Wann platzt die Comex?

Gold News vom 5. August 2020

Gold & Gesellschaft

Wie waren heute eher im Sinne eines anderen Metalls unterwegs: Blei. Deshalb musste der Bericht auch etwas leiden – bzw. konnte nicht pünktlich um 19:30 Uhr fertiggestellt werden. Wir bitten das zu entschuldigen.

Aber die Nachrichten sind derzeit voll von Gold. Und vor allen Dingen vom seinem kleinen silbernen Bruder – nämlich Silber. Das entwickelt sich noch viel prächtiger. Mit Bitcoin zeigt es derzeit an: Der US-Dollar ist am Kollabieren – und nimmt unsere Zahlungswährung Euro gleich mit. Schließlich haben die Staaten und Zentralbanken kräftig die Inflation durch ihre Billionen-schweren Gelddruckprogramme angeworfen. Jetzt scheint sich das in der Teuerung für die Waren und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs niederzuschlagen. Wir sehen es noch nicht: Aber Silber und der seit vielen Wochen praktisch statisch dastehende Bitcoin-Kurs zeigen es an.

Wir bleiben bei unserer Skepsis bezüglich dieser Kryptowährung. Aber auch Silber wird in Papier-Silber gehandelt. Und auch das steigt an.

Die WELT vollzieht genauso wie zum Untergang der ehemaligen DDR einen totalen Turnaround: So sind sie eben, die journalistischen Wendehälse. So schreibt zwar nicht Systemwiderling Frank Stocker den heutigen Bericht, sondern ein gewisser Michael Höfling: „Der Gold-Rekord ist auch ein Misstrauensvotum gegen die Politik“. Na, hätten wir es gedacht.

Viel richtiges schreibt Herr Höfling, das wir hier wiedergeben: „Das hat sich geändert. Der Kollateralschaden, den die großen Notenbanken – weltweit, nicht nur in der Euro-Zone – mit ihrer grenzenlosen Liquiditätsschwemme und ihrer Null-Zins-Politik in Kauf nehmen, ist ein weltweiter Markt für Staatsanleihen, an dem inzwischen Papiere im Volumen von über 14 Billionen Dollar negative Renditen einbringen. Schon seit Jahren ist zu beobachten, dass diese Entwicklung eine eindeutige Korrelation zum Goldpreis aufweist – Großinvestoren schichten offenbar von Anleihen, die sie Geld kosten, in das Edelmetall um, das zwar keine Zinsen bringt, die Anleger aber wenigstens auch keine Strafzinsen kostet. Die billionenschweren Rettungspakete, die Regierungen und Zentralbanken nun weltweit im Kampf gegen die Corona-Pandemie schnürten – so richtig und angebracht sie sein mögen –, werden diesen Trend tendenziell weiter befeuern. Nun rächt sich, dass die Politik fast ein Jahrzehnt lang die Zeit ungenutzt verstreichen ließ, die ihr die Notenbanken gekauft hatten, um nach der verheerenden Finanz- und Euro-Krise mit entschlossenen Reformen die Fundamente der Staatsfinanzen zu stabilisieren. Und noch weiß niemand, wie weit die Hilfspakete tragen. Eine zweite Welle könnte eine vergleichbare Aktion zur Rettung der Wirtschaft erforderlich machen. Dabei war die Schuldenlast der westlichen Industrienationen schon vor der Corona-Pandemie immens – und für viele wie etwa Italien auch nur deshalb zu schultern, weil die Zentralbanken die Zinsen niedrig hielten und so Vermögen vom Bürger zum Staat umverteilten.Der weitere Verlauf des Preises hängt von vielen Faktoren ab. Nun aber steigen die Quoten immer weiter, die Staaten geraten an die Grenzen der Schuldentragfähigkeit. Und auch das drückt der Goldpreis aus: Das Vertrauen in die Währungen ist angeschlagen. Im Rückblick scheint es kein Zufall zu sein, dass der Tiefpunkt des Goldpreises in die Gründungsphase des Euro fiel. Die Gemeinschaftswährung hat seither in Gold gerechnet weit über 85 Prozent ihres Wertes verloren.

Gut für diejenigen, die auf uns gehört haben.

Aber die wirkliche Party geht derzeit an der New Yorker Future Börse, der Comex und an der Londoner Edelmetall-Börse, der LBMA ab. Und das ist auch der wahre Grund für den Durchmarsch des Goldes.

So liest man auf Twitter: „Staff at COMEX when they see physical gold deliveries... While wondering if they can acquire enough metal to meet demand:” oder von dem Betreiber der Comex: “As of third delivery intent day, there are now 39,912 contracts delivered in the COMEX August gold contract, representing 124 tonnes of gold in COMEX vaults.” Neulich waren es noch 100 Tonnen.

Und auch die Londoner Edelmetall-Börse scheint in Schwierigkeiten geraten zu sein: „Alasdair Macleod auf Twitter: "..... Spoiler alert: there's no gold in London that's not CB, ETF or privately owned to support over $500bn of unallocated a/cs. And the BBs are record short on Comex"

Wir geben das einfach unkommentiert weiter. Denn es sieht derzeit danach aus, als wenn sich die Comex an ihrem eigenen Geschäftsmodell selbst zerstört.

Das wäre dann endgültig der ungehinderte Weg von Gold nach oben.

Marktdaten

EUR/USD 05.08.20 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,842 2.033,60 USD 1.712,29 EUR  
  10,46 EUR 0,6%
Silber 0,842 26,70 USD 22,48 EUR  
  0,64 EUR 2,9%
Au/Ag   76,2  
[ratio]   -1,7 -2,2%
Platin 0,842 961,00 USD 809,16 EUR  
  16,49 EUR 2,1%
Palladium 0,842 2.053,00 USD 1.728,63 EUR  
  16,68 EUR 1,0%
NIKKEI225   22.524,04  
  -57,47 -0,3%
DAX30   12.654,56  
  65,62 0,5%
S&P500 20:00 Uhr 3.324,81  
    25,60 0,8%

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