Gold News vom 16. Februar 2024

Gold & Gesellschaft

Für viele Europäer gelten die Länder Asiens als die neuen Superstars der Welt: Ein hohes Bildungsniveau und Disziplin sollen für ein überdurchschnittliches Wirtschafts-Wachstum und eine Führungsrolle in der zukünftigen Welt sorgen. Aber allein der Atomunfall von Fukushima 2011 sollte uns eine Warnung sein: Zu wenig ist in der Reiskultur der Charakter zum selbständigen Denken und Handeln gegen einen möglichen Rüffel der Chefs ausgeprägt. Und so ließ man drei (!!!) Blöcke ‚durchgehen‘, weil man ohne die ‚weise Entscheidung‘ des Vorgesetzten selbst keine Verantwortung wahr nehmen wollte.

Wie passt dann diese Nachricht in diesen Kontext? „Deutschland überholt Japan in der Rangliste der Weltwirtschaft. Aus Expertensicht ist das allerdings wenig überraschend. Vor allem ein Faktor war lange absehbar.“. Das angeschlagene Deutschland mit 84 Millionen Einwohner überholt die Macht der aufgehenden Sonne mit 125 Millionen Einwohner und schiebt sich wieder auf Rang 3 der Weltliste – hinter den Vereinigten Staaten und China – vor.

Wenn man die Nachrichten liest, sieht es zumindest am japanischen Aktienmarkt besonders rosig aus. CNBC schreibt heute: „Japan’s Nikkei approaches all-time high; Hong Kong leads gains in Asia”.

Hier wird uns sogar eine doppelte Illusion präsentiert: Aus Japan und von Japans ewigen Rivalen China.

Derzeit wird ein US-Dollar für 150 Yen gehandelt; Anfang 2023 waren es 131 Yen. Und geht man zurück auf Anfang des Jahres 2012, dann waren es nur 76,40 Yen, die für einen Yankee-Dollar bezahlt werden musste.

Noch krasser manifestiert sich diese Situation, wenn man die Zahlen des Bruttoinlands-Produkts Japan mit der von Deutschland, den USA und Koreas vergleicht.

Erwirtschaftete im Jahr 2000 mit $34.406 ein Japaner noch 1,45 mal so viel wie ein Deutscher mit $23.695, so drehte sich dieses Verhältnis im Jahr 2012 auf nur noch 0,93 um: Mit $40.900 pro Japaner standen $43.856 pro BIP Deutschen zu Buche. Im Jahr 2022 betrug dieses Verhältnis sogar nur noch 0,82. Da lag zwar die Gesamtwirtschaft Japans mit $4,23 Billionen noch vor Deutschland ($4,08 Billionen). Aber die eintrudelnden Daten für das Jahr 2023, die sich noch nicht auf den Statistik-Seiten der Weltbank wiederfinden, scheinen auf einen Wechsel hinzudeuten.

Nun ist Deutschland nicht so erfolgreich, wie diese Daten implizieren. Denn im Direktvergleich zu den USA hat sich das Ungleichgewicht zu Lasten Deutschlands von 1,53 ($36.330 für die USA zu $23.695 pro Einwohner Deutschlands) im Jahr 2000 auf 1,57 ($76.330 USA zu $48.718 BRD) im Jahr 2022 verschoben.

Gelddrucken ohne Grenzen galt viele Jahre als Patent-Rezept der ‚Modern Money Theory‘ [MMT], die als ‚Abenomics‘ dem damaligen japanischen Ministerpräsidenten Shinzō Abes zugeschrieben, staatlichen indizierten Wohlstand ohne produktive Arbeit versprach.

Dieses Konzept ist nun krachend gescheitert, und der plötzliche Stopp solcher Ausgaben-Programme mittels MMT – oder ‚Sondervermögen‘ wie sie in Deutschland genannt werden – durch das Bundesverfassungsgericht zeigt, wohin der Weg nicht führen darf.

Es sei denn, Deutschland will sich zukünftig mit Ländern wie Polen vergleichen; wie Japan mit Korea. Ein Japaner hat im Jahr 2000 noch 2,8 Mal so viel geschaffen, wie das aufstrebende Korea. 2012 ist dieser Wert schon auf 1,6 gefallen. Und für 2022 kam ein Koreaner mit 1,2 schon nahe an Japan heran.

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