Wenn die eine Statistik nicht passt, nimm eine andere

Gold News vom 13. März 2024

Gold & Gesellschaft

Wenn ein Artikel solch eine Formulierung enthält, ist äußerste Vorsicht angeraten: „Doch seit einiger Zeit wachsen bei Fachleuten die Zweifel, ob die Lage wirklich so dramatisch ist.

‚Fachleute‘ haben schon während der Covid-Pandemie erklären wollen, wie asozial beispielsweise die Verweigerung der Impfung ist und dass die flächendeckende Abriegelung eines ganzen Landes die einzig wirksame Maßnahme gegen die Ausbreitung sei.

Na gut – nachher ist man immer schlauer, könnte man einwenden. Allerdings hat sich die Einschätzung von ‚Fachleuten‘ oft bei gesellschaftspolitischen und wirtschaftlichen Themen als Contra-Indikator herausgestellt. Das liegt unseres Erachtens nicht an der Qualifikation der Fachleute, sondern an denjenigen, die die Gehalts-Schecks für diese Fachleute ausstellen. Und das ist vielfach direkt oder indirekt der Staat oder staatsnahe Organisationen wie die Sozialversicherung.

Intuitiv passen die folgenden Daten des Handelsblatts zur derzeitige Lage der deutschen Industrie. Zitat: „Die Industrieproduktion ist vom Beginn der Energiekrise bis zum vierten Quartal 2023 um 3,9 Prozent nach unten gegangen. Im Vergleich mit dem bisherigen Höchststand im zweiten Quartal 2018 sank die Produktion um 13,6 Prozent – trotz Subventionen und technischem Fortschritt. Unter den Industrienationen in Europa hat sich keine andere so schlecht entwickelt.

Der Abbau von zehntausenden von Arbeitsplätzen mit der Verlagerung der Produktionsstätten nach China, in die USA und andere Länder Ost-Europas stützen diese Einschätzung.

Wobei Jahrzehnte lang bestehende Arbeitsverhältnisse oftmals noch mehr als ein halbes Jahr mit vollem Gehalt weiterbestehen müssen, um am Ende dann eine oft mehr als Hunderttausende Euro schwere Abfindung auszahlen zu können und keine Sperrzeiten bei der Arbeitsagentur zu riskieren.

So weit sind wir also noch gar nicht. Auch eine plötzliche Spitze bei den Steuereinnahmen muss erwartet werden. Nämlich dann, wenn die Abfindung nach Ende der Regelbeschäftigung fließt und nach der Fünftel-Regelung des § 34 EStG zu versteuern ist.

Es hilft also nicht, auf Rekordsteuer-Einnahmen des Staates zu verweisen. Erstens sind die in Relation zu Inflation und Wirtschaftswachstum zu setzen. Und dann ist zu berücksichtigen, dass sich der Staat durch seine regulierenden Eingriffe immer größere Teile des freien Haushaltseinkommens sichert.

Wenn einem das ‚ganze Bild‘ nicht passt, dann präsentiert man eben nun einen anderen Ausschnitt, der der Propaganda besser ins Bild passt. Und lässt das ganze mittels – bezahlte – Fachleute begründen.

Diese Form der Manipulation – Framing genannt – kommt auch hier zur Anwendung. Schon heißt es, wesentlich beruhigender klingend, Zitat: „die Bruttowertschöpfung. Diese lässt sich nur quartalsweise nachvollziehen. Dabei ist aber von struktureller Deindustrialisierung bisher nicht viel zu sehen. Die Wertschöpfung in der Industrie ist seit Beginn der Energiekrise um nur 0,9 Prozent gesunken, wobei sie 2023 zwischenzeitlich sogar gestiegen ist. Im Vergleich mit dem bisherigen Höchststand im zweiten Quartal 2018 ist die Wertschöpfung nur 3,4 Prozent zurückgegangen.

Na, dann ist ja wieder alles gut.

Marktdaten

EUR/USD 13.03.24 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,9126 2.174,70 USD 1.984,63 EUR  
  13,52 EUR 0,7%
Silber 0,9126 24,94 USD 22,76 EUR  
  0,69 EUR 3,1%
Au/Ag   87,2  
[ratio]   -2,1 -2,4%
Platin 0,9126 936,00 USD 854,19 EUR  
  10,38 EUR 1,2%
Palladium 0,9126 1.048,00 USD 956,40 EUR  
  9,17 EUR 1,0%
NIKKEI225   38.671,76  
  -125,75 -0,3%
DAX30   17.959,88  
  -5,23 0,0%
S&P500 19:30 Uhr 5.177,88  
    2,61 0,1%

Kommentare zu diesem Thema

- Noch kein Kommentar vorhanden -

zurück zur Liste Kommentar schreiben