31-Jan-2019 Primat(en) der Politik(er)

Marktgeschehen am 31. Januar 2019

Die gestrigen Äußerungen von FED-Chef Jerome Powell, dass Zinserhöhungen doch nicht so schnell kommen würden, hat zu einem wahren Kursfeuerwerk an den Aktienmärkten geführt: Gestern nachmittags in New York und heute früh in Tokio. Mit seiner monetaristischen Ausrichtung hat die FED erst die derzeitige Krise ausgelöst, die in einem deflationären Schock endete. Die Abkehr von dieser falschen Politik, auf die bereits Donald Trump mehrfach hingewiesen hat und die Verluste an der Wall Street haben die FED in ihrem Ansinnen erst einmal gestoppt. Aber obwohl die Wall Street jubelt, sind die Zeichen eines wirtschaftlichen Abschwungs überall sichtbar: Der Goldpreis, der trotz der ungünstigen Gemengelage (Deflation) anstieg, zeigte es in den Monaten November und Dezember bereits an. Jetzt, wo mehr Liquidität in die Märkte gepumpt wird, kommt dies zusätzlich dem Gold und auch dem Silber zugute.

Apropos Gold: N-TV berichtete gestern, dass sich Russland der 20 Tonnen Gold aus Venezuela bemächtigt habe. Das entspricht voll und ganz Putins Politik, sich von den westlichen Währungen und ihren Anleihen loszusagen, weil eine Einfrierung der Konten bzw. eine Konfiskation russischer Gelder in den USA drohe. Vor Monaten hat Russland schon seine US-Staatsanleihen abgestoßen, um damit Gold kaufen zu können. Diese schlaue Strategie setzt Putin jetzt mit der Übernahme von 20 Tonnen des Goldes Venezuelas fort. Das ist positiv, denn dieses physische Gold kann damit nicht von Goldman Sachs, JP Morgan & Co. für eine möglicherweise unmittelbar bevorstehende Goldpreis-Drückung eingesetzt werden: 20 Tonnen Barren-Gold hätten in etwa die Wirkung von 200 Tonnen Papiergold auf den Märkten.

Hier werden die Vorteile von Gold auch im Großen sichtbar: Das Gelbe Metall ist Gegenparteirisiko-frei und kann Russland praktisch nicht weggenommen werden (es sei denn mit einem Großkrieg, der praktisch einem kollektiver Selbstmord des Westens gleichkäme). Das hat man im Jahre 2011 vorexerziert, wo kurz nach der Ermordung Gaddafis die 140 Tonnen des libyschen Staatsgolds von einem Flugzeug außer Landes gebracht wurden. Prompt kam die Gold-Hausse zum Stillstand. Gold ist eben eine international akzeptierte Währung für den Warenaustausch, die Russland weltweit zahlungsfähig hält.

Bis auf Palladium, das seit Monaten kontinuierlich steigt, konnten alle drei anderen Edelmetalle um gut 0,5 % zulegen.

Die Deutsche Bank steht erneut in den Schlagzeilen und musste im Verlaufe des Handels bis zu 5% abgeben. Anscheinend wurden für das 4. Quartal 2018 erneut Verlust verzeichnet. Außerdem macht das Gerücht einer Notfusion mit der Commerzbank die Runde. Wir werden am 1. Februar mehr nach den diversen Konferenzen, die die Deutsche Bank für die Analysten abhält, wissen.

Gold & Gesellschaft

Die Politiker wollen uns weismachen, sie beherrschten uns Bürger und die gesamte Wirtschaft, die Unternehmen und die Naturgesetze. Sie leiten diesen Anspruch aus dem „Primat der Politik“ ab. Schließlich seien sie ja in einer Demokratie von den Wählern dazu „legitimiert“ worden. Wenn es einmal nicht nach ihren Wünschen geht, dann ignorieren sie geflissentlich naturwissenschaftliche, technische und evolutionsbedingte Tatsachen. Und glauben mit viel Geld alle der vorgebrachten Argumente zuschütten zu können.

Mit dieser Politik haben schon damals Helmut Schmidt und Helmut Kohl die „europäische Integration“ voranbringen wollen – indem sie mit einer „Scheckbuch-Diplomatie“ die renitenten Staaten mittels der harten Deutschen Mark ruhig gestellt haben. Unter dem Regime einer Angela Merkel treibt diese Politik inzwischen aber seltsame Stilblüten.

Ein besonders eklatantes Beispiel ist der „Kohleausstieg“, d.h. die Abschaltung des Rests der stabilen Energieversorgung. Die hohe technische Komplexität beim Betrieb eines Stromnetzes resultiert daher, dass weder zu wenig Strom produziert werden darf – was ja jedem einsichtig sein sollte.  Aber auch der umgekehrte Fall - zu viel Strom – ist genauso schädlich. Beides könnte zu einem Exodus der Netze führen – den sogenannten großflächigen „Blackout“.

Bezahlt haben die erste Stufe der Energiewende insbesondere die Verbraucher: Die Investitionen in die Technologie der Windräder und Solarpanels hat in den letzten Jahren zu eine Verdoppelung der Stromrechnung geführt. Obwohl uns die Politiker felsenfest versprochen haben, die Auflösung der Monopolstrukturen (Energieerzeugung (Kraftwerke), Energieverteilung (Stromnetz-Betreiber) und Lieferung zum Kunden ) würde zu signifikant niedrigeren Preisen führen. Alle gelogen – genau das Gegenteil ist der Fall.

Der Januar zeigt uns anschaulich, wie oft die Stromnetze bereits an ihre Belastungsgrenzen gekommen sind. Wenn der Wind kräftig weht, dann tragen Wind, Wasserkraft, Solar und Biogas bis zu 40% des Energiebedarfs bei. Aber es gibt auch Zeiten, wo diese nur 10% des Bedarfs beitragen. Die restlichen 70-75% kommen dann genau von der Technologie, die demnächst abgeschaltet werden soll: Kernkraft, Braunkohle, Steinkohle, Gas und Öl.

Daran kann selbst die Politik nichts ändern, denn ausschließlich die Natur bestimmt die Produktionszeiten und deren Höhe bei Wind und Sonne. Auch viel Geld hilft da nicht. Wir rennen schnurstracks in unseren selbst verschuldeten energiepolitischen Untergang.

Aber alle haben derzeit Oberwasser und möchten möglichst viel Steuergeld für sich reklamieren. Geisteswissenschaftler und links/grüne Ideologen beherrschen das Geschehen. Wie narkotisiert betet man das „Goldene Kalb“ der Energiewende und des Klimaschwindels – ähh ich meine natürlich den Klimawandels - an, das mit sehr viel sinnlosem Geld geschmückt werden soll.

Politiker sind am Ende doch nur eine von den Primaten abgeleitete Lebensform.

Marktdaten

EUR/USD 31.01.19 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,8732 1.319,60 USD 1.152,27 EUR  
  6,02 EUR 0,5%
Silber 0,8732 16,02 USD 13,99 EUR  
  0,08 EUR 0,6%
Platin 0,8732 819,00 USD 715,15 EUR  
  4,65 EUR 0,7%
Palladium 0,8732 1.319,00 USD 1.151,75 EUR  
  -12,00 EUR -1,0%
NIKKEI225   20.773,00  
  212,46 1,0%
DAX30   11.173,10  
  -8,56 -0,1%
S&P500   2.704,66  
    23,61 0,9%

Kommentare zu diesem Thema

Geschrieben von GAST am 01.02.2019 22:33 Uhr

die Kohle wird durch Gas ersetzt, anders kann es nicht funktionieren. Gaskraftwerke können schneller geregelt werden, die Erzeugungskosten sind aber höher als Kohle und die Abhängigkeit von Importen steigt. Wie krank das System ist zeigt dieser Artikel. https://www.nzz.ch/wirtschaft/deutsche-energiewende-absurditaet-mit-system-ld.1450698?fbclid=IwAR0UX2pwDgQUVyET3uJW1JHJktmd0jH5r4YTKc0NJgYpr2G5vEsqTFywe8Q

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