Generation Babyboomer - Demographie kann man nicht austricksen

Marktgeschehen am 12. Februar 2019

Der japanische Aktienindex NIKKEI legte im asiatischen Handel heute früh um 2,6% zu. Das sind etwas mehr als die zwei Prozent, die gestern verloren gingen. Auch der DAX konnte um 1,1% zulegen und die wichtige Marke von 11.000 Punkten ausbauen.

An der heutigen Preisentwicklung – und um 20:00 Uhr sah es bereits danach aus, dass der S&P500 die wichtige 200-Tage-Linie von 2.742,98 nach oben durchbrechen könnte – kann man die massiven Liquiditätsspritzen riechen, mit der die Notenbanken [insbesondere die FED und die EZB] die deflationäre Entwicklung, die sie im Jahr 2018 mit ihrer monetaristisch ausgerichteten Geldpolitik ausgelöst haben, kompensieren wollen. Ob das noch gelingen wird – oder der Teufel bereits aus der Flasche entwichen ist – werden wir sehen.

Viel frisches Zentralbankgeld tut auch den Edelmetallen, insbesondere Gold, gut. Es gab zwar diverse Drückungsversuche, die insbesondere auf einem steigenden US-Dollar zum Euro basierten. Aber der Euro-Gold Besitzer kann weiter entspannt dieser Entwicklung zuschauen. Denn das Gelbe Metall befindet sich nur wenige Euro unterhalb seines Höchststandes von EUR 1.160.

Beunruhigend für die Sparer und Investoren im Euro-Raum sind dagegen die Vorschläge des IWF vom Wochenende, das Bargeld zum „Schwundgeld“ umzuwidmen, um die Konjunktur des Euro-Raums mittels massiver Negativ-Zinsen wieder in den Griff bekommen zu können. Aber dieses Rezept ging schon bislang nicht mit den Nullzinsen auf – und hat zu einer Selbstzerstörung des europäischen Banken-Sektors geführt. Die Zins-Margen der europäischen Banken erodierten schließlich weiter – und am Ende kann nur noch die EZB selber die Kreditvergabe vornehmen, weil die Banken mit der Kreditvergabe nur noch Verluste generieren würden. Dabei werden zu über 90% des Geldes im Bankensektor geschaffen – im Rahmen des fractional reserve bankings. Diese Entwicklung wird nicht besser, wenn man noch niedrigere Zinsen im Negativbereich einführt: Diese Vorteile müssten die Banken durch den harten Wettbewerb wieder an die Endkunden weitergeben. Wer das nicht glauben will, kann sich demnächst wie die Schauspieler in der CHECK24-Werbung verkleiden. Und welche Immobilienblase ein Negativzins auf die Immobilien-Preise kreieren würde, möchte ich mir lieber nicht vorstellen.

Die Negativzinsen, die unser Finanzminister demnächst von den „Anlegern“ für die massiven Staatsschulden einnehmen wird, verstärken diese geldpolitische Perversion. Sie dienen nur dem Staat, anstatt aus Steuern zusätzliche Einnahmen aus der negativen Kreditvergabe zu erlösen.

So müssen wir eben wachsam sein und unser virtuelles Vermögen in Form von Staatsanleihen, Immobilien, diversen Kapital-Sammelstellen und Sichteinlagen bei Banken möglichst schnell in den eigenen Besitz – und ich meine hier den realen Besitz und nicht etwa das virtuelle Eigentum – zurückführen. Der deflationäre Ballon wird irgendwann einmal kollabieren. Gold ist da eine Möglichkeit – meiner Meinung nach derzeit die beste. Schließlich gilt die einfache Formel: Wo Blasen da sind – werden Blasen auch irgendwann einmal Platzen. Und je doller die Zentralbanken pumpen, desto doller wird der Knall werden. Das kann man persönlich austesten wollen. Aber wenn es erst einmal Boom! macht, wird es zu spät sein.

Gold & Gesellschaft

Das System der Renten basiert auf zwei Säulen: Mit den Rentenbeiträgen der Beschäftigten werden die Renten-Auszahlungen an die nicht mehr beschäftigte Generation der Eltern dieser Beschäftigten – die sogenannte Großelterngeneration - bezahlt. Deshalb nennt sich dieses System auch „Umlageverfahren“, weil die Renten-Einzahlungen der derzeit Beschäftigten zu Renten-Auszahlungen an die nicht mehr Beschäftigten verwendet werden. In diesem System wird also nichts angespart, was sich vordergründig als Nachteil gegenüber (privaten) Renten-Sparmodellen erweist; bei näherer Betrachtung ist das aber nicht der Fall [Achtung! Das wird kompliziert zu erläutern – und deshalb werde ich mich dieses Themas in meinen zukünftigen Berichten, wenn die entsprechenden Grundlagen gesetzt wurden, widmen].

In Wirklichkeit ist das Ungleichgewicht von Renten-Zahlern zu Renten-Empfängern bereits jetzt schon vorhanden. Der Staat muss ungefähr ein Drittel der Renten aus der Staatskasse zahlen – das sind Steuern, die die Beschäftigten zusätzlich zur Sozialversicherung schultern müssen. Dabei hat die Generation der Großeltern beide Teile der Grundlage des Rentensystems erfüllt: Rentenbeiträge bezahlt und die Generation der „Babyboomer“ geboren.

Damit kommen wir zur Zweiten Säule, auf der die Rentenversicherung fußt; und die wird geflissentlich verheimlicht: Die Beschäftigten müssen nämlich nicht nur Rentenbeiträge bezahlen, sondern auch noch für den entsprechenden Nachwuchs sorgen.

Eigentlich ist das ganz logisch: Die Renten der Großelterngeneration zahlen die derzeit Beschäftigten – und die Renten der derzeit Beschäftigten sollen in einer Generation später von deren Kindern bezahlt werden. Verweigert sich die Beschäftigten-Generation dieser „Aufgabe“ – Kinderkriegen ist schließlich keine Pflicht wie Rentenbeiträge zu bezahlen – so wird [in extremis] in der Zukunft keiner mehr da sein, der wiederum die Renten  der derzeitigen Elterngeneration bezahlt. Weil das so brutal einfach zu verstehen ist, wird diese Tatsache insbesondere von den Sozialpolitikern und den Kinderlosen verdrängt. Schließlich glauben die, alles lasse sich irgendwie mit Geld regeln – und mit den eigenen Beitragszahlungen hätte man schon einen ausreichenden Beitrag für die spätere Rente geleistet.

In der ZEIT vom 8. Februar 2019 war ein interessanter Artikel zu dieser Problematik unter dem Titel „Generation Babyboomer - Zeit, Platz zu machen? zu finden. Hier wird jedoch gezielt der eigentlichen Problematik ausgewichen – und das ist die demographische Katastrophe, welche die „Generation Babyboomer“ angerichtet hat.

Statt dessen werden – wie in der Politik so üblich – der „Generation Babyboomer“ ganz andere Vorwürfe gemacht: Sie „haben den Jungen den Klimawandel, einen ungerechten Generationenvertrag und ein kaputtes Europa eingebrockt, heißt es.“ Das ist Quatsch: Das „kaputte Europa“ haben die Politiker geschaffen, die etwas mit Zwang vereinigen wollten, was gar nicht unter ein Dach passt – eine internationalistisch ausgerichtete Staatenführung, die von Kommissaren regiert wird. Konkret: Die Europäische Union mit dem Euro als Gemeinschafts-Währung. Und der angebliche „Klimawandel“ stellt die sprichwörtliche Sau, die derzeit publikumswirksam durch Presse, Funk und Fernsehen im Auftrag der Politik durch das Dorf getrieben wird, dar. Nur in den Punkt mit dem „ungerechten Generationenvertrag“ steckt etwas Wahrheit drin. Aber nur, weil die Generation Babyboomer nicht ihrer Verpflichtung nachgekommen ist, ihre Pflichten der zweiten Säule des Generationenvertrags zu erfüllen.

Nun ist das ganze Gebilde des Generationenvertrages durch die Schieflage in seiner Gänze akut einsturzgefährdet. Und da man die Demographie nicht austricksen kann – die Kinder, die wir zum Renten zahlen brauchen, wurden nicht erzeugt bzw. vorzeitig abgetrieben – muss man unbedingt verhindern, dass die „Generation Babyboomer“ bei schneller Vorwärtsfahrt plötzlich den Rückwärtsgang einlegt. Konkret: Aus den derzeitigen Netto-Rentenzahlern und Netto-Steuerzahlern werden dann nämlich Netto-Rentenempfänger; und auch die Lohnsteuerzahlungen schrumpfen plötzlich auf Null. Und das passiert bereits jetzt und wird sich in nächsten Jahren verstärken.

Man muss das einfach so brutal sagen: Der ZEIT-Artikel sagt der „Generation Babyboomer“ – noch durch die Blume: „Ihr könnt euer Rentnerdasein vergessen – am besten ihr macht gleich Platz auf diesem Planeten“.

Ich weiß nicht, wie Sie das sehen; ich sehe in der Aussage die Ankündigung eines groß angelegten Euthanasie-Programms.

Die demographische Entwicklung kann man einfach nicht austricksen – sie wird mit GROßER Brutalität zurückschlagen. Vielleicht ist sogar der Import von Millionen Menschen aus dem islamischen Bogen der arabischen Halbinsel und Nordafrikas das gewählte Mittel der Politik, um dieses Euthanasie-Programm zur Ausführung zu bringen. Schließlich leiden alle europäischen Gesellschaften unter dem gleichen Manko der Kinderlosigkeit. Und so ein angehender Rentner, der früher für die kommunistischen Ideale von Mao und Ho Chi Minh demonstrieren gegangen ist, den Wehrdienst verweigert und dem Pazifismus – sprich die eigene Wehrlosigkeit – vergöttert hat, ist eben leicht zu entsorgen.

Marktdaten

EUR/USD 12.02.19 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,8828 1.310,20 USD 1.156,64 EUR  
  -3,29 EUR -0,3%
Silber 0,8828 15,67 USD 13,83 EUR  
  -0,06 EUR -0,5%
Platin 0,8828 787,00 USD 694,76 EUR  
  -0,49 EUR -0,1%
Palladium 0,8828 1.383,00 USD 1.220,91 EUR  
  7,77 EUR 0,6%
NIKKEI225   20.864,12  
  525,66 2,6%
DAX30   11.140,62  
  117,86 1,1%
S&P500   2.744,21  
    34,60 1,3%

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