Wohlstands-Downgrade

Gold News vom 17. September 2020

Marktgeschehen

An mangelnder Liquidität kann es nicht liegen, dass die Wirtschaft einfach nicht mehr in Gang kommt. Finanzmarktwelt.de berichtet: „Ende August 2020 betrug die Jahreswachstumsrate der Geldmenge M1 (Bargeld und Sichtguthaben bei Banken) 40,9%, die der Geldmenge M2 24,2%.

Monetäre Deflation klingt anders. Das zeigt sich auch über praktisch alle Asset-Klassen hinweg, die derzeit nur eines können: Nämlich steigen.

In Gold investieren hat die letzten Jahre, jeweils gegenüber dem US-Dollar bewertet, wie folgt performt:

  • im letzten Jahr = +30%
  • in den letzten 5 Jahren  = +74%
  • in den letzten 20 Jahren = +616%

Das ist natürlich keine Gewähr für die Zukunft. Zumal zum Anfang des Jahrhunderts Gold auf Basis einer real inflationsberichteten Betrachtungsweise [siehe dazu den Gold-Wissen Beitrag „Inflationsschutz mit Gold] spottbillig war. Ich persönlich bin im Jahr 2005 – also vor 15 Jahren – in das Investment physisches Gold kaufen erstmals eingestiegen.

Damals kostete die Feinunze noch 333 Euro. Aber seinerzeit haben die Bank of England [BoE] und andere Commonwealth-Staaten ihre Gold-Tresore geleert. Und die Schweiz im Juni 1999 verkündet, dass man sich von der Hälfte des damaligen Gold-Bestands von knapp 2.600 Tonnen trennen wollte. Zusammen mit der EZB kamen so allein zwei Millionen Kilo physisches Gold auf den Markt. Bei knapp 54.000 Euro pro Kilo Gold wären das heute 108 Milliarden Euro. Eine Zahl, die bei den Dimensionen der heutigen Rettungs-Billionen schon fast als vernachlässigbar gilt.

Gold & Gesellschaft

Der heutige Gold & Gesellschaft Beitrag ist kurz – aber besonders schmerzvoll.

Solche Passagen wie aus dem WELT-Kommentar „Hier wankt eine Säule des deutschen Wohlstands“ sollten uns zu denken geben: „[Ein] Industriearbeiter-Adel, dessen hoher Spezialisierungsgrad eine hochproduktive Verwendung ermöglicht, die wiederum hohe Gehälter finanzierbar macht. 32 Euro verdient ein durchschnittlicher Vollzeitbeschäftigter im deutschen Maschinenbau einschließlich Sonderzahlungen, in der Autoindustrie liegt der Schnitt sogar bei 43 Euro.

Plus die von vielen Arbeitern und Angestellten bei der Finanzierung ihres hochverschuldeten Eigenheims bereits einkalkulierten Überstunden-Zuschläge. Und die teils fürstlichen Erfolgsbeteiligungen der Vergangenheit, die vielfach den Urlaub mitfinanziert haben.

Und das wird die Zukunft in einer Dienstleistungs- und Öffentlicher Dienst Gesellschaft - die übrigens keine Steuern verdient, sondern nur welche verbraucht - sein: „denn fast überall im großen Dienstleistungssektor sind Produktivität und mithin auch Gehälter viel geringer, im Gastgewerbe (Durchschnittslohn 15 Euro) sowieso, aber zum Beispiel auch auf dem Bau (22 Euro) oder in der öffentlichen Verwaltung (25 Euro).

Merken wir eigentlich noch, was derzeit mit uns passiert: Eine Transformation, die den Deutschen den Boden unter den Füßen wegziehen wird – oder kurz ausgedrückt: Ein Wohlstands-Downgrade.

Für Politiker, Beamten und sonstige Angestellten des öffentlichen Dienst erscheint das als Akt der „Gerechtigkeit“. Denn schließlich verdienen in dieser Dienstleistungs-Gesellschaft alle gleich wenig. Bloß, dass am Ende der Fresstrog nur noch mit stark verdünnten Futterbrei [= Steuereinnahmen] gefüllt sein wird.

In eigener Sache

Wegen einer außer Haus Aktivität muss der morgige GoldNews Bericht leider entfallen. Die Preise unserer Gold- und Silber-Produkte werden gegen 8:00 Uhr das letzte Mal vor dem Wochenende aktualisiert. Der Teil Marktdaten wird ggf. zu einer späteren Uhrzeit geliefert. Wir bitten um ihr Verständnis.

Marktdaten

EUR/USD 17.09.20 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,846 1.942,00 USD 1.642,93 EUR  
  -15,38 EUR -0,9%
Silber 0,846 26,90 USD 22,76 EUR  
  -0,23 EUR -1,0%
Au/Ag   72,2  
[ratio]   0,1 0,1%
Platin 0,846 921,00 USD 779,17 EUR  
  -32,32 EUR -4,0%
Palladium 0,846 2.191,00 USD 1.853,59 EUR  
  -68,63 EUR -3,6%
NIKKEI225   23.313,88  
  -165,90 -0,7%
DAX30   13.224,75  
  -10,44 -0,1%
S&P500 19:30 Uhr 3.337,82  
    -67,97 -2,0%

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