Vom langsamen Sterben der deutschen Autoindustrie
16.09.2020 19:30
Gold News vom 16. September 2020
Gold & Gesellschaft
Es sind nicht die großen Automobilkonzerne wie Volkswagen, Daimler und BMW, die für Deutschlands Automobilindustrie stehen. Vielfach machen diese einen Großteil ihres Geschäfts sowieso bereits in China. Es sind vielmehr die vielen hunderte von Zulieferern. Ob sie nun selbst Konzerne wie Bosch, Schäffler, Continental, ZF, Siemens und Osram sind – oder zum viel beschworenen Rückgrat der deutschen Wirtschaft gehören: Dem Mittelstand.
Die WELT berichtet heute – die wirklich interessanten Artikel befinden sich meistens hinter einer Paywall – unter dem Titel „AUTOZULIEFERER - Das Sterben der deutschen Autoindustrie hat bereits begonnen“ über die Größenordnung dieses von vielen unterschätzten Problems: „Vom Automobilbau und vor allem von den 900 Zuliefererfirmen, die Volkswagen, Daimler und BMW versorgen, hängt ein Großteil des deutschen Wohlstands ab. Mehr als 800.000 Menschen arbeiten direkt in der Branche, dazu kommen Hunderttausende mit indirekten Auto-Bezügen und natürlich ihre Familien.“
Die Zahlen der drei Automobil-Konzerne sind also nur sekundär. In Wirklichkeit hängen ein Großteil der Arbeitsplätze an der Zulieferindustrie. Und die hat einen großen Marktanteil bei Automobil-Firmen rund um den Globus. Man denke nur an den Namen Bosch. Die Maschinenbau-Branche mit ca. einer Millionen Mitarbeiter müsste man ebenfalls in diese Gleichung mitaufnehmen.
Lesen wir weiter über die Kapital-Ausstattung der Zulieferer: „Fuchs führt als Beispiel den Kabelspezialisten Leoni an, dessen Schulden das Siebenfache seines Börsenwerts betragen. […] Den FCF-Zahlen zufolge müsste das Unternehmen elf Jahre lang seinen Gewinn vor Steuern aufwenden, um die Schulden abtragen zu können. Im internationalen Branchenmittel liegt dieser Wert bei 3,5, bei großen Konzernen sogar bei 4,3. Als solide tragbar gelten Verschuldungsraten von 2 bis 2,5.“
Das Drama verschärft sich also durch die katastrophale Kapital-Ausstattung der Zulieferer noch zusätzlich. Mittelständler, die mit dem 11-fachen ihres [bisherigen] Gewinns mit Schulden belastet sind, kriegen auch kein Kapital mehr für die Umstellung ihres Geschäftsmodells. Das haben aber Bundesregierung und EU-Kommission quasi par ordre du mufti erzwungen.
Da hilft eine Dualstrategie aus Sparen und Investieren auch nicht mehr.
Marktdaten
EUR/USD | 16.09.20 | Kurs / Delta | in Prozent | |
Gold | 0,8453 | 1.961,80 USD | 1.658,31 EUR | |
6,55 EUR | 0,4% | |||
Silber | 0,8453 | 27,20 USD | 22,99 EUR | |
0,00 EUR | 0,0% | |||
Au/Ag | 72,1 | |||
[ratio] | 0,3 | 0,4% | ||
Platin | 0,8453 | 960,00 USD | 811,49 EUR | |
-3,16 EUR | -0,4% | |||
Palladium | 0,8453 | 2.274,00 USD | 1.922,21 EUR | |
-2,56 EUR | -0,1% | |||
NIKKEI225 | 23.479,78 | |||
29,48 | 0,1% | |||
DAX30 | 13.235,19 | |||
11,55 | 0,1% | |||
S&P500 | 19:30 Uhr | 3.405,79 | ||
-9,56 | -0,3% |
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