Warum unser Geld immer schneller verschwindet

Gold News vom 4. Dezember 2020

Gold & Gesellschaft

Wenn über 20 Prozent der allein im Jahr 2020 neu erzeugten US-Dollar den Gesamtbestand des Geldes aufblähen, dann muss das irgendwie in einer Inflation enden. Denn die produzierten Warenmenge nimmt in diesem Jahr nicht zu, sondern eher ab. Und den US-Dollar gibt es in seiner Form schon seit Anfang des letzten Jahrhunderts.

Denn die US-Währung hat sich bei allen hyperinflationären Krisen - wie damals in Deutschland - ohne einen Währungsschnitt als Stabilitätsanker erwiesen. Deshalb genießt der Dollar insbesondere in Ländern, wo man es mit der Geldwertstabilität nicht so ernst nimmt, ein hohes Ansehen als Flucht- und Notwährung.

Das war bei der Asienkrise 1997 nicht anders wie bei den vielen Quasi- oder Komplettzusammenbrüchen der Währungen in Süd- und Lateinamerika. Wie Diether Krebs und Iris Berben in einem Sketch aus der Voreurozeit noch spielten:  "Sie müssen erst noch warten, bis der Peso besser steht." - "Was, bei so einem jungen Mann? Lässt sich denn da gar nichts machen...?"

Der Peso kannte am Ende aber immer nur eine Richtung: Nach unten.

Dieses Vertrauen konnte der Euro nie aufbauen. Auch wenn die seit der Währungsreform 1948 eingeführte Deutsche Mark Pate gestanden hatte.

BILD versucht das Phänomen seiner Leserschaft näher zu bringen. Unter dem Titel „INFLATION VIEL HÖHER, ALS GEDACHT! Der Grund, warum unser Geld so schnell verschwindet“ straft man die von Politikern mit ihren von Günstlingen besetzten Statistikbehörden Lügen, die uns sogar eine Art Deflation – also die Schrumpfung der Preise – einreden wollen. In die gleiche Richtung argumentieren die EZB mit ihrer Präsidentin Lagarde.

Aber diese beiden Nachrichten deuten in genau die gegenteilige Richtung: „Ölpreis setzt Kursanstieg am Freitag fort“ und „Kupferpreis klettert erneut auf Acht-Jahres-Hoch“. Dabei ist es nur wenige Monate her, als Rohöl wegen des Angebotsüberschuss auf den Weltmärkten im US-Future Handel mit negativen Preisen gehandelt wurde. Aber inzwischen sind wir wieder bei knapp 50 Dollar pro Barrel. Und Kupfer wird nicht ohne Grund als Dr. Copper bezeichnet.

Ein Bekannter, der gewerblicher Abnehmer von langlebigen Ausrüstungsgegenständen ist, berichtet: „Alle meine Lieferanten aus dem Maschinenbau, Stahlwasserbau und Generatorenbau berichten von gestiegenen Preisen im Umfang von etwa 50 Prozent innerhalb der letzten Wochen. Die Preise werden ab dem Ersten Quartal 2021 auf breiter Front weit zweistellig explodieren.“

Wir werden demnächst erfahren, ob er mit seiner Prognose recht behalten wird. Irgendwann überreißen die sich besonders klug und unfehlbar fühlenden westlichen Zentralbanker das geldpolitische Steuer. Und dann kommt der unkontrollierbare Sinkflug.

Marktdaten

  EUR/USD 04.12.20 Kurs / Delta in Prozent Vorwoche in Prozent
Gold 0,8236 1.835,50 USD 1.511,72 EUR      
  -0,80 EUR -0,1% 15,23 EUR 1,0%
Silber 0,8236 24,06 USD 19,82 EUR    
  0,07 EUR 0,3% 0,86 EUR 4,3%
Au/Ag   76,29    
[ratio]   -0,3 -0,4% -2,6 -3,5%
Platin 0,8236 1.054,00 USD 868,07 EUR    
  24,81 EUR 2,9% 65,30 EUR 8,1%
Palladium 0,8236 2.220,00 USD 1.828,39 EUR    
  40,57 EUR 2,3% -84,38 EUR -4,5%
NIKKEI225   26.750,42    
  -74,20 -0,3% 116,45 0,4%
DAX30   13.287,64    
  26,65 0,2% -68,36 -0,5%
S&P500 19:30 Uhr 3.690,38    
    18,38 0,5% 52,03 1,4%

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