Wert von Immobilien in der Krise

Gold News vom 26. März 2020

Marktgeschehen

Wir werden dieses Kapitel unseres Berichts zukünftig einstellen. Denn einen Markt gibt es nicht mehr. Bei Gold koppelt sich der reale Marktpreis vom physischen Gold immer stärker von den Papiermärkten ab.

Dazu ein Beispiel: Wir müssten unsere Valcambi 100g-Goldbarren eigentlich zum Preis von 4.841 Euro verkaufen. Jedenfalls auf Basis des offiziellen Gold Spot Preises von heute früh. Aber selbst ein Großhändler verlangt derzeit 800 Euro mehr für diesen Barren. Das entspricht einem Spread von fast 20 Prozent. Üblich waren Aufschläge von 1 – 1,5 Prozent in der Vergangenheit. Innerhalb von zwei Wochen ist der Preis dieses Barrens sogar um 1.000 Euro gestiegen. Das ist Hyperinflation des Papiergeldes im Vergleich zum echten Geld.

Und bei den Aktien beherrschen die Stimmungs-Schwankungen zwischen extrem-Deflation und monetärer maximal-Liquiditätsspritzen das Geschehen an den „Märkten“. Dabei ist weder etwas gelöst – noch gibt es eine Trendwende bei den Infektions- und Todesfällen zu vermelden. Bis auf Asien wütet das Virus mit seiner exponentiellen Verbreitungsgeschwindigkeit.

Das lässt die „Märkte“ jedoch kalt. Kann man doch auf diese Art und Weise sehr schnell die Hard Assets von den schwachen Händen in die starken Hände treiben. Und gerade die haben direkten Zugang zu den Billionen der Notenbanken und Staaten.

Gold & Gesellschaft

Erst vor zwei Tagen verkündete die ARD in ihrer Börsenberichterstattung stolz: Die Bau- und Immobilien-Branche gilt trotz der Viruskrise weiterhin als „Boom-Branche“ wie die Hersteller von Desinfektionsmitteln.

Wenn sie sich da bloß nicht fundamental irren sollten. Zwar geht die Aktivität auf den Baustellen weiter. Aber wer diese finanzieren soll, wenn viele Einkommen derzeit wegfallen, das kann der ARD Börsenberichts-Chef auch nicht sagen.

Immobilien-Besitzer sind eben wie kleine Kinder, die bei Gefahr ihre Augen ganz fest verschließen und hoffen, dass das Schicksal sie nicht treffen möge.

Aber zumindest das Handelsblatt streut etwas Salz in diese Wunde: „Coronakrise verändert die Lage auf dem Wohnungsmarkt dramatisch“ und schreibt: „Die Corona-Pandemie lähmt die Wirtschaft: Viele Menschen fürchten um ihre Jobs. Kaum jemand kauft oder mietet jetzt noch Haus oder Wohnung.

Die Immobilien-Branche ist die letzten Jahre völlig außer Kontrolle geraten. Man möchte nicht nur sein Eigenheim finanzieren, sondern wagte sich im zunehmenden Maße auf das  Terrain des Zweitheims im bevorzugten Ferienland. Oder man investierte gleich in eine Wohnung einer Ferien-Anlage, die wohl dieses Jahr ohne Besucher wird auskommen müssen. Ob die Mietgarantie-Verträge von den Reiseveranstaltern da wirklich zahlen werden? Und selbst kann man diese Apartments auch nicht nutzen. Denn die Grenzen sind geschlossen. Und vielfach liegen die Objekte so weit entfernt, dass man sich ins Flugzeug setzen müsste.

Kurzum: Eine Riesen-Kreditparty steht vor ihrem plötzlichen Ende.

Hinzu kommt: Mit der gesetzlichen Aussetzung der Zwangsvollstreckung bei Nichtzahlen der Miete wird man auch viele Vermieter als Immobilien-Besitzer in die Pleite treiben. Denn die finanzierenden Banken werden ganz sicherlich nicht auf ihre Zins- und Tilgungszahlungen verzichten wollen. Denn sie stehen selbst bereits kurz vor dem Abnippeln.

Die werden also die Kredit-Hütten übernehmen, was ihnen aber auch nichts hilft, weil sonst der Immobilien-Markt zusammenbrechen würde. Inklusiv der Bilanzen der Banken. Hier kommt der Staat ins Spiel, der die Banken „rettet“ und dafür den eingezogenen Immobilien-Besitz erhält.

Schon sind die Immobilien-Besitzer auf kaltem Weg enteignet. Nun kann der Staat bestimmen, wer zukünftig diesen Wohnraum nutzen darf. Das funktioniert ganz ohne massive Grundsteuer-Erhöhungen. Der Niedergang der Immobilien-Branche wird durch Objekte, welche die bevorzugt sterbende Rentner-Generation frei werden lässt, noch zusätzlich angefeuert werden. Und die Politik hat nur verkündet: Omas Häuschen bliebe verschont. Covid-19 mordet bevorzugt Rentner und Kranke.

Aber diese Zusammenhänge sieht man natürlich in der „Börse vor Acht“ nicht.

Marktdaten

EUR/USD 26.03.20 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,9061 1.634,50 USD 1.481,02 EUR  
  -3,00 EUR -0,2%
Silber 0,9061 14,48 USD 13,12 EUR  
  -0,16 EUR -1,2%
Au/Ag   112,9  
[ratio]   1,1 1,0%
Platin 0,9061 727,00 USD 658,73 EUR  
  -19,41 EUR -2,9%
Palladium 0,9061 2.254,00 USD 2.042,35 EUR  
  -29,77 EUR -1,4%
NIKKEI225   18.656,64  
  -872,26 -4,5%
DAX30   9.963,24  
  135,32 1,4%
S&P500 19:30 Uhr 2.579,71  
    34,32 1,3%

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