Realwirtschafts-Märchenland Deutschland

Gold News vom 13. Januar 2021

Gold & Gesellschaft

Das Jahr 2020 war geprägt von drei Viertel des Jahres, wo entweder Lockdowns vorherrschten. Oder die Stimmung der Verbraucher durch die Corona-Lage getrübt wurde. Aber immerhin lief das Erste Quartal noch ohne Einbrüche in der Realwirtschaft ab.

Trotzdem sind im Gesamtjahr 24,7 Prozent weniger Fahrzeuge in Deutschland gebaut worden. Wenn man sich die Historie der deutschen Autobauer ansieht, dann ist das Negativrekord, der zuletzt im Jahr 1975 erreicht wurde.

Wir sind schon längere Zeit skeptisch gegenüber den Hurra-Meldungen vor allen Dingen der GEZ-Sender, was die Erholung der warenproduzierenden Realwirtschaft angeht. Selbst der Export deutscher Produkte reißt uns nicht raus, wie die Zahlen neulich aus einem inzwischen hinter einer Paywall verschwundenen Artikel zeigen.

In dem Gold News Bericht vom 30. Dezember [„Das China-Syndrom“] hatten wir dargelegt, dass die Exporterlöse Deutschlands im Jahr 2020 um 33,7 Prozent gegenüber dem Jahr 2019 gesunken sind. Da fehlen also in etwa ein Drittel der Exporte.

Aber auch bei der Inlandsnachfrage kann es nicht so gut aussehen, wie Querschuesse.de meldete. Da ist die Nachfrage um ein Viertel eingebrochen. Irgendwie kann da etwas mit dem Optimismus von Politik, Börsen, Wirtschaftsvertreter und staatsbezahlten Ökonomen nicht stimmen. Die Zahlen addieren sich einfach nicht auf, um die verkündete Erholung zu bestätigen.

Nun ist diese Form der Nachrichten-Darstellung symptomatisch für den Zustand eines Landes, wo nicht das Erreichte zählt – sondern das Erzählte den Bürgern zu reichen scheint. Natürlich kann ein Investor die veröffentlichten Statistik-Daten nicht kurzerhand beiseite wischen.

Aber Inkonsistenzen zwischen den Zahlen sollte er schon erfassen können. Man kann weitgehende Entscheidungen auf Gedeih und Verderb nicht alleine der Markt-Psychologie überlassen. Auch hier wird vielfach nur unreflektiert wiederholt, was uns beispielsweise Wirtschaftsminister Altmaier in den Mund legt.

Und solange die Zahlen nicht einen grundlegenden Umschwung der wirtschaftlichen Lage signalisieren, sind wir weiter alarmiert. So richtig gut laufen tut es an der Impffront, der Anzahl der Neuinfektionen und dem Umfang des Lockdowns wirklich nicht. Da passen die Zahlen doch eher zu der von den Bürgern gefühlten Lage.

Aber dass uns Deutschland als Märchenland präsentiert wird, ist ja auch nichts neues. Das hatten wir schon bei der Energiewende, der Flüchtlingspolitik, der CO2-freien Europäischen Union und der Corona-Pandemie. Grundlegende Besserung scheint bei keinem dieser Projekte in Sicht.

Marktdaten

EUR/USD 13.01.21 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,8217 1.854,70 USD 1.524,01 EUR  
  8,24 EUR 0,5%
Silber 0,8217 25,46 USD 20,92 EUR  
  0,05 EUR 0,2%
Au/Ag   72,8  
[ratio]   0,2 0,3%
Platin 0,8217 1.096,00 USD 900,58 EUR  
  33,40 EUR 3,9%
Palladium 0,8217 2.280,00 USD 1.873,48 EUR  
  15,92 EUR 0,9%
NIKKEI225   28.461,69  
  284,93 1,0%
DAX30   13.960,69  
  31,87 0,2%
S&P500 19:30 Uhr 3.814,29  
    21,71 0,6%

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