Da kommen sie wieder: Die Wendehälse
22.11.2023 19:30
Gold News vom 22. November 2023
Gold & Gesellschaft
Springers WELT ist nicht dumm. Der Artikel über den Reichsbankpräsidenten Rudolf Havenstein, der unter Kaiser Wilhelm II noch den Ersten Weltkrieg zu finanzieren hatte , danach den Ruhrkampf von 1920 und später die Reichsmark in die Hyperinflation von 1923 trieb, war natürlich - rein zufällig - auf die EZB und ihre derzeitige Präsidentin Lagarde gemünzt.
Warum? Weil die Reichbank während der Monarchie natürlich nicht unabhängig war – sie befand sich ja auch nicht wie andere Notenbanken unter Kontrolle der Banken. Aber im Rahmen des Versailler Diktats wurde sie für ‚unabhängig‘ von der Politik erklärt.
Der damalige Reichsbank-Präsident Havenstein hat seine lebenslange Ernennung trotz der geldpolitischen Katastrophe, die seine Geldpolitik ausgelöst hat, einfach ‚ausgesessen‘. Diese Haltung kennen wir seit Helmut Kohl und Angela Merkel ja nur zu genüge.
Aber das damalige Paar aus Reichspräsident Ebert und Reichskanzler Stresemann fand eine Lösung, Havenstein trotzdem auszubooten: Man hat einfach eine Parallelwährung, die Rentenmark, eingeführt. Und anstelle eines Präsidenten wurde der legendäre Hjalmar Schacht als Reichswährungskommissar zum Verwalter dieser neuen Währung gemacht.
Nachtigall, ick hör dir trapsen: Die EZB spürt, dass es ihr an den Kragen geht. Nicht direkt. Denn ihre Unabhängigkeit ist im Vertrag von Maastricht genauso verankert, wie der Vertrag von Versailles die Unabhängigkeit der Reichsbank postulierte.
Aber man versucht im Frankfurter EZB-Tower, noch ein bisschen seine geldpolitische Kompetenz in den Vordergrund zu spielen. Wobei das mit Franzosen, Italiener, Spaniern und Griechen im Boot ein Mission Impossible ist.
In der EZB gibt es eben mehr Ratten als Kameraden, für die sich ein Kampf lohnen würde.
Die Tagesschau schreibt: „EZB betrachtet Finanzmarktsystem als fragil“.
Ach nee, bisher war doch alles Friede-Freude-Eierkuchen. Und schon gerät die bei weitem industriestärkste Nation Europas in schweres Fahrwasser, warnt man plötzlich.
Das wirkliche Problem heutzutage lautet: Wer soll eigentlich das Amt des Reichswährungskommissars ausfüllen? Wir sehen keinen auch nur im geringsten Geeigneten.
Marktdaten
EUR/USD | 22.11.23 | Kurs / Delta | in Prozent | |
Gold | 0,9183 | 1.990,20 USD | 1.827,60 EUR | |
-6,65 EUR | -0,4% | |||
Silber | 0,9183 | 23,60 USD | 21,67 EUR | |
-0,16 EUR | -0,7% | |||
Au/Ag | 84,3 | |||
[ratio] | 0,3 | 0,4% | ||
Platin | 0,9183 | 923,00 USD | 847,59 EUR | |
-14,77 EUR | -1,7% | |||
Palladium | 0,9183 | 1.032,00 USD | 947,69 EUR | |
-31,18 EUR | -3,2% | |||
NIKKEI225 | 33.421,99 | |||
29,30 | 0,1% | |||
DAX30 | 15.965,33 | |||
58,60 | 0,4% | |||
S&P500 | 19:30 Uhr | 4.557,62 | ||
20,71 | 0,5% |
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