Wohlstands-Knick

Gold News vom 2. Februar 2022

Gold & Gesellschaft

Warum kommt ein ehemaliger Wirtschafts-Weise wie Thomas Straubhaar eigentlich auf solche Gedanken. Die Marktwirtschaft und der Kapitalismus haben ihm sicherlich nicht beigebracht, dass man Inflation für den ärmeren Teil der Bevölkerung mit noch mehr direkten staatlichen Geldtransfers bekämpfen könne.

Die Schere zwischen Einkommen und Lebenshaltungskosten schließt sich schließlich für immer mehr Deutsche. Da kann man die Inflation als „Armensteuer“ umdeuten. Aber die staatlichen Geldtransfers, die Straubhaar für diese Armen fordert, müssen auch irgendwoher kommen.

Am Ende wird es der Mittelstand sein, der mit nun drei Problemen zu kämpfen haben wird: Der Inflation, dem Gehaltsausfall und die Steuererhöhungen zur Finanzierung der direkten staatlichen Geldtransfers für die durch die Inflation hart getroffenen.

Das Biest Inflation führt am Ende nämlich zu allerhand Verwerfungen für die Bürger. Das wollen die Zentralbank-Planer und Politiker nur nicht wahrhaben. Deshalb sagen sie einfach keck: Wir sollten gar nicht nach den Ursachen der Inflation suchen und versuchen, diese zu bekämpfen. Wir müssten mit der Teuerung leben und deren Folgen durch noch mehr staatliche Eingriffe bekämpfen.

Klasse! So wird das Thema einfach wegdiskutiert. Denn die Inflationszeche zahlen am Ende natürlich nicht nur die Armen. Sondern alle Bürger. Übrigens auch diejenigen, deren Immobilien-Werte immer astronomischer werdende Ausmaße annehmen und die derzeit als Inflationsgewinner auf der politischen Bühne vorgeführt werden.

Aber davon hat der Bürger einer selbstgenutzten Immobilie gar nichts. Man kommt sich zwar reicher vor, lebt aber immer noch in dem gleichen Objekt, dessen Unterhalt durch Energie- und Handwerker-Kosten sogar überproportional mit der Inflation steigen. Merke: Auch die Inflationsgewinner können am Ende als Verlierer dastehen: Nämlich wenn ihr Objekt so stark im Preis steigt, dass sie sich die laufenden Kosten nicht mehr leisten können. Beispiele am Tegernsee und Starnberger See sind dafür schnell gefunden.

Auch bei vermieteten Immobilien kann der Wertzuwachs schwer in mehr Wohlstand umgemünzt werden. Die Mietverträge sind oft langfristiger Natur und Mieterhöhungen können wegen der Einkommenssituation der Bewohner gar nicht durchgesetzt werden. So wird das ganze zu einer Milchmädchen-Rechnung.

Aber Straubhaar glaubt, er könne diesen Wertzuwachs für direkte staatliche Geldtransfers an die Armen aktivieren. Dabei hat die Medaille Geldtransfer immer zwei Seiten. Und er beleuchtet nur die Empfänger-Seite; vergisst aber, dass die durch die Inflation „reich“ gewordenen auch irgendwie ihren Reichtum teilen müssen.

Was nutzt es, wenn dieses Sankt Martin Verhalten mit dem geteilten Mantel am Ende beide frieren lässt?

Inflation ist und bleibt das Hauptelement eines gesamtgesellschaftlichen Abschieds vom Wohlstand. Das haben bloß viele noch nicht kapiert.

Marktdaten

EUR/USD 02.02.22 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,8837 1.809,50 USD 1.599,06 EUR  
  -2,57 EUR -0,2%
Silber 0,8837 22,68 USD 20,04 EUR  
  0,01 EUR 0,0%
Au/Ag   79,8  
[ratio]   -0,2 -0,2%
Platin 0,8837 1.040,00 USD 919,05 EUR  
  10,29 EUR 1,1%
Palladium 0,8837 2.306,00 USD 2.037,81 EUR  
  6,88 EUR 0,3%
NIKKEI225   27.532,13  
  451,26 1,7%
DAX30   15.628,02  
  44,47 0,3%
S&P500 19:30 Uhr 4.575,25  
    56,84 1,3%

Kommentare zu diesem Thema

Geschrieben von GAST am 03.02.2022 15:00 Uhr

Inflation ist das Hauptinstrument der Ausbeutung der Weltfinanz durch Staaten und Zentralbanken. Ohne Zinseszins kollabiert die Ausbeutung und alle Ausbeutungsinstrumente haben Leerlauf.

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