Verzehnfachung der Zinslast
27.02.2023 19:30
Gold News vom 27. Februar 2023
Gold & Gesellschaft
Im Jahr 2021 musste der Bund nur 4 Milliarden Euro für Zinsen auf seine Schulden bezahlen. Mit der im letzten Jahr eingeläuteten Zinswende werden es für das Jahr 2023 wahrscheinlich 40 Milliarden Euro sein.
Bislang haben wir den Zinssprung um den Faktor 4 nur bei den Immobilien-Darlehen wahrgenommen. Dort hat er zu einem Kollaps der Neubau-Projekte geführt, die mit diesen Zinssätzen finanziert werden müssten.
Ende letzter Woche hat Bloomberg Opinion darauf hingewiesen, dass bestehende Hausbesitzer in den USA ihre Immobilie derzeit halten, und so der Angebotsmarkt austrocknet. Das liegt auch daran, dass sich die Hausbesitzer zwar eine hohe Schuldenlast aufgebürdet haben. Aber auch langfristige Darlehen zu Niedrig-Zinssätzen abgeschlossen haben. Da die Löhne trotz der hohen Inflation bei Nahrungsmitteln nominell bei praktischer Vollbeschäftigung gestiegen sind, haben diese Haushalte derzeit kein Liquiditäts-Problem. Wer bei 8 Prozent Inflation und 5 Prozent Lohnsteigerung bislang die Hälfte seines Einkommens für das Hypotheken-Darlehen aufgewendet hat, der hat real 1 Prozent dazugewonnen.
Natürlich muss auch das für das Alter angesparte Vermögen in diese Kalkulation einfließen. Aber da vertraut man auf die Geschäftsmodelle von Blackrock-CEO Larry Fink oder die Investor-Legende Warren Buffett, um die notwendigen Renditen zu erzielen.
So machen sich die Privat-Haushalte mit solchen Überlegungen selbst zu einer Art Hedge Fond, der gerade auf der Inflations-Welle zu reiten scheint. Aber abgerechnet wird immer am Ende. Und da die Menschen den zerstörerischen Effekt der Inflation fast immer falsch einschätzen, werden sie letztendlich finanziell verlieren.
Auch der Bund verschuldet sich mit langfristigen Darlehen, für die vor kurzem noch Negativ-Zinsen bezahlt wurden. Die Zahl von 40 Milliarden unterzeichnet den wahren Effekt der Zins-Lawine, die auf den Bund die nächsten Jahre zurollen wird.
Aber im Gegensatz zu Privathaushalten verfügt der Staat über ein Instrument, seine zukünftigen Zinslasten zu refinanzieren: Mittels massiver Steuererhöhungen. Ein Gutachten der Bertelsmann-Stiftung schlägt bereits neue Umweltsteuern vor.
Marktdaten
KW9 | EUR/USD | 27.02.23 | Kurs / Delta | in Prozent | |
Gold | 19:30 Uhr | 0,9428 | 1.817,70 USD | 1.713,73 EUR | |
-2,63 | -0,2% | ||||
Silber | 19:30 Uhr | 0,9428 | 20,69 USD | 19,51 EUR | |
-0,24 | -1,2% | ||||
Au/Ag | 19:30 Uhr | 87,9 | |||
[ratio] | 0,9 | 1,1% | |||
Platin | 19:30 Uhr | 0,9428 | 942,00 USD | 888,12 EUR | |
27,33 | 3,1% | ||||
Palladium | 19.30 Uhr | 0,9428 | 1.359,00 USD | 1.281,27 EUR | |
11,89 | 0,9% | ||||
NIKKEI225 | 7:00 Uhr | 27.441,87 | |||
1,90 | 0,0% | ||||
DAX30 | 17:30 Uhr | 15.403,62 | |||
134,17 | 0,9% | ||||
S&P500 | 22:00 Uhr | 19:30 Uhr | 3.992,41 | ||
38,42 | 1,0% |
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