Gold News vom 5. Mai 2021

Gold & Gesellschaft

Jeder Müsliriegel muss einen tieferen Sinn haben. Das bildet sich zumindest das gutsituierte akademische Großstadtmilieu ein. Das hat die Linken-Politik Sarah Wagenknecht schon richtig in ihre Kolumne für das Nachrichtenmagazins FOCUS [Grüne Wohlfühlpartei verspricht sauberes Leben – doch Sankta Annalena behütet nur die Reichen] erfasst. Ohne auf das für eine alt-Stalinistin übliche Reichen-Bashing verzichten zu wollen.

Dies klingt wie der legendäre Ausspruch des römischen Staatsmanns Cato, der bei jeder Rede im Senat betonen musste, dass Karthago zu zerstören sei.

Auch ihr Ehemann, Oskar Lafontaine, hat in einem Facebook-Beitrag vom 20. April kurz nach der Inthronisierung von Annalena Baerbock zur Grünen Kanzlerkandidatin angemerkt, dass eine führende Vertreterin dieser kriegsfreudigen grünen Partei die neue ,Kanzlerkandidatin‘ Annalena Baerbock sei. Sie bejahe völkerrechtswidrige Kriege, weitere Aufrüstung, Waffenlieferungen, die Einkreisung Russlands durch die USA und sei selbstverständlich gegen Nord Stream 2.

Es ist eine Schande für die daniederliegende bürgerlich-konservative und liberale Gesellschaft, dass ein eigentlich als konservatives Korrektiv zum SPIEGEL entstandener FOCUS den Linken eine eigene Kolumne einräumen muss. Von den Parteien der „Mitte“ scheint sich inzwischen keiner mehr zu trauen, den Grünen und ihren Wählern den Spiegel vorzuhalten.

Wir erinnern uns nur zu gut an einen früheren Heiligen der deutschen Presselandschaft: ex-EU Parlamentspräsident Martin Schulz. Der wurde auch nach seinem Antritt als Retter der Sozialdemokratie mit den Ehren einer Gottheit bedacht.

Aber als die ersten Landtagswahlen den Abwärtstrend der SPD krachend bestätigten, wurde es schnell ruhig um den Lieblings-Kandidaten der Reporter und schreibenden Zunft.

Wird es Sankta Annalena am Ende auch so gehen? Jedenfalls glänzt sie weder durch Fachwissen, noch durch politische Erfahrung. Aber die Grünen waren ja schon seit ihrem Auftreten eine US-amerikanische Elitengründung. Man braucht sich nur die politische Karriere einer Petra Kelly, eines Joschka Fischer und eines Cem Özdemir anzusehen. In diese Serie passt eine Annalena Baerbock nur zu gut.

Diesmal gab es zwar kein Fukushima-Ereignis. Aber Covid-19 hat seit über einem Jahr die Toleranz-Grenzen der bundesdeutschen Gesellschaft arg strapaziert und einen Wechsel weg von der Union bestärkt.

Dass die ganze Grüne Klimapolitik mit Niedrig-Energiehaus nebst Wärmepumpe, einen spritzigen Tesla oder eine top-sanierte Altbauwohnung für einen Großteil der Bürger nicht erschwinglich sein werden, scheint niemanden zu beunruhigen. Man sei schließlich der Ansicht, der Staat und seine Gelddruck-Maschine werden das dafür nötige Geld einfach herbeizaubern.

Aber die Politik, Geld ohne Leistung aus dem Nichts zu erschaffen, scheint langsam an ihre Grenze zu kommen. Entweder es zeigen sich bereits jetzt kräftige Preissteigerungen bei den Gütern, die auch für dieses „ökologische Gewissen“ stehen. Oder der Markt trocknet wie bei Bauholz langsam aus. Nicht ohne Grund hat die neue US-Finanzministerin Yellen gestern die Märkte aus ihrem Traum gerissen, dass man mit neuen Billionen einfach die Konjunktur herbeidrucken könne.

„Man wolle eine Überhitzung der Wirtschaft verhindern“, heißt es aus der Politik. Aber die angekündigten steigenden Zinsen kann sich die Weltwirtschaft mit dem in letzten Zeit explosionsartig gewachsenen Verschuldungsgrad nicht leisten.

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