Enteignungen zweite Runde - jetzt sind auch die Grünen dabei

Gold News vom 15. Mai 2019

Marktgeschehen

Die Aktienhändler in Frankfurt sind auch leicht zu motivieren: Kaum kommt die Nachricht über die Verschiebung möglicher Strafzölle durch die USA auf europäische Importwagen und Bauteile über den Ticker, schon herrscht Hausse-Stimmung. Dabei gibt es wirklich ausreichend Ereignisse, die derzeitige Stimmung etwas realistischer einzuschätzen: Die USA und China liefern sich einen Handelskrieg, bei dem gerade der Exportweltmeister Deutschland nicht erwarten kann, dass er ungeschoren davonkommt. Schließlich sind China und die USA die größten Exportmärkte für Deutschland.

Das Handelsblatt berichtet: „Dax-Konzerne erzielen schlechtestes Ergebnis seit 2010“. Und weiter heißt es in dem Bericht: „Die Märkte haben mit dem Kurssturz Ende 2018 die fallende Profite der Dax-Konzerne im ersten Quartal vorweggenommen. Das ist kein gutes Signal für bessere Zeiten.“.

Bei den Edelmetallen kam es heute zu praktisch keinen Bewegungen. Gold verharrt weiterhin knapp unter der Marke von $1.300. Auch der Euro ist derzeit keine Hilfe für die Eurogold-Besitzer – die europäische Weichwährung, die in den letzten Monaten das Export-Modell Deutschlands stützte, weiß inzwischen nicht mehr, wohin sie noch fallen kann. Deshalb hat sie vorsichtshalber auch seit mehren Tagen das Fallen eingestellt. Das sollte eigentlich Super-Bearish für den DAX sei. Aber derzeit scheint die Verzögerung von Strafzöllen auf europäische Exporte in die USA höher gewichtet zu werden.

Gold & Gesellschaft

So weit sind wir also schon: Die Spitzenpolitiker der Grünen wollen mit den Aktivisten des Volksbegehrens zur Enteignung der Wohnungsbaugesellschaften in Verhandlungen treten, um ein Enteignungsgesetz zu beraten.

„Wir unterstützen die Ziele des Volksbegehrens“, heißt es in einem Antrag für den Landesausschuss der Berliner Grünen, der Mittwoch zusammen tritt. Dieser Ausschuss ist das höchste Entscheidungsgremium zwischen den Parteitagen. Unterzeichnet wurde der Antrag von allen grünen Spitzenpolitikern, wie den Landesvorsitzenden Nina Stahr und Werner Graf, den Fraktionsvorsitzenden Antje Kapek und Silke Gebel und den Senatoren Dirk Behrendt und Ramona Pop.

Als Begründung für die Enteignung wird angeführt, dass die Wohnungsgesellschaften nicht ihrer „sozialen Verantwortung“ gerecht werden würden. Dazu gehören nicht nur die „Einhaltung des Mietspiegels“ oder „transparente Betriebskostenabrechnungen“. Sondern man fordert von den Vermietern ein „Moratorium für Mietsteigerungen“ und „ein Mitbestimmungsrecht der Mieter“. Wir wissen, dass insbesondere des Einfrieren der derzeitigen Mieten für mehrere Jahre praktisch nicht realisierbar sein wird. Seit Jahren schon steigen die Kosten für Handwerker oder sonstige Dienstleitungen rund um die Immobilie sogar noch schneller, als die eigentlichen Mietpreise. Insbesondere die „energetische Sanierung“ der Objekte wird viel Geld verschlingen – denn das Ziel der Politik ist es ja, den zum Teil schlecht isolierten Wohnbestand fit für die Klimaschutzziele zu machen.

Ich frage mich sowieso, wie ein Land CO2-neutral werden will, wenn der größte Teil des Energieverbrauchs im Lande durch Heizungen und Warmwasser-Aufbereitung verursacht wird. So kostet ein Kilowattstunde Strom inzwischen 30 Cent und mehr, während das Erdgas pro kW/h lediglich 6 Cent kostet. Durch welchen Energieträger will man das Erdgas bzw. Erdöl eigentlich ersetzen? Strom funktioniert nicht, weil dann käme man zurück in die Zeit, wo Elektroheizungen mit Nachstrom den Überschuss der Grundlast-Kraftwerke in der Nacht kompensierten. Außerdem scheint gerade in den Winter-Monaten besonders selten die Sonne, dass hier eine Wärmeerzeugung unmöglich ist. Oder soll die Energie aus Windkraft gedeckt werden – wollen wir also unsere Wälder für noch mehr Windanlagen abholzen, um sie in den Mittelgebirgsanlagen platzieren zu können, damit überhaupt noch die Windversorgung einigermaßen ökonomisch wird? Diese Frage hat mir bislang keiner beantworten können.

Die ganze Klima-Politik kommt mir inzwischen vor, wie ein riesiges potemkinsches Dorf, das große Erwartungen weckt – aber außer einer Fassade nichts zu bieten hat.

Aber vielleicht ist es doch ganz gut für die privaten Vermieter von Mietimmobilien, dass sie mittels einer Enteignung Kasse machen können. So kommen sie schließlich aus der bösen Eigenschaft des Immobilien-Besitzes heraus – sprich das Immobilien nicht weglaufen können, am einfachsten besteuern werden können und im Krisenfall völlig illiquide – d.h. ohne einen Markt für Käufer -  werden können.

Als Alternative bietet sich dann die Wertanlage Gold an: Die ist jederzeit beweglich, durch den Staat nicht besteuerbar (wegen der Anonymität) und die liquideste Anlageform.

Marktdaten

EUR/USD 15.05.19 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,8921 1.296,40 USD 1.156,52 EUR  
  2,03 EUR 0,2%
Silber 0,8921 14,78 USD 13,19 EUR  
  0,03 EUR 0,2%
Platin 0,8921 843,00 USD 752,04 EUR  
  -11,08 EUR -1,5%
Palladium 0,8921 1.324,00 USD 1.181,14 EUR  
  4,36 EUR 0,4%
NIKKEI225   21.185,65  
  110,55 0,5%
DAX30   12.094,75  
  119,19 1,0%
S&P500 19:30 Uhr 2.851,53  
    0,20 0,0%

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