Zwangsarbeit bei Devisennutzung

Gold News vom 20. Januar 2020

Marktgeschehen

Man, sind wir ein reiches Land: „4 Millionen Deutsche zahlen Spitzensteuersatz, berichtet die alternative Nachrichten-Seite MMNews. Natürlich gehören dazu auch die Einkommens-Millionäre – aber das sind lediglich 21.175. So jedenfalls laut der Einkommensteuer-Statistik für das Jahr 2015.

Die Hälfte der Zahler verdient 5.000 bis knapp 7.000 Euro brutto im Monat“ – und diese Einkommensgruppe fällt mehr in die Kategorie des Mittelstands. Denn der Spitzensteuersatz trifft bereits Arbeitnehmer, die das 1,5-fache des Durchschnittseinkommens bekommen. Und dazu gehören oft schon Facharbeiter in der Automobilproduktion wie Volkswagen, Mercedes, BMW und Audi. Alles Jobs, auf deren Spitzensteuersatz unserer Staat demnächst verzichten muss.

In der entsprechenden Statistik erfährt man, dass 2015 die oberen 50 % der Steuerzahler mit 85 % der Einkünfte für 95 % der Einkommensteuer verantwortlich sind. Für die Sozialisten, bestehend aus SPD, Die Grünen und Die Linken noch nicht genug. Die fordern vehement die Substanz-Besteuerung in Form einer Vermögenssteuer oder einer Bodenwertzuwachs-Steuer. Schließlich müssen auch virtuelle Vermögenszuwächse besteuert werden. Deshalb sollte jede Strategie der Vermögenssicherung die Gefahren, die von der Politik ausgehen, entsprechend berücksichtigen. Unserer Auffassung nach stellt Geld anlegen in Gold eine gute Möglichkeit dar, seine Ersparnisse entsprechend zu sichern. Seit Anfang des Jahres leider nicht mehr mittels Gold anonym kaufen. Denn da ist die Grenze auf magere 2.000 Euro gesenkt worden – auch unter einem SPD-Finanzminister.

Die Asymmetrie bei der Anzahl der Leistungsträger, die mit ihren Steuern den ganzen Laden am Laufen hat, ist sowieso interessant. Daraus kann man Schlüsse auf den Hebeleffekt, den wegfallende Industrie-Arbeitsplätze verursachen würden, treffen. Was allerdings diese Statistik nicht leistet, ist die Unterscheidung zwischen Netto-Steuerzahler und Netto-Steuerempfänger. Denn Politiker und Beamte, die ihr Einkommen zu 100 % aus Steuerzahlungen Anderer erzielen, werden als normale Steuerzahler statistisch erfasst.

Nach der Libyen-Konferenz in Berlin zeigt sich nun der Handlungs-Erfolg unseres Duos Merkel / Maas: „Libyen: Haftar lässt Ölproduktion blockieren, Öl wird teurer“. „Trotz der Libyen-Konferenz in Berlin haben die Truppen des libyschen Warlords Haftar zwei große Ölproduktions-Stätten in Libyen lahmgelegt. Dies führte zu einer Erhöhung der Öl-Preise und der Öl-Futures.“

Kommentar: Wirklich gut verhandelt, Jungs. Schließlich wollen wir im zukünftigen Klimareich Deutschland sowieso weg vom Erdöl.

Gold & Gesellschaft

Regime-Wechsel westlicher Prägung verlaufen meist anders, als es unsere Politiker als humanitären Akt hinzustellen versuchen. Meist wird zuerst die Infrastruktur in Grund und Boden gebombt und der ehemalige Diktatur auf die eine oder andere Weise getötet. Das konnten wir im Irak nachverfolgen, ebenso wie wenige Jahre später in Libyen. Als Kriegsbeute wurden zudem als erstes die Goldreserven des Landes in die USA bzw. Großbritannien verfrachtet.

Dieses Schicksal blieb Syrien, auch Dank russischer und iranischer militärischer Unterstützung, erspart. Denn dauerndes Chaos ist meist in dem befreiten Land die Folge. Die Libyen-Konferenz, die am Wochenende mit den Kontrahenten und den involvierten ausländischen Mächten in Berlin stattfand, ist ein warnendes Beispiel. Das Land befindet sich weiterhin in einem gesetzlosen Zustand.

Aber die meist wirtschaftliche Boykott-Politik des Westens verfehlt ihre Wirkung nicht: Die lokale Währung des Landes, das syrische Pfund, verliert massiv an Kaufkraft und die Preise explodieren. Meist versuchen es dann die Politiker mit fiskalischen Maßnahmen wie der Ausweitung der Staatsausgaben, den Abwärtstrend zu stoppen. Und das Geld dazu druckt die Notenbank.

Diese als Keynesianismus bezeichnete Wirtschaftspolitik beherrscht auch seit vielen Jahrzehnten das Geschehen in den Staaten des Westens. Aber sie führt auch Länder wie damals Simbabwe oder Venezuela – und zuletzt Syrien in eine verhängnisvolle Abwärtsspirale. Kurzum: Die Währung geht in den Modus der Stark-Inflation über und verliert massiv an Kaufkraft. In der Folge wertet sie massiv an den Devisen-Märkten gegen den US-Dollar und Gold ab. Das macht die für diese Staaten so notwendigen Importe extrem teuer. Wenn dann noch Sanktionen hinzukommen, beherrscht vielfach der Schwarzhandel das Geschehen.

Die Folge: Die Regierung greift zu Zwangsmaßnahmen, wie der folgende Bericht von N-TV unter dem Titel „Sieben Jahre Zwangsarbeit drohen Syriens Regierung bestraft Devisennutzungaufzeigt. Wie weit die drakonischen Maßnahmen gehen, darüber wird auch berichtet: „Die syrische Regierung hat die Strafen für die Verwendung ausländischer Währungen am Samstag drastisch verschärft: Bei der Nutzung "von ausländischen Devisen oder Edelmetallen" in Finanztransaktionen droht künftig eine Strafe von "mindestens sieben Jahren Zwangsarbeit" plus einer Geldstrafe, wie aus einem Dekret von Präsident Baschar al-Assad hervorgeht. Ein Dekret aus dem Jahr 2013 sah bislang eine Haftstrafe zwischen sechs Monaten und drei Jahren vor.“

Natürlich fruchten solche Maßnahmen am Ende nicht, denn mangels offizieller Märkte müssen die Menschen, soweit sie über US-Dollar oder Gold verfügen, auf den Schwarzmarkt zurückgreifen. Das ist heute nicht anders als zu Zeiten der Hyperinflation der Zwanziger Jahre, nach dem Zweiten Weltkrieg und in Ländern wie heute in Syrien. Sollte diese Entwicklung einmal in Westeuropa oder den USA einsetzen, dann würden auch Euro und Dollar wertlos werden. Dann hilft nur noch Gold als Wertanlage. Und wenn es soweit kommt, wer interessiert sich dann noch für die Strafen, die die Politik in diesem Fall verordnen würde? Dann gilt der alte Anarcho-Spruch: Legal – Illegal – Scheißegal.

Marktdaten

KW4 EUR/USD 20.01.20 Kurs / Delta in Prozent
Gold 19:30 Uhr 0,9021 1.560,40 USD 1.407,64 EUR  
  2,01 0,1%
Silber 19:30 Uhr 0,9021 18,03 USD 16,26 EUR  
  0,02 0,1%
Au/Ag 19:30 Uhr   86,5  
[ratio]   0,0 0,0%
Platin 19:30 Uhr 0,9021 1.017,00 USD 917,44 EUR  
  -2,59 -0,3%
Palladium 19.30 Uhr 0,9021 2.414,00 USD 2.177,67 EUR  
  51,97 2,4%
NIKKEI225 7:00 Uhr   24.084,07  
  42,81 0,2%
DAX30 17:30 Uhr   13.546,99  
  20,86 0,2%
S&P500 22:00 Uhr 19:30 Uhr 3.329,62  
    5,02 0,2%

Kommentare zu diesem Thema

Geschrieben von GAST am 21.01.2020 20:53 Uhr

... dann tritt das Überleben in den Vordergrund, weil eine tagesfüllende finanzielle Absicherung nur noch eine Erinnerung ist.

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