Bundeshaushalt - Die schwarze Null ist rot

Gold News vom 27. Juni 2019

Marktgeschehen

Morgen beginnt der G20-Gipfel in Japan mit den Staat- und Regierungschef der 20 Teilnehmer-Nationen inklusiv der EU. Als langjähriger Gold-Analyst bin ich aufgrund der Erfahrungen der letzten 10 Jahre etwas nervös, was den Goldpreis angeht. Zu oft ging diesen Spitzentreffen ein massiver Angriff auf den Goldpreis voraus. Jedoch seit Donald Trump in Amt und Würden ist, hat sich nicht nur vieles in der US-Politik verändert. Anstatt Gold bei guten US-Nachrichten zu sinken scheint, steigt es wie die positiven US-Zahlen beim Wirtschaftsprodukt, bei den Arbeitslosenzahlen und beim Verbraucher-Vertrauen. Trump ist zwar noch nicht bei der Wirtschaftspolitik eines Ronald Reagan – den sogenannten Reaganomics – angelangt, aber er ist auf dem besten Weg dahin. Derzeit schießt noch die FED quer, was Reagan damals dazu veranlasste, einen neuen FED-Chef zu ernennen: Den legendären Alan Greenspan. Der lässt sich seine Vorträge übrigens in Gold bezahlen. Soviel zur Qualität des US-Dollars, den er damals maßgeblich mitlenkte.

Das Groß der Teilnehmer ist auf den Globalismus eingeschworen – und im Globalismus sollen die Bürger in die jeweiligen Volkswirtschaften investieren. Da ist in Gold investieren das falsche Rezept - jedenfalls wollen uns das die Politiker und Wirtschaftsführer einreden. Deshalb wurde in der Vergangenheit auch gerne auf das Gelbe Metall eingeprügelt. Damit die Bürger verstehen sollten, in welche Anlageform sie ihr Geld nicht stecken sollten.

Nun sind die internationalen Märkte durch massive Notenbank-Eingriffe mit Gewalt in Richtung Wachstum getrimmt worden – auch für solche Unternehmen, die ihre Kapitalkosten am Ende nicht verdienen können und deshalb zur Marktbereinigung Pleite gehen müssten. Das will die Politik nebst Notenbanker aber nicht riskieren – und so trägt man den maroden Firmen noch viel mehr Geld hinterher. Mit einer Notenbank-Nullzins-Politik, die die lokalen Banken zerstört – wie in Deutschland die Deutsche Bank. In einer solchen Situation, die geradezu nach einer kräftigen Marktbereinigung – wenn nicht sogar einen reinigenden Crash – schreit, investiert man sein Geld nicht in die Volkswirtschaft. Man zieht es ab und setzt auf Hard Assets, die auch eine harte Marktbereinigung überleben werden – Gold.

Zurück zu Reagans Politik der 80er-Jahre. Ein Bestandteil war das massive Senken der Steuersätze, um die Wirtschaft und die Einkommen der Bürger anzukurbeln. Dieses Verdienst geht auf die Theorie des US-Ökonomen Arthur Laffer zurück, der mit der Laffer-Kurve modellierte, was in den USA damals Realität wurde: Das massive Absenken der Steuersätze, damit die Bürger wieder mehr arbeiten und mehr verdienen, ohne dass ihnen der sozialistische Raubtierstaat gleich wieder die Hälfte wegnimmt. Das hat dazu beigetragen, dass bis in die heutige Zeit Europa gegenüber den USA zurückbleibt. Und das trotz vier Amtsperioden demokratischer Präsidenten (2 x Bill Clinton, 2 x Barack Obama).

Was bei früheren Gipfeltreffen die angebliche Ischias-Problematik des EU-Kommissionpräsidenten war, hat sich auf die als Nachfolgerin gehandelte Angela Merkel in Form eines plötzlichen Zitterns übertragen. Nach Barack Obama als „Führerin der freien Welt“ hochgelobt, war diese Frau auf internationalen Parkett eine reine Katastrophe. Mal sehen, in welcher Form sie Freitag und Samstag beim G20-Gipfeltreffen aufschlägt. Über eines muss man sich jetzt schon bewusst sein: Von deutschen Medien wird außer Hurra-Schreien und Lobpreisungen keine realistische Einschätzung zu erwarten sein.

Gold & Gesellschaft

Wir berichten zu großen Teil über Ereignisse, die sich in der näheren Zukunft entwickeln werden. So zum Beispiel über den Einkaufs-Manager-Index, der vielfach ein Indiz über die zukünftige Entwicklung der Wirtschaft ist. Oder die Geschäftserwartungen z.B. im Ifo-Konjunkturindex.

Dass die Wirtschaft derzeit noch brummt und die Steuereinnahmen von einem Rekord zum nächsten eilen, können die Leser aus der Berichterstattung der GEZ-Sender oder der Tagespresse erfahren. Dort wird das gerne sehr breit getreten.

Aber Investoren, die sich die Frage stellen, ob sie besser in die lokale Volkswirtschaft in Form von Aktien oder Immobilien investieren sollten, oder physisches Gold kaufen, brauchen eine realistische Einschätzung über die Zukunft. Und da sind die Aussichten, die in dem heutigen WELT-Artikel unter dem Titel „BUNDESHAUSHALT 2020 - Die schwarze Null des Olaf Scholz ist eigentlich rot“ schon sehr beunruhigend. Wenn der Bund bereits in Zeiten von Rekordeinnahmen ein Milliarden-schweres Defizit hat, wie soll das dann erst im Herbst aussehen, wenn sich die ganzen vorlaufenden Indikatoren, über die wir berichten, in die konkrete Wirtschaftsentwicklung umsetzen werden. Inklusiv Verzicht von Neueinstellungen, Kurzarbeit, Gehaltskürzungen – und Entlassungen mit Einbrüchen bei den Steuereinnahmen.

Meine Wette: Unser Staat und unsere Regierung werden ziemlich unerwartet von einem heißen Herbst überrascht werden. Kein Wunder bei einem Wirtschaftsminister, der alle Warnungen und Kritik aus der Wirtschaft einfach wegwischt oder nicht wahrnehmen will. Und einer SPD, die mittels des Mantras Sozialstaat noch viel mehr Geld an ihre Wähler-Klientel ausschütten will. Denn bei denen geht es schier um das nackte Überleben.

Marktdaten

EUR/USD 27.06.19 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,8793 1.408,20 USD 1.238,23 EUR  
  -2,97 EUR -0,2%
Silber 0,8793 15,22 USD 13,38 EUR  
  -0,03 EUR -0,2%
Platin 0,8793 813,00 USD 714,87 EUR  
  -2,47 EUR -0,3%
Palladium 0,8793 1.530,00 USD 1.345,33 EUR  
  12,61 EUR 0,9%
NIKKEI225   21.329,21  
  259,76 1,2%
DAX30   12.278,67  
  40,35 0,3%
S&P500   2.928,13  
    9,17 0,3%

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