Zombies unter uns

Gold News vom 4. September 2020

Marktgeschehen

Kaum performt das Investment in Silber besser als das Investment in Gold. Schon kommt die neunmal kluge Systempresse daher, und verkündet: „Läuft Silber Gold endgültig davon?“. Dabei befindet sich der Gold / Silver Ratio Indikator mit über 70 Zählern noch immer in einem Bereich, der die Präferenz der Anleger für das Gelbe Metall anzeigt.

Silber hat also noch viel aufzuholen gegenüber Gold, bis man diese Frage ernsthaft stellen könnte.

Der S&P 500 Aktienindex befindet sich heute den zweiten Tag in Folge im negativen Terrain. Droht jetzt also der Minsky-Moment, den viele Analysten schon seit Jahren erwartet haben? Dazu ist es unseres Erachtens viel zu früh. Schließlich werden die Märkte mit praktisch grenzenloser Liquidität geflutet. Und mangels Alternativen – Gold & Silber einmal ausgenommen – herrscht sowieso Anlage-Notstand. Die System-Presse trommelt ja schon die letzten Tage und Wochen für einen Einstieg in das Aktien- und Immobilien-Investment.

Man denkt, es geht nicht abstruser. Dann kommt ein Ökonom daher und erzählt uns: „Die Fähigkeit, Geld zu drucken, sei Merkmal einer funktionierenden Demokratie. Nur Diktaturen begrenzten die Geldmenge, weil sie nicht über die Legitimation verfügen, Geld sinnvoll zu investieren.

Na, da fühlen wir uns ja wohl als Anti-Demokrat und Verfechter dieses Aspekts einer Diktatur.

Gold & Gesellschaft

Wir wissen gar nicht mehr, die verschiedenen Arten von Zombies zu unterscheiden. Gemeinsam ist ihnen, dass sie sich gegenseitig infizieren. Heute geht es nicht um die Banken, sondern um die Unternehmen selbst. Durch die Aussetzung des Insolvenzrechts bis zum Ende des Jahres droht nämlich eine andere Gefahr.

Nach einem Bericht des Focus – „Dürfen weitermachen, obwohl sie pleite sind - Bald 4300 Zombiefirmen unter uns: Experten warnen vor großem Spuk in Deutschland“ - schätzt die Auskunftei Creditreform die Zahl der in Deutschland aktuell verdeckt verschuldeten Unternehmen auf 550.000. Die könnten zu einer „nicht mehr kalkulierbare Kettenreaktion“ führen.

Denn nicht mehr wirklich überlebensfähige Unternehmen können ihre Kredite nicht zurückzahlen und verursachen so bei den sowieso nicht besonders zahlungskräftigen deutschen Banken zusätzliche Verluste. Man denke nur an die Deutsche Bank oder die Commerzbank. Aber auch der bislang verschonte Sektor der Volksbanken und Sparkassen wird bedroht. Schließlich sind das die präferierten Kredit-Partner des Mittelstands.

Oder die Immobilien-Eigentümer – ob privat oder gewerbsmäßig – die ihre Mietzahlungen nicht mehr bekommen. Und das bei weiterhin laufenden Nebenkosten und Kredit- sowie Tilgungsraten. Immobilienbesitz bedeutet nämlich nicht automatisch Reichtum.

In der arbeitsteiligen Gesellschaft sind auch die Lieferanten für Vorprodukte eine weitere Sollbruchstelle in dem System. Wenn die auf unbezahlten Rechnungen sitzen bleiben, so können sie auch ihre eigenen laufenden Kosten nicht mehr decken.

Es ist die Gefahr der Kettenreaktion, die auch gesunde Unternehmen und Banken in die Insolvenz treibt.

Marktdaten

  EUR/USD 04.09.20 Kurs / Delta in Prozent Vorwoche in Prozent
Gold 0,8443 1.927,70 USD 1.627,56 EUR      
  -4,51 EUR -0,3% -26,49 EUR -1,6%
Silber 0,8443 26,58 USD 22,44 EUR    
  -0,11 EUR -0,5% -0,66 EUR -2,9%
Au/Ag   72,52    
[ratio]   0,2 0,2% 0,9 1,3%
Platin 0,8443 895,00 USD 755,65 EUR    
  9,69 EUR 1,3% -19,66 EUR -2,5%
Palladium 0,8443 2.213,00 USD 1.868,44 EUR    
  22,55 EUR 1,2% 104,23 EUR 5,9%
NIKKEI225   23.194,65    
  -269,34 -1,1% 307,57 1,3%
DAX30   12.801,75    
  -243,31 -1,9% -230,63 -1,7%
S&P500 19:30 Uhr 3.394,75    
    -66,43 -1,9% -100,41 -2,9%

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