Wenig übrig vom Boom
09.06.2020 19:30
Gold News vom 9. Juni 2020
Gold & Gesellschaft
Wenn wir die GEZ-Medien hören, müsste eigentlich alles gut für die deutsche Auto-Industrie sein. Denn e-Fahrzeuge würden stark nachgefragt und könnten nur wegen Problemen bei der Software nicht an Kunden ausgeliefert werden. Derweil hängen immer noch 80 Prozent der deutschen Arbeitsplätze von der Technologie des Verbrennungsmotors ab.
"Wenig übrig vom Boom" – Exporte brechen im April um mehr als 30 Prozent ein titelt die WELT ihren Bericht über die Exportzahlen des Monats April. Selbst die ebenfalls von grenzenlosen Wachstum verwöhnte Luftfahrt-Branche stößt an ihre Grenzen. Dass der Frankfurt Airport derzeit immer noch praktisch Flugzeug-frei ist, wirkt sich nicht nur auf Lufthansa & Co aus. Sondern auch auf Fraport als Betreiber des Frankfurter Flughafens mit insgesamt 22.000 Beschäftigten. Davon sollen laut einem Bericht von logistik-watchblog.de 3.000 Leute gehen.
Die Krise hat sich schon lange vor dem offiziellen Ausbruch in China zum Anfang des Jahres entwickelt. Jedenfalls behauptet das eine Studie der Havard-Universität [ Satellite images and online searches indicate China had coronavirus in the fall, Harvard study finds ], die schon von einer Zunahme der Krankenhaus-Einlieferung von Patienten im August 2019 mit Covid-19 Symptomen redet.
Querschuesse.de berichtet gleichzeitig über die Zahlen im deutschen Fahrzeugbau: „Die Entwicklung des Fahrzeugbaus in Deutschland von Januar 1991 bis April 2020 im Chart. Im April 2020 ging es um -63,7% zum Vormonat abwärts und um -74,6% zum Vorjahresmonat.“ Dafür sind die Zahlen des Export-Einbruchs ja noch relativ moderat verlaufen. Aber während China im 1. Quartal des Jahres die Pandemie gut durch seine stringenten Lockdown-Maßnahmen in den Griff bekommen konnte, nahm die Seuche für Europa und die USA erst ihren Lauf. Da China im April bereits die wirtschaftlichen Einschränkungen zum Großteil aufgehoben hatte, konnten deutsche Exportgüter praktisch ungehindert in das Reich der Mitte fließen.
Unser wirkliches Problem war Europa – insbesondere Frankreich, Italien und Spanien. Und vor allen Dingen die Vereinigten Staaten. Von denen ist trotz der haussierenden Aktienmärkte wegen der insbesondere von weißfarbigen Linken ausgelösten „Rassen-Unruhen“ auch nicht viel Konsum-Nachfrage zu erwarten. Die weiße Mittelschicht verlässt die Städte. Der prominente US-Ökonom Richard Florida prognostiziert in der Welt: »Viele Menschen werden die Metropolen verlassen. Erst das Coronavirus, nun die Aufstände, das ist eine gefährliche Mischung.«
»White Flight«, die Flucht der weißen Mittel- und Oberschicht aufs Land ist in Amerika schon so weit verbreitet, dass es einen eigenen Begriff dafür gibt. Kein Wunder: Die entsetzten wie verängstigten Anwohner warten vergeblich auf einen Polizeieinsatz, die linken Politik- wie Polizeiführer der Stadt lassen den linksextremen Mob gewähren und die Bürger bleiben schutzlos zurück. Und das in den Vereinigten Staaten, die bislang als Garant von Law & Order galten. So verzahnt sich eine Krise [Covid-19] mit einer anderen [Rassenunruhen] und wird wahrscheinlich zu einem erneuten Ausbruch des Virus-Geschehens im Land führen.
Natürlich kann das auch einen anderen Weg nehmen, wie der New Deal Roosevelts in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts. Da kam die Wirtschaft auch nur wieder in Gang, nachdem Japan den US-Stützpunkt Pearl Harbor angegriffen hatte und so die USA in den Zweiten Weltkrieg führte. Schließlich waren Kriege immer wieder ein Konjunktur-Programm für die amerikanische Wirtschaft – jedenfalls solange, wie der Krieg auf dem Territorium anderer Staaten ausgetragen wurde. Bürgerkriege gehörten bislang nicht dazu – deshalb ist eine Art Wiederaufbau-Programm durch die Unruhen, Plünderungen und Zerstörungen auch fraglich.
Aber wir lassen uns gerne überraschen. Schließlich hat insbesondere Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg ein erfolgreiches Wiederaufbau-Programm betrieben: Allerdings mit einer 80:20 Work-Life-Balance, welche die Arbeit in den Vordergrund stellte. Heute ist es mit geschätzt 70:30 eher anders herum: Da dominieren die Spaß-, Freizeit- und Urlaubs-Gesellschaft. Und da keiner einsehen will, dass die sich ihrem Ende nähert, wird es wohl die erhoffte schnellen Erholung der Wirtschaft nicht geben.
Letzte Zahlen zum US-BIP für das 2. Quartal
Latest estimate: -48.5 percent — June 9, 2020
The GDPNow model estimate for real GDP growth (seasonally adjusted annual rate) in the second quarter of 2020 is -48.5 percent on June 9, up from -53.8 percent on June 4. After last Friday’s employment release from the U.S. Bureau of Labor Statistics and this morning’s wholesale trade release from the U.S. Census Bureau, increases in the nowcasts of second-quarter real personal consumption expenditure growth and real gross private domestic investment growth were partly offset by decreases in the nowcasts of real government spending growth and real net exports.
Marktdaten
EUR/USD | 09.06.20 | Kurs / Delta | in Prozent | |
Gold | 0,8816 | 1.715,40 USD | 1.512,30 EUR | |
9,25 EUR | 0,6% | |||
Silber | 0,8816 | 17,63 USD | 15,54 EUR | |
-0,11 EUR | -0,7% | |||
Au/Ag | 97,3 | |||
[ratio] | 1,3 | 1,3% | ||
Platin | 0,8816 | 825,00 USD | 727,32 EUR | |
0,43 EUR | 0,1% | |||
Palladium | 0,8816 | 1.883,00 USD | 1.660,05 EUR | |
-71,41 EUR | -4,1% | |||
NIKKEI225 | 23.098,31 | |||
-71,89 | -0,3% | |||
DAX30 | 12.644,41 | |||
-196,62 | -1,5% | |||
S&P500 | 19:30 Uhr | 3.218,18 | ||
7,62 | 0,2% |
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