Wrackflation

Gold News vom 19. Oktober 2021

Gold & Gesellschaft

Stagflation ist ein Kurzwort aus Stagnation und Inflation; eine konjunkturelle Situation, die dadurch gekennzeichnet ist, dass die Wirtschaft nicht wächst und gleichzeitig Inflation und Unterbeschäftigung herrschen. Während der Ölkrisen der 70er und 80er/90er Jahre bremste dieses Phänomen die Wirtschaft.

Die österreichische Schule der Nationalökonomie sieht deren Grund vorrangig an der schädlichen Wirkung der bei diesen Krisen ausgeweiteten Geldmenge, weil sich diese vorrangig in Fehlallokationen bei Produktionsentscheidungen niederschlägt.

Heutzutage arbeitet insbesondere die Politik mittels einer anderen Methode, der Wirtschaft zu schaden: Durch wirtschaftliches Abwracken oder Deleveraging. Covid-19 und Klimawandel bremsen dabei die Wirtschaft sowohl physisch als auch psychologisch ab. Dieses Vorgehen wirkt erst einmal deflationär. Das konnten wir im Jahr 2020 gut beobachten.

In der Folge ließen billige Kredite, eine staatlich geförderte Insolvenzverschleppung und staatliche Zuwendungen die Bilanzen der Unternehmen und Haushaltskassen der Familien erst einmal relativ gut aussehen. Sobald die Stimmung wieder in Richtung Unsicherheit drehte, wirkt dies jedoch wieder deflationär.

Hinzu kommt das Phänomen kräftig steigender Preise: Insbesondere bei den Rohstoffen und den Import-Gütern. Die Wrackflation wurde geboren.

Wie kommen wir wieder aus dieser Lage heraus? Mit mehr Gelddrucken sicherlich nicht; das hat die Österreichische Schule bereits als Grund für weitere Fehlallokationen im Wirtschaftsgeflecht identifiziert.

Der Markt muss es wieder richten. Nicht durch noch mehr staatliche Eingriffe, sondern durch weniger. Nicht überlebensfähige Sektoren, die schon während der Corona-Krise durch Aussetzung der Insolvenzregelungen und staatliche Hilfsprämien ‚gerettet‘ wurden, müssen jetzt kontrolliert Pleite gehen können. Denn für die notwendigen Investitionen in den Klimaumbau der Wirtschaft werden sie nicht den Vorreiter spielen. Das ist so, als wolle man auf Teufel komm‘ raus die Rentner-Haushalte zu Investitionen in klimagerechte Formen der Wärmegewinnung [Heizen & Warmwasser] zwingen.

Solche Investitionen erfordern meist Finanzierungs-Zyklen über mehrere Jahrzehnte, die einen freien Cash Flow durch ertragsreiche Geschäftsmodelle und hohe Arbeitseinkommen erforderlich machen. Ohne das Damoklesschwert steigender Ertrags- und Bestandsteuern fürchten zu müssen.

Wer veredelt sein [Wohn- und Unternehmens-]Eigentum schon, wenn er höhere Erbschaftssteuern für seine Nachkommen oder eine Vermögenssteuer auf den Wertzuwachs fürchten muss?

Das wird die Schlüsselfrage dafür sein, ob sich die Wrackflation als Dauereinrichtung etablieren wird. Oder ob sich ein neues Wirtschaftsmodell etablieren kann. Mit panischem Agieren mittels einer allumfassenden Verbotspolitik kommen wir jedenfalls nicht weiter.

Marktdaten

EUR/USD 19.10.21 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,8588 1.770,10 USD 1.520,16 EUR  
  1,29 EUR 0,1%
Silber 0,8588 23,79 USD 20,43 EUR  
  0,48 EUR 2,4%
Au/Ag   74,4  
[ratio]   -1,7 -2,2%
Platin 0,8588 1.041,00 USD 894,01 EUR  
  8,56 EUR 1,0%
Palladium 0,8588 2.032,00 USD 1.745,08 EUR  
  75,71 EUR 4,5%
NIKKEI225   29.228,09  
  221,43 0,8%
DAX30   15.525,39  
  42,24 0,3%
S&P500   4.517,22  
    37,07 0,8%

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