Wärmeproblem – Stromproblem - Demokratieproblem

Gold News vom 15. August 2022

Gold & Gesellschaft

Ein Domino fällt nach dem anderen. Zuerst sollte das Land kein Problem mit industrieller und privater Wärmeversorgung haben. Dann kam die Drosselung über die Gaspipelines mit Russland. Und die Regierung musste eingestehen, dass Deutschland ein massives Problem bei der Wärmeversorgung für den kommenden Herbst und Winter habe.

Dabei haben Habeck und Co. mit viel Geld den Entwicklungsländern ihre LNG-Tanker von den Meeren gefischt. Das viele Geld landet jetzt bei den Verbrauchern als Kostenposition der Nebenkosten-Abrechnung.

Aber auch die Haushalte, die sich auf ihren Heizöltank verlassen haben, stehen vor einem Problem. Wer kurz nach dem Russen-Angriff auf die Ukraine noch rechtzeitig Heizöl nachbestellen  konnte, musste den dreifachen Preis wie vor einem Jahr bezahlen.

Aber das Wärmeproblem verschärft sich durch die Entscheidung der OPEC-Staaten noch weiter. „Die OPEC bereitet den Markt auf eine Drosselung der Öl-Förderung vor. Zugleich erwartet die IEA eine steigende Nachfrage. Öl könnte wieder teurer werden.“ schrieb DWN gestern. Dabei hat sich die Industrie darauf verlassen, Prozesse, die Wärme benötigen, von Erdgas auf Öl umzustellen zu können.

Jetzt kommt das von der Politik geleugnete Stromproblem. Nicht in Form von lokalen oder großflächigen Stromausfällen. Sondern der Markt zeigt es an.

Strompreis für Lieferung 2023 fast verzehnfacht – Stromkrise droht - „Anstieg ist atemberaubend“ titelte die WELT gestern. Und versucht, diesen Anstieg der Beschaffungskosten auf den Strompreis für den Endverbraucher hochzurechnen. So heißt es: „Bliebe der Großhandelsmarkt auf diesem Niveau, könnte sich der Endpreis für die Verbraucher von derzeit rund 35 Cent theoretisch in nicht allzu langer Zeit in Richtung ein Euro pro Kilowattstunde bewegen“.

Aber es geht beim Strom nicht nur ums Bezahlen – also das Kapern fremder Gastanker mit Geld. Diesmal geht es um die Versorgung an sich.

Gerade bei unserem großer AKW-Nachbarn Frankreich, auf den sich im Herbst und Winter nicht nur Deutschland als Stromlieferanten verlassen, sondern ebenfalls die Schweiz, Spanien und Belgien, zeigt der Marktpreis für Strom ein noch gravierenderes Problem an. Für die Lieferung von Strom auf Großhandelsebene werden dort für den Dezember 2022 bereits Preise von 2.000 Euro/MWh aufgerufen. Da stellen sich die 500 Euro für Deutschland und Italien, sowie die 750 Euro für Großbritannien noch klein dar.

Im Prinzip sagt uns aber Dr. Market, dass die LNG-Tanker Wegkaufstrategie hier nicht funktionieren wird. Während Bundesfinanzminister Christian Lindner unterwürfig in Brüssel um ein Aussetzen der Mehrwertsteuer-Pflicht für die Gasumlage bettelt, wird Frankreich zum Herbst sein Stromnetz für den Export dichtmachen. Denn Preise, die astronomische Werte annehmen zeigen einfach an, dass es dort nichts zu liefern geben wird. Und das europäische Wettbewerbsrecht werden die Franzosen garantiert notfalls mit einer Drohung des Einsatzes der Force de Frappe gegen das EU-Kommissionsgebäude in Brüssel außer Kraft setzen.

Unser wirkliches Problem ist ein Demokratieproblem: Dass nämlich die politisch Verantwortlichen nicht nur die Lage völlig verkehrt einschätzen. Sondern darüber hinaus ein Reihe von fatalen Fehlentscheidungen treffen, die zwar noch propagandistisch von den Systemmedien verschleiert werden können. Am Ende aber zu brutalen Missständen führen werden.

Denn die Folge eines Wärmeproblems äußert sich im Frieren, bei einem Stromproblem in Dunkelheit und Chaos. Und wenn die Demokratie scheitert, dann befindet sich die gesamte Gesellschaft in Auflösung. Und dafür gibt es nichts mehr von Ratiopharm.

Marktdaten

KW33 EUR/USD 15.08.22 Kurs / Delta in Prozent
Gold 19:30 Uhr 0,983 1.782,80 USD 1.752,49 EUR  
  -5,51 -0,3%
Silber 19:30 Uhr 0,983 20,32 USD 19,97 EUR  
  -0,36 -1,8%
Au/Ag 19:30 Uhr   87,7  
[ratio]   1,3 1,5%
Platin 19:30 Uhr 0,983 935,00 USD 919,11 EUR  
  -18,36 -2,0%
Palladium 19.30 Uhr 0,983 2.079,00 USD 2.043,66 EUR  
  -47,62 -2,3%
NIKKEI225 7:00 Uhr   28.863,82  
  316,84 1,1%
DAX30 17:30 Uhr   13.812,41  
  9,45 0,1%
S&P500 22:00 Uhr 19:30 Uhr 4.295,85  
    88,58 2,1%

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