Gold News vom 10. Januar 2024

Gold & Gesellschaft

„Hinter der Trommel her - Trotten die Kälber - Das Fell für die Trommel - Liefern sie selber“ schrieb Bertolt Brecht in seinem Kälbermarsch.

Auch heute wird wieder getrommelt: Diesmal für Immobilien. Und durch Springers WELT. Dazu in immer kürzeren Zeitabständen. Inflationär, würde man sagen.

Am 12. Oktober 2023 hieß es noch: „Der Traum vom Eigenheim rückt näher“. Am 23. November 2023 wurden Immobilien wieder als „bezahlbar“ bezeichnet. Pünktlich zum neuen Jahr, am 4. Januar 2024 sprach man schon von einer „historischen Chance“, um am 9. Januar zu postulieren: „Bauzins fällt unter die magische Marke: Eine große Chance für Immobilienkäufer“.

Gibt es bei dieser verbalen Eskalation überhaupt noch eine Steigerung? Gleichzeitig ziehen die Folgen der Pleite des Signa-Imperiums des Österreichers René Benko immer mehr Geschäftspartner mit in die Insolvenz. Zuletzt die Kaufhaus-Kette Galeria Karstadt Kaufhof. Und das Ifo-Institut spricht von einem historischen Stimmungs-Tiefpunkt im Wohnungsbau; mit einem Minus von 56,8 Punkten.

Ganz heftig scheint es das bisherige Immobilien-Preis-Schlaraffenland München dabei erwischt zu haben. So titelte die Süddeutsche Zeitung heute: „So schlimm sieht es im Wohnungsbau aus“ und konstatiert: „Obwohl die Zinsen zuletzt wieder gesunken sind, ist keine Entspannung in Sicht“.

Vielleicht fehlt es den Menschen einfach am Geld. Wer welches hat, ist vielfach bereits in Immobilien investiert und harrt der Dinge, die noch passieren mögen. Da kann man noch so viel Statistiken über fehlenden Wohnraum aufmachen. Wenn ihn sich die Bürger nicht mehr leisten können oder um ihren bislang gut bezahlten Job bangen, dann läuft die ganze Trommelei ins Leere.

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