Verzwergung der einstigen Großmacht der Deutschland AG

Gold News vom 12. Dezember 2019

Marktgeschehen

Wer sein Portfolio ausschließlich auf ein Instrument – sei es eine Technologie, ein Produkt oder eine Art von Finanzanlagen – ausrichtet, der geht ein großes potentielles Risiko ein. Das kennen wir als Vertreter der Anlageklasse der Hard Assets [Aktien, Immobilien, Edelmetalle] nur zu gut, der die Vermögenssicherung und das Investieren in Gold im Fokus hat. Genau genommen sind das bereits schon zwei – sich allerdings überlappende – Schwerpunkte einer Portfolio Strategie. Die erstere ist nicht auf Rendite, sondern Absicherung angelegt, während die zweite ebenso wie Aktien und Immobilien auf der Wertvermehrung ihren Fokus legt. Unseres Erachtens funktioniert das allerdings nur, wenn man sein Geld für den Kauf in physisches Gold anlegen verwendet.

Der ursprünglich als KdF-Staatsunternehmen gegründete Volkswagen-Konzern, bei dem das Bundesland Niedersachsen immer noch kräftig Einfluss nimmt, hat sich für eine singuläre Technologie für die automobile Zukunft entschieden: Mit Lithium-Cobalt-Batterien betriebene Elektrofahrzeuge. Was für einen Neuling wie TESLA als Markteintritt in eine Otto- und Dieselmotoren fixierte weltweite Automobilindustrie sinnvoll erscheinen mag, kann bei Volkswagen höchstens die Politiker bzw. die Bürger mit sowieso schon autokritischer Einstellung begeistern. Die gehören aber nicht zur Zielgruppe von Volkswagen: Sondern insbesondere der größte ausländische Absatzmarkt – nämlich China.

Und China hat zuletzt eine Abkehr von der reinen [100 prozentigen] Elektromobilität angekündigt und seine staatlichen Subventionen eingestellt. Man will sich vielmehr auf ein breit gefächertes Spektrum von Antriebsarten konzentrieren. Dazu gehören die Hybrid-Technologie [Elektromotoren mit leistungsschwacher Batterie für kurze Strecken, ergänzt mit einem meist schwach ausgelegten Otto-Motor], Methanol als Treibstoff, Wasserstoff-Autos mit Brennstoffzellen und Elektromotor, sowie klassische Benzinmotoren mit niedrigem Verbrauch.

Der FOCUS beschreibt dieses worse case Szenario für Volkswagen unter dem Titel „Es wäre ein Desaster für Volkswagen: China erwägt teilweise Abkehr vom Elektroauto“. Denn dieser deutsche Konzern, die Nummer Zwei auf der Welt, hätte damit für seinen größten Absatzmarkt kein Produkt mehr.

China berücksichtigt die echte CO2-Bilanz von E-Autos“ heißt es weiter in dem Artikel. Denn so einfach, wie es sich von der Leyen mit ihrem „grünen New Deal“ macht, reine Elektroautos mit Batterie als klimaneutral, d.h. ohne Ausstoß von CO2, einzustufen, ist es in der Realität nicht. Allein die Förderung von den Grundstoffen  Lithium und Cobalt für die Produktion der Batterien verschlingt eine Menge Energie – und die ist oftmals mit dem Ausstoß von CO2 verbunden.

Aber Ideologen wollen keine wirkliche Lösung. Sie wollen vielmehr ihr wirres Gedankengut mit Gewalt in die Realität umgesetzt wissen. Und so wird für Volkswagen die Elektromobilität zum Waterloo-Ereignis werden. Denn wer vorbei am Markt und dessen Erfordernissen produziert, der wird vom Markt vertilgt werden.

Gold & Gesellschaft

Zu Zeiten von Hermann Josef Abs und Alfred Herrhausen war die Deutsche Bank der Platzhirsch der deutschen Wirtschaft. Sie war Hauptkreditgeber und größter Anteilbesitzer an den Großunternehmen, die Teil des DAX [Deutscher Aktienindex] waren.

Heutzutage ist der größte Anteilseigner an deutschen Aktienunternehmen die US-Firma Blackrock. Andere, auch größere mittelständische Unternehmen, erwischte es noch härter: Sie wurden von Hedge Fonds der City of London und der Wall Street [New York] aufgekauft, mit Schulden überhäuft, filetiert und ausgeschlachtet.

Während JP Morgan und Goldman Sachs ihr Investment-Bankinggeschäft auch nach der Finanzkrise im Jahr 2008 massiv ausweiten konnten, fiel die Deutsche Bank mit ihrem damaligen Chef Josef Ackermann in ihr selbst gegrabenes Loch: Mit 46 Billionen Euro hat diese Bank sich zu einer Sollbruchstelle des weltweiten Finanzsystems entwickelt. Geradezu niedlich wirken da das deutsche Bruttoinlandsprodukt von jährlich 2,74 Billionen Euro oder selbst das Euro-BIP von 9,6 Billionen Euro.

Nicht ohne Grund nannte der legendäre Investor Warren Buffet Derivate eine finanzielle Massen-Vernichtungs-Waffe.

Die WELT beschreibt unter dem Titel „Deutsche Bank verspricht eine „historische Transformation“ die neue - die eigentlich, die ursprüngliche, zu Zeiten der Existenz der Deutschland AG, war – Strategie dieser Bank. Und da ist der Hoffnungsträger die Unternehmensbank. Und das in einem Klima von Null- und Negativzinsen. Wie soll man da mit den bereits kollabierten Zinsmargen denn überhaupt noch einen Geschäftsplan umsetzen können? Denn die Fixkosten für Personal und Infrastruktur bleiben trotz eines massiv geplanten Personalabbaus.

Aber der trifft insbesondere das Investmentbanking, von dem sich die Bank trennen möchte. Die Filet-Stücke im US-Dollarraum hat sich bereits Goldman Sachs gesichert – zurück werden die Problempakete wie die astronomischen Derivate-Geschäfte bleiben, die risikomäßig weiterhin ein mächtiger Sprengsatz bleiben werden. Am Ende werden die von der EZB und der FED monetarisiert werden und deren Bilanzen um weitere hunderte von Milliarden Euro oder US-Dollar aufblähen. Den Rest zahlt – wie üblich – der Steuerzahler. In Raten, die auch nach Jahrzehnten nicht abgetragen sein werden.

Marktdaten

EUR/USD 12.12.19 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,8994 1.466,40 USD 1.318,88 EUR  
  -6,89 EUR -0,5%
Silber 0,9011 16,81 USD 15,15 EUR  
  0,03 EUR 0,2%
Au/Ag   87,2  
[ratio]   -0,4 -0,5%
Platin 0,9011 941,00 USD 847,94 EUR  
  3,04 EUR 0,4%
Palladium 0,9011 1.922,00 USD 1.731,91 EUR  
  22,29 EUR 1,3%
NIKKEI225   23.420,67  
  43,30 0,2%
DAX30   13.233,41  
  82,47 0,6%
S&P500 20:30 Uhr 3.156,60  
    21,74 0,7%

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