6-Feb-2019 Immoboom spült Milliarden in Staatskasse

Marktgeschehen am 6. Februar 2019

Die autofeindliche Politik unserer Bundesregierung zeigt erste Ergebnisse: Der Daimler-Gewinn ist um 30 Prozent eingebrochen und das Unternehmen zieht die ersten Konsequenzen daraus. Die Dividende soll von 3,65 Euro auf 3,25 Euro gekürzt werden. Viel schlimmer wird dieser Gewinnrückgang die Städte Sindelfingen und Stuttgart betreffen. Denn ein 30 prozentiger Rückgang des Gewinns bedeutet auch einen 30%igen Rückgang bei den Gewerbesteuer-Einnahmen. Das Börsenschwergewicht Daimler (minus 3 %) hat heute auch den DAX mit nach unten gezogen.

Selbst dem FOCUS wird die Situation langsam unheimlich: „Gewinnwarnungen häufen sich. Daimler, BMW und VW unter Druck: Die Zahlen zeigen, was mit Deutschland nicht stimmt“. Willkommen im Club!

Bloomberg berichtet heute, wie sich die Bundesregierung bemühen will, die größte deutsche Bank – die Deutsche Bank – zu retten. Das soll diesmal ohne staatliche Hilfen geschehen, die sich bei der letzten Bankenkrise auf 30 Milliarden Euro summierten und in dieser Höhe eine international vernetzte Megabank nicht wieder auf solide Füße stellen könnten. Da Merkel schlau ist, hat sie ihren Finanzminister Olaf Scholz mit dieser Herkules-Aufgabe betraut. Zusätzlich beunruhigt, dass Scholz mit Jörg Kukies einen ehemaligen Goldman Sachs Banker mit dieser Aufgabe betreut hat. Der will jetzt eine noch größere Bank schaffen, indem der Einäugige (Deutsche Bank) mit dem Blinden (Commerzbank) verschmolzen werden soll. Beide Banken zusammen haben einen Personalbestand von 78.000 Mitarbeiter allein in Deutschland. Man muss davon ausgehen, dass ein Drittel davon überflüssig wird, wenn man die Geschäfts-Aktivitäten der Banken zusammenlegt. Olaf Scholz hat ja schon Erfahrungen als Erster Bürgermeister in Hamburg mit der HSH Nordbank sammeln dürfen, die sich bei Schiffskrediten völlig verspekuliert hatte und ohne staatliche Hilfe in den Konkurs gegangen wäre. Seine Lösung: Die faulen Bilanzen der HSH Nordbank mit Steuergeldern zukleistern und praktisch kostenlos an die Finanz-Investoren (also die Heuschrecken) J.C. Flowers und Cerberus zu verkaufen.

Der S&P500-Aktienindex zeigte seit Januar 2019 die beste Performance. Der Index sollte heute eigentlich die 200-Tage Linie von 2.741,78 überschreiten. Das wäre ein Signal für Investoren, von einem Ende des Bären-Marktes auszugehen, und erneut auf Kurssteigerungen zu hoffen. Wie dieser Kampf an Ende ausgehen wird, werden wir erst gegen 22:00 Uhr MEZ sehen. Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Index, der zu Marktbeginn im Minus startete, doch noch zum Ende des Marktages kräftig gehoben würde.

Der Edelmetall-Märkte tendierten im Licht eines starken US-Dollars heute etwas leichter. Euro-Gold ist dagegen – wie die letzten Tage auch – stabil. Das Ziel lautet wohl auch, demnächst die wichtige Marke von $1.300 zu unterschreiten, um die Goldbulls zu einem Ausstieg aus ihrem Investment zu bewegen.

Gold & Gesellschaft

Die Grunderwerbssteuer, die bei Erwerbern von Immobilien anfällt, hat sich in den letzten 9 Jahren fast verdreifacht. Im Jahre 2018 konnten die Länder insgesamt 14,1 Mrd. Euro einnehmen. Damit hat diese Steuer sogar die Grundsteuer, die bei den Besitzern von Immobilien anfällt – auch von den Mietern in Rahmen der Nebenkostenabrechnung – überschritten. Anders als die Grundsteuer stellt die Grunderwerbssteuer nur eine einmalige Abgabe dar, die den Kaufpreis für eine eigene Eigentumswohnung bzw. ein eigenes Haus um bis zu 6,5 % (Beispiel: NRW) erhöht. Da sich die Immobilienpreise insbesondere in den Ballungsräumen die letzten 10 Jahre praktisch verdoppelt haben, potenzieren sich die daraus resultierenden Steuereinnahmen. So ist der Baukostenindex, der auch die Preissteigerungen von Renovierungen umfasst – größtenteils energetische Sanierungen – im Zeitraum von 2010 bis 2018 um 20% angestiegen. Der Staat freut sich: 14,1 Mrd. Euro Grunderwerbssteuer plus 14 Mrd Euro Grundsteuer, plus die Mehrwertsteuer auf Bauleistungen. Und natürlich nicht zu vergessen die Einkommensteuer-Einnahmen von den Bauunternehmen. Die Branche floriert; und mit ihr die Steuereinnahmen. Allerdings werden die Baupreise trotz Niedrigzinsen zunehmend unbezahlbar. Es ist also zu erwarten, dass eine Markt-Sättigung eintritt, obwohl sogenannte Experten den Bedarf an Neubauwohnungen sehen und als Lineardenker weitere Preissteigerungen am Baumarkt extrapolieren. Dem steht jedoch folgende interne Nachricht aus Bank-Insiderkreisen entgegen: „DER PRIME IMMOBILIEN MARKT IST IN USA UND EUROPA SEIT 2018 TOT. DIE VERKÄUFE STOCKEN, WEIL DIE IRRSINNSPREISE NICHT MEHR GEZAHLT WERDEN, DIE VERKÄUFER ABER NICHT VON IHREN ÜBERZOGENEN FORDERUNGEN ABGEHEN, WEIL SIE ENTWEDER HOCHVERSCHULDET SIND ODER DIE LAGE NOCH NICHT BEGRIFFEN HABEN UND NOCH GIERIG SIND.“ Wenn 2018 wirklich das Peak bei den Immobilien-Preisen erreicht sein sollte und sich praktisch keiner mehr die teuren Objekte leisten kann, dann können die beiden sprudelnden Geldquellen für den Fiskus – Grunderwerbssteuer und Steuern auf Bauleistungen – schnell zum Erliegen kommen. Die Insider-Meldung deutet auf einen kräftigen Rückgang wie in den USA der Jahre 2006/2007, die schließlich zu der globalen Finanzkrise von 2008 führten, hin. Was dem Staat auf alle Fälle bleibt, ist die Grundsteuer. Und deren Neugestaltung wird von der Politik gerade heftig diskutiert. Sicherlich nicht, um das Steuer-Aufkommen gleich hoch zu belassen. Sondern um massive Belastungen für Eigentümer und Mieter zu schaffen. Schließlich können Immobilien nicht einfach weglaufen, wie der Name schon sagt.

Marktdaten

EUR/USD 06.02.19 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,8794 1.310,00 USD 1.152,01 EUR  
  1,39 EUR 0,1%
Silber 0,8794 15,68 USD 13,79 EUR  
  -0,06 EUR -0,4%
Platin 0,8794 808,00 USD 710,56 EUR  
  -4,65 EUR -0,6%
Palladium 0,8794 1.359,00 USD 1.195,10 EUR  
  5,44 EUR 0,5%
NIKKEI225   20.878,62  
  34,17 0,2%
DAX30   11.322,91  
  -38,61 -0,3%
S&P500   2.732,41  
    -3,33 -0,1%

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