Zwanzig Prozent der jemals erzeugten Dollar kommen aus 2020

Gold News vom 3. Dezember 2020

Gold & Gesellschaft

 

Wir sind Anhänger der Theorie der Österreichischen Schule der Volkswirtschaft, die bereits im Jahr 1871 mit Carl Menger die Grundzüge unseres Geldsystems umrissen hat [Grundsätze der Volkswirtschaftslehre]. Kernpunkt ist die Preisbildung bei einem  anhand der sogenannten Grenzkostenlehre zustande gekommenen Tauschverhältnis gegenüber einem Sachgut wie z.B. Gold. Dazu muss das Edelmetall leicht teilbar, unverderblich und praktisch von jedermann akzeptiert werden. Und die verfügbare Menge muss streng limitiert sein.

Der Inflationsbegriff fußt auf der Annahme, dass eine Ausweitung der Geldmenge im Verhältnis zur produzierten Warenmenge steht. Das heißt: Gelddrucken ohne Ausweitung der Warenmenge ist Inflation. Bei Gold muss man sich die Inflation wie folgt vorstellen: Als eine Ausweitung der Goldmenge durch Förderung von Goldminen im Verhältnis zur bisher geförderten Goldmenge. Als die Spanier mit der Eroberung Amerikas das Gold der Inkas raubten, kam es zu einem signifikanten Verfall des Goldpreises in Europa.

Inflation ist also nicht nur etwas, was wir an unserem derzeitigen Papiergeld festmachen können.

Dem stehen die Theorien der anderen volkswirtschaftlichen Denkrichtungen entgegen, die Inflation lediglich als Teuerung definieren und die Ausweitung der Geldmenge praktisch nicht für relevant halten. Und mit Konstrukten wie der Geldumlaufgeschwindigkeit arbeiten müssen.

Aber dieses zusätzliche Geld heizt zwar nicht die Teuerung von vielen Produkten und Dienstleistungen an – und deshalb gibt es auch einen statistischen Warenkorb, der den Bürgern das begreiflich zu machen versucht. Wenn Waren im Überfluss produziert werden [wie Lebensmittel oder derzeit Schweinefleisch], denn sinken laut Menger auch die Grenzkosten. Man denke nur an Wasser, das in nordeuropäischen Breiten in praktisch beliebiger Menge zur Verfügung steht. Deshalb sind die Grenzkosten des Liters Wassers in Deutschland auch so niedrig. Anders sieht das in der Wüste aus, wo Wasser ein kostbares und überlebensnotwendiges Gut ist. Hier sind die Grenzkosten des Liters Wassers um ein vielfaches höher. Und seinen privaten Swimming Pool kann man sich da nicht füllen lassen – die Grenzkosten für den Liter Wasser würden ins unermessliche steigen.

Trotzdem sehen wir an den Aktien- und Immobilien-Märkten einen großen Anstieg der Preise innerhalb der letzten Jahre – oder sogar Jahrzehnte. Gut, dass diese Märkte nicht bei der offiziellen Preisberechnung berücksichtigt werden. Und wenn dann nur als Mieten.

Der Globalismus hat seit der Jahrtausendwende zu einem Verfall der Preise von Konsumgütern geführt. Man denke nur an Fernseher, Kameras oder Importautos. Das war aber mit einem Verlust der Arbeitsplätze bei den heimischen Lieferanten verbunden, die ihre Waren in Konkurrenz zum Ausland – insbesondere aus Ostasien – nicht mehr an den Mann bringen konnten.

Wir sehen ja bei den essentiellen Dienstleistungen wie Pflege und Gesundheit, die lokal nachgefragt werden, mit welchen Kostensteigerungen wir es hier zu tun haben. Eine alternde Gesellschaft verstärkt diesen Effekt noch.

Das Jahr 2020 führte zu einem riesengroßen Schub bei der Inflation. Jedenfalls wurden im US-Dollarraum bislang 4,5 Billionen Dollar neu geschaffen und die Summe des Geldmengen-Aggregats MZM [Money Zero Maturity] stieg auf insgesamt 21 Billionen Dollar. Also wurde in einem Jahr die Geldmenge um ca. 21 Prozent ausgeweitet.

Man stelle sich das einmal eine Goldförderung vor, die auf Basis von 160.000 Tonnen nun mal locker 34.000 Tonnen Gold schürfen müsste.

Marktdaten

EUR/USD 03.12.20 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,8235 1.836,70 USD 1.512,52 EUR  
  1,50 EUR 0,1%
Silber 0,8235 23,98 USD 19,75 EUR  
  -0,04 EUR -0,2%
Au/Ag   76,6  
[ratio]   0,2 0,3%
Platin 0,8235 1.024,00 USD 843,26 EUR  
  13,36 EUR 1,6%
Palladium 0,8235 2.171,00 USD 1.787,82 EUR  
  -88,56 EUR -4,7%
NIKKEI225   26.824,62  
  42,42 0,2%
DAX30   13.260,99  
  -58,01 -0,4%
S&P500 19:30 Uhr 3.672,00  
    8,40 0,2%

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