten Deutschland, das es jemals gegeben hat”. Meinte jedenfalls unser Bundespräsident Steinmeier noch im Oktober 2020.

Aber selbst die WELT merkt in ihrem Artikel „Wie die globale Inflation das Vertrauen in die Volkswirtschaften untergräbt“ an, dass „in den westlichen Industriestaaten die Inflation mit voller Wucht zurück ist und wenig dafür spricht, dass sie so schnell wieder verschwinden wird.

Dabei versucht die US-amerikanische Fed doch mit ihren Zinserhöhungs-Runden, die Welt auf eine Inflationserwartung von 2-3 Prozent einzuschwören. Einen (kleinen) Kollaps der Partner-Währungen wie Yen, Euro und Britisches Pfund hat man dafür in Kauf genommen.

Einen Vorgeschmack auf den größeren Kollaps haben uns erst kürzlich die britischen Staatsschulden (Gilts) geliefert. In der Folge stand das UK-Pensionssystem kurz vor dem Zusammenbruch. Und auch bei anderen Staatsanleihen scheint es inzwischen mit deren Liquidität nicht mehr so gut zu laufen.

Wer mit dem Inflation-Ungeheuer spielt, der wird von ihm gefressen werden.

Schon Ludwig Erhard stellte in seinem 1957 erschienenen Klassiker „Wohlstand für Alle“ fest, dass die soziale Marktwirtschaft ohne Preisstabilität nicht möglich sei. Nachdem sie lange Zeit als besiegt gegolten hatte, halten Ökonomen die Inflation mittlerweile sogar für eines der größten Probleme unserer Zeit.“ – schreibt die WELT.

„Back to the Basics“ würde man heute im Neu-Deutsch schreiben. Und das ausgerechnet von einem weißen Wohlstandsbürger der Nachkriegszeit, der mit Übergewicht und dicker Zigarre durchaus nicht unserer heutigen Sichtweise eines modernen Menschen entspricht.

Aber dafür haben wir ja Keynes und die Modern Money Theory (MMT). Die haben uns zwar mehrere Jahrzehnte lang vor Konjunktur-Dellen bewahrt. Nun geht es aber umso schneller abwärts.

Wir kennen die Seneca-Kurve. Nur zur Erinnerung: „Es wäre ein gewisser Trost für die Schwäche unseres selbst und unserer Werke, wenn alle Dinge so langsam vergingen, wie sie entstehen; so wie es ist, wächst das Wachstum nur langsam, der Weg zum Ruin aber ist schnell."

Ruin: Der ist nicht die Schuld von Covid. Und auch nicht die Schuld von Putin. Er ist das natürliche Ergebnis der Anwendung von perma-Keynesianismus und MMT.

In ihrer Kopflosigkeit neigen Politiker und die von ihnen bezahlten Ökonomen dazu, die sowieso schon heftige Krise in einem Ruin enden zu lassen. Beispiele gibt es viele. Wie z.B. der erst kürzlich verkündete Preisdeckel für Windkraft. Der führt dazu, dass sich trotz dem propagandistisch verkündeten und mit Subventionen versehenen Ausbau der Windkraft keine Investoren mehr finden, die das Risiko einer längerfristigen Investition in die entsprechend mit teuren Rohstoffen versehenen Anlagen wagen wollen.

Neben dem durch das explodierende Zins-Niveau praktisch zum Stillstand gekommenen Wohnungsmarkt ein weiterer großer Krisenherd.

Ob der Staat da jetzt auch in die Bresche als Bauherr für Wohnungen und Windräder einspringen wird? Das entspräche jedenfalls unserer Theorie, dass eine Fehlentscheidung zu einer noch viel größeren Fehlentscheidung führen wird.

So kriegen wir garantiert den „Great Reset“. Allerdings nicht im Sinne von Klaus Schwab und den diversen Milliardären, die sich mittels eines neuen Wirtschaftssystems mit einer besitzlosen Gesellschaft schon am Ziel wähnen. Sondern eher als „tabula rasa“.

Marktdaten

KW42 EUR/USD 17.10.22 Kurs / Delta in Prozent
Gold 19:30 Uhr 1,0156 1.658,00 USD 1.683,86 EUR  
  -8,82 -0,5%
Silber 19:30 Uhr 1,0156 18,72 USD 19,01 EUR  
  0,20 1,0%
Au/Ag 19:30 Uhr   88,6  
[ratio]   -1,4 -1,6%
Platin 19:30 Uhr 1,0156 914,00 USD 928,26 EUR  
  4,40 0,5%
Palladium 19.30 Uhr 1,0156 1.934,00 USD 1.964,17 EUR  
  -19,36 -1,0%
NIKKEI225 7:00 Uhr   26.755,46  
  -335,30 -1,3%
DAX30 17:30 Uhr   12.656,06  
  218,25 1,7%
S&P500 22:00 Uhr 19:30 Uhr 3.672,62  
    86,99 2,4%

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