Was passiert mit den Schulden?

Gold News vom 25. Januar 2021

Gold & Gesellschaft

Was passiert mit den Schulden? Top-Ökonom gibt ernüchternde Antwort“ übertitelt der FOCUS seinen Talk mit dem Chef-Anlagestrategen der Deutschen Bank, Ulrich Stephan.

Und das Ergebnis ist wirklich ernüchternd. Ganze vier Optionen sind zwar mehr als keine einzige bei unserer Altenativlos-Kanzlerin. Aber bei genauerer Betrachtung bleibt eigentlich nur eine realistische Option übrig.

Das Weginflationieren der Schulden [Option 1] durch Entwerten der Währungen hat nicht funktioniert. Dieses Rezept hat man schon mit der Finanzkrise 2008 anwenden wollen, um die riesigen Fehlbeträge von Banken und der Finanzwirtschaft „abtragen“ zu können. Denn nominelle Schulden von beispielsweise einer Milliarde Euro sind nach 10 Jahren real nur noch die Hälfte wert, wenn man eine jährliche Geldentwertung von 6 Prozent zugrunde legt. Das für das Inflationieren gedruckte Geld ist entweder in die Aktien-Märkte, die Immobilien-Märkte oder natürlich in Gold-Anlagen geflossen. Ohne dass die Verbraucherpreise und damit die Löhne um die gewünschten 6 Prozent angestiegen sind.

Und die Option mit dem Sparen [Option 2] kann man getrost vergessen. Schon in guten Zeiten vor der Covid-19 Krise konnte man nicht sparen. Jetzt geht das erst recht nicht mehr, wo die Wirtschaft nur noch von staatlichen Überbrückungs-Hilfen abhängig ist.

Wir könnten natürlich auf ein Instrument der Vergangenheit setzen, das uns bislang aus vielen Krisen herausgeboxt hat: Ein massives Wachstum des Brutto-Inlandsprodukts [Option 3]. Aber wohin soll das grenzenlose Wachstum unseren Planeten denn führen: Zu einem noch rücksichtsloseren Raubbau an unserem Planeten; zu noch mehr Luftverschmutzung; zu noch mehr zubetonierten Flächen, die für die Wasserversorgung und die Landwirtschaft dringend benötigt werden? Das mag vielleicht das Rezept für China und Indien sein, die noch einen großen Weg bis zum westlichen Wohlstand zurückzulegen haben. Aber Europa und die USA haben sich mit dem Pariser Klimaabkommen bereits verpflichtet, auf die für Wachstum erforderlichen Ressourcen freiwillig zu verzichten.

Bleibt die letzte Möglichkeit [Option 4]: Der Währungsschnitt. Und den will natürlich keiner. Denn er kennt nur viele Verlierer – und höchstens einen Gewinner: Den Staat. Und ob der in der Lage sein wird, die vielen Verlierer zu beruhigen, ist mehr als fraglich. Was nutzt es dem Staat, wenn er zwar seine Schulden auf dem Papier los wird, aber die Bevölkerung als Hauptverlierer eine Revolution anzettelt, die die politische Klasse nebst System gleich ganz wegfegt?

So wird man den Prozess der Zombifizierung von immer mehr Bereichen unserer Gesellschaft wohl weiterführen. Solange es noch geht. Denn am Ende ist das alles nur "Funny Money". 

Marktdaten

KW4 EUR/USD 25.01.21 Kurs / Delta in Prozent
Gold 19:30 Uhr 0,824 1.856,40 USD 1.529,67 EUR  
  3,53 0,2%
Silber 19:30 Uhr 0,824 25,41 USD 20,94 EUR  
  0,02 0,1%
Au/Ag 19:30 Uhr   73,1  
[ratio]   0,1 0,2%
Platin 19:30 Uhr 0,824 1.094,00 USD 901,46 EUR  
  4,54 0,5%
Palladium 19.30 Uhr 0,824 2.271,00 USD 1.871,30 EUR  
  25,69 1,4%
NIKKEI225 7:00 Uhr   28.817,35  
  191,45 0,7%
DAX30 17:30 Uhr   13.640,49  
  -217,38 -1,6%
S&P500 22:00 Uhr 19:30 Uhr 3.848,21  
    1,47 0,0%

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