China – eine monumentale Weltuntergangs-Maschine

Gold News vom 21. Januar 2020

Marktgeschehen

Gestern war ein Feiertag in den USA. Am Martin Luther King Day war deshalb der Aktienmarkt geschlossen. Die Edelmetall-Märkte waren trotzdem weltweit geöffnet. Bloß der normale Handel an der New Yorker Future-Börse fand nicht statt. Deshalb kam es auch gestern zu keinen nennenswerten Bewegungen bei Gold und Silber. Zum Vormittag lautet die Antwort auf die Frage „Was kostet ein Kilo Gold“ 45.660 Euro.

Deutsche zweifeln am Kapitalismus“ schreibt die FAZ mit Blick auf die Aktivitäten der Klima-Protestler während des Wirtschaftsforums im Schweizer Davos. „55 Prozent (sind) der Meinung, dass der Kapitalismus in seiner jetzigen Form mehr schadet als hilft“, schreibt das Blatt. Dabei werden insbesondere die Gesellschaften in West-Europa von einer pessimistischen Stimmung erfasst, die es so in den Wachstumsregionen Asiens und der USA nicht gibt. Dabei ist der Pessimismus gar nicht auf Themen wie die Situation des Weltwirtschafts- und Weltfinanz-Systems konzentriert. Sondern die Menschen sehen nur noch die negativen Auswirkungen von Wachstum, das sie mit Umweltzerstörung verbinden. Das ist zwar wahr – aber der Sozialismus hat noch viel größeren Raubbau an der Natur betrieben. Mit praktisch nicht vorhandenen Auflagen für die Industriebetriebe. Wer sich also den Sozialismus als Antwort auf den Kapitalismus wünscht, wird erneut einen gigantischen Schiffbruch erleben. Aber so sind die Sozialismus-Gläubigen eben.

Einen gesunden Pessimismus sehen wir auch in dem Diktat des grenzenlosen Wachstums. So stößt Amazon-Gründer Jeff Bezos in Indien auf massiven Widerstand der Bevölkerung, weil er mit seinem Geschäftsmodell die Existenz der kleinen Händler gefährdet. Die FAZ berichtete am 13. Januar unter dem Titel „Inder mobilisieren gegen Amazon-Gründer Jeff Bezos“: „An den Kleinhändlern hängen die Stellen von mindestens 130 Millionen Menschen.“ Und diese kommen ohne eine große Transport-Logistik aus, die Amazon mittels Elektrofahrzeugen als klimaneutrales Transportvehikel versprochen hat. Aber für so dumm verkaufen lässt sich die indische Bevölkerung auf nicht. Denn ein Großteil des Stroms kommt aus Kohlekraftwerken, die mittels australischer Steinkohle betrieben werden. Und Steinkohle, die praktisch nur aus dem Element Kohlenstoff besteht, erzeugt neben Strom auch überproportional viel CO2.

Wie sollten wir reagieren? Zuerst glauben wir, dass ein Investment in Infrastruktur- und Industrie-Projekte derzeit nicht die richtige Wahl sein sollte. Wer an die weitere Aufwärts-Entwicklung von Edelmetallen als Nischen-Investment glaubt, der sollte in Gold investieren,  um sich abzusichern. Wer dagegen die Crash-Gefahr als gering einschätzt, für den kann physisches Gold kaufen als reines Spar-Vehikel zur Inflations-Sicherung dienen. Denn Gold hat sich in den letzten 50 Jahren als ideales Mittel zum Inflationsschutz herausgestellt. Trotz der oft heftigen Schwankungen in die eine oder andere Richtung. Und das beste ist: Die Versicherungs-Prämie gegen die Crash-Gefahr, die immer weiter ansteigt – wie die Blackout-Gefahr im Stromnetz – ist bereits eingepreist. Der Fall China, das sich zu einer gigantischen Weltuntergangs-Maschinerie zu entwickeln scheint, ist Thema unseres heutigen Gold News Bericht in der Rubrik Gold & Gesellschaft.

Wir leben sowieso in finanziellen Ausnahme-Zeiten, wie ein Artikel der Finanzmarktwelt feststellt: „Die statistisch relativ niedrige Arbeitslosigkeit, die steigenden Vermögenspreise, die oberflächliche Stabilität des Bankensystems, Sicherheit, Freiheit, Rechtssicherheit, Unterhaltung, die Versorgung mit Lebensmitteln, Energie, Wasser, Medikamenten bis hin zur Müllentsorgung funktionieren nur noch deshalb, weil in Europa die EZB und in vielen anderen Regionen der Welt die zuständigen Noten- und Zentralbanken die Wirtschaft mit Billionensummen und historisch niedrigen Leitzinsen stabilisieren. Schon eine relativ kurze Zeitspann ohne diese Notfallmaßnahmen würde alle genannten Segnungen in akute Gefahr bringen.“

Empfehlen tut der Autor bereits im Titel „vorher schnell noch reich werden“. Nun, diese Einschätzung teilen wir nur zum Teil. Denn der grenzenlose Papier-Reichtum, dem eine ebenso große Schuldenlast in unserem Papier-Geldsystem gegenübersteht, muss zu über 90 Prozent verschwinden. Einfach weil sie in keinem vernünftigen Verhältnis mehr zur Schaffung von realen Werten in der Wirtschaft steht. Und wer sich in Physisches Gold kaufen rettet, dessen Vermögen und Ersparnisse überstehen auch eine 90 %ige Abwertung von Papiergeld-Forderungen. Insoweit kann man mit der richtigen Strategie zur Vermögenssicherung doch noch reich werden – jedenfalls in Relation zu einem Großteil der Bevölkerung.

Gold & Gesellschaft

China war der Retter der Welt, als 2008 mit der Pleite der Investment-Bank Lehman Brothers die Menschheit vor ihrem finanziellen Abgrund stand. Denn der depressionsähnliche Rückgang der Wirtschafts-Indices ließ böses erwarten.

Wäre da nicht China eingesprungen, das die letzten elf Jahre mit einem riesengroßen Infrastruktur-Projekt, das sich bis in unsere heutige Zeit zieht, aufwartete, wären wir in ein riesengroßes Loch gefallen. Das hat über diesen Zeitraum zu einem Großteil der weltweiten Schulden-Explosion beigetragen.

Zu schnell waren die hehren Vorsätze von Politik und Banken vergessen, solch einen ungezügelten Anstieg von Vermögenswerten und Schulden nicht mehr zulassen zu wollen. Denn die Schulden fielen nicht mehr bei US-Banken für Immobilien-Kredite an, sondern in China für ihr Modernisierungs-Programm. Das hat in der Folge Staaten wie Deutschland wieder schnell aus der Abschwungsphase herausgeholt und zu neuem Wirtschaftswachstum geführt. Denn deutsche Autos, deutsche Maschinen, deutsche Industrieanlagen und deutsche Ingenieurs-Leistungen waren das, was China für sein Wachstum dringend benötigte.

Selbst der systemtreue FOCUS wagt sich heute an eine neue Art von Katastrophen-Journalismus, der in der Zeit von Klimakatastrophe & Co. inzwischen immer mehr zum Normalfall zu werden scheint. „US-Experte Stockman warnt - Größte Schuldenblase aller Zeiten: „China ist eine monumentale Weltuntergangsmaschine““ titelt das Blatt ihren Bericht zum Zustand der Volkswirtschaft Chinas. „Der Zyklus von undiszipliniertem, schuldengetriebenem Schürfen, Bauen, Geld ausgeben und Spekulieren hat die Bilanzsumme der Banken von 500 Mrd. Dollar Mitte der 1990er Jahre auf einen Turm von 35 Billionen Dollar anwachsen lassen”, schrieb Stockman.

Nun, Schulden sind auch immer gleichzeitig Vermögen bei Leuten, die sich reich und mächtig fühlen. Und bei einem Bruttoinlands-Produkt von ca. 12 Billionen Dollar hat das Land eine glatte Verzwölffachung seit der Finanzkrise hingelegt. Ob das wohl nachhaltig im Sinne der heutigen Klima-Advokaten ist?

Marktdaten

EUR/USD 21.01.20 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,901 1.557,70 USD 1.403,49 EUR  
  -4,15 EUR -0,3%
Silber 0,901 17,77 USD 16,01 EUR  
  -0,25 EUR -1,6%
Au/Ag   87,7  
[ratio]   1,1 1,3%
Platin 0,901 1.002,00 USD 902,80 EUR  
  -14,63 EUR -1,6%
Palladium 0,901 2.289,00 USD 2.062,39 EUR  
  -115,28 EUR -5,3%
NIKKEI225   23.855,89  
  -228,18 -0,9%
DAX30   13.550,85  
  3,86 0,0%
S&P500 19:30 Uhr 3.322,83  
    -6,79 -0,2%

Kommentare zu diesem Thema

Geschrieben von GAST am 21.01.2020 20:43 Uhr

Jetzt verstehe ich den chinesischen Händler, bei dem ich im Sommer 2019 über ebay für 9,20 Euro eingekauft habe. Die Ware kam nie an, die Zweitlieferung auch nicht und die Erstattung ebenfalls nicht.

zurück zur Liste Kommentar schreiben