Wahrheit kommt ans Licht - Deutsche Industrie bereits in einer Rezession

Gold News vom 12. April 2019

Marktgeschehen

Die NZZ hat heute versucht zu erklären, warum Russland derzeit sein Geld in Gold investiert. Der Treiber dafür waren nämlich die US-Sanktionen gegen russische Unternehmen, die das Land von der US-Dollarversorgung und -verteilung abkoppeln sollten. Das Bretton-Woods-Abkommen hat nämlich bereits 1944 den US-Dollar zu einer Welt-Leitwährung werden lassen, die selbst mit Aufhebung der Goldbindung in den frühen 70er-Jahre weiter existierte. Diese Schwäche der damaligen Sowjetunion hat der sonst so auf die Welt-Dominanz erpichte Josef Stalin nämlich total unterschätzt.

Putin agiert hier wesentlich klüger, weil er weiß, dass der Konflikt mit den USA (derzeit) nicht als heißer Krieg mit Waffen ausgetragen werden wird, sondern auf wirtschaftlicherer Ebene. Und was gibt es besseres, sich von der Währung des Feindes abzukoppeln, als sein Geld in die einzige international akzeptierte Ersatz-Währung zu stecken: Nämlich Gold.

Physische Goldreserven, die in den Tresoren der russischen Zentralbank unter eigener Kontrolle lagern, kann nämlich keine US-Instanz rauben oder für ungültig erklären. Es sei denn, man wagt ein militärisches Abenteuer wie damals gegen Libyen, um das Staatsgold mit Gewalt abzuholen. Das werden sich aber selbst die kriegslüsteren Vertreter des Deep States nicht trauen wollen. Schließlich würde man sich mit einer hochgerüsteten Atommacht anlegen, die im Syrien-Konflikt auch mit fortschrittlicher elektronischer Kriegsführung punkten konnte.

Die um ihr Vermögen besorgten Bürger können ähnlich klug wie Putin agieren: Denn ihr potentieller Feind, der ihr Vermögen rauben möchte, ist unser Staat. Gegen den kann man sich zwar nicht erfolgreich mit Waffengewalt wehren, aber man kann in Eigenverantwortung und ohne Informations-Weitergabe sich einen kleinen Goldschatz anlegen. Da muss man natürlich Gold anonym kaufen, d.h. ohne Wissen der Behörden, Banken und sonstigen Institutionen geschehen - Gold Tafelgeschäft heißt das Instrument zum anonymen Goldkauf bis 10.000 Euro pro Person.

Schwäche macht einen wie Putins Russland, verwundbar. Und auf Rechtstreue kann man sich sowohl bei den USA wie auch bei unserem Staat nicht verlassen.

Und die derzeitige Volatilität, die wir in dieser Woche beim Goldpreis sehen, ist der „saure Apfel“, in den wir sprichwörtlich für unsere wirtschaftliche Freiheit und Unabhängigkeit beißen müssen. Vermögenssicherung ist nämlich die Strategie, sich an staatlich geförderten Produkten vorbei, abzusichern.

Gold & Gesellschaft

„Deutschland ist bereits in einer Rezession“ – lautet ganz plötzlich die verstörende Nachricht. Daran seien natürlich nicht die deutschen Politiker Schuld, sondern Ereignisse wie die Unsicherheit des Brexits, die insbesondere durch Donald Trump ins Spiel gebrachte Zoll-Politik, die den internationalen Handel behindere. Und natürlich sei das keine „wirkliche“ über längere Zeit anhaltende Rezession, sondern eine Entwicklung, die sich bereits im nächsten Jahr zurückbilden werde.

Wer es glaubt, wird selig. Die Frühindikatoren, wie die gewonnenen Aufträge zeigen genau den entgegengesetzten Weg: Es wird derzeit der bestehende Auftragsbestand abgewickelt – und der produziert noch kräftige Gewinne für die Unternehmen und deren Arbeitnehmern, die wiederum in hohe Steuereinnahmen münden. Und diese Steuereinnahmen verteilt die Politik auf Teufel komm raus an ihre Interessens-Gruppen, als wenn es kein Morgen mehr geben würde. Da laben sich jetzt (unproduktive) Beamte und andere öffentliche Angestellten an Einkommenssteigerungen, die Rentner freuen sich auf kräftige Rentensteigerungen und auch sonst scheint viel Geld für soziale Wohltaten da zu sein: „Nach mir die Sinnflut“.

Schließlich hat unser Wirtschaftsminister, der laut den Familien-Unternehmern einen Totalausfall repräsentiert noch vor kurzem eine 20 Jahre andauernde Wachstumsphase für Deutschland angekündigt.

Apropos Sinn-Flut:

Hans-Werner Sinn hat die vollkommen realitätsfremde Erwartungshaltung der Deutschen über die Sicherheit ihrer Renten wie folgt zusammengefasst: „In 10 Jahren spätestens wollen sie eine Rente von Kindern, die sie nicht haben“. Es herrscht im Land nämlich eine völlige Fehleinschätzung vor, wie die bezahlten Rentenbeiträge für das eigene Alter „angelegt“ werden: Nämlich gar nicht. Mit diesen Geldern werden lediglich die Eltern, die sich bereits im Ruhestand befinden, bezahlt. Das geht derzeit auch noch ganz gut, weil sich die Eltern seinerzeit um ausreichend Nachwuchs gekümmert haben. Die Generation mit der Erwartungshaltung der Eltern entstammt nämlich den Baby-Boomern.

Heinrich Heine hat bereits 1844 meine derzeitigen Gedanken zu der verfahrenen Situation formuliert: „Denk ich an Deutschland in der Nacht, / Dann bin ich um den Schlaf gebracht“.

Marktdaten

EUR/USD 12.04.19 Kurs / Delta in Prozent Vorwoche in Prozent
Gold 0,8848 1.291,40 USD 1.142,63 EUR      
  -4,22 EUR -0,4% -7,62 EUR -0,7%
Silber 0,8848 14,99 USD 13,26 EUR    
  0,02 EUR 0,1% -0,17 EUR -1,3%
Platin 0,8848 894,00 USD 791,01 EUR    
  -0,29 EUR 0,0% -7,95 EUR -1,0%
Palladium 0,8848 1.357,00 USD 1.200,67 EUR    
  5,72 EUR 0,5% -2,66 EUR -0,2%
NIKKEI225   21.853,85    
  155,37 0,7% 39,90 0,2%
DAX30   11.998,51    
  52,79 0,4% -15,33 -0,1%
S&P500   2.904,82    
    20,15 0,7% 12,14 0,4%

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