Erdrückende Beitragslast – die riesengroße implizite Staatschuld

Gold News vom 19. August 2019

Marktgeschehen

In Gold investieren wird auch für die Hedgefonds zu einer neuen Anlagepolitik. Nicht weil Gold plötzlich Zinsen abwerfen würde. Aber die üblichen Anlageformen wie Staatsanleihen haben in immer größerem Maße negative Renditen. Und diese Entwicklung setzt sich von Tag zu Tag fort.

Hinzu kommen die Anzeichen einer Rezession, die die Anlageform Aktien und Immobilien riskanter macht. Denn in einer Rezession schalten die Unternehmen vielfach auf eine Sparpolitik um, mit der sie das Unternehmen vor einer Pleite bewahren wollen. Und wo weniger verdient wird, ist auch weniger Geld übrig, um die sowieso schon in den letzten Jahren insbesondere in den Großstädten kräftig gestiegenen Mieten noch weiter hochzutreiben.

Der dritte Aspekt für das investieren in Gold ist die Steigerung des Preises um 18 Prozent innerhalb eines Jahres. Diese Preissteigerung steht in direkter Konkurrenz zu den sonst so sicheren Anlageformen in Yen, Schweizer Franken und den US-Staatsanleihen (Treasuries).

In einem Klima, wo es im primär um Vermögenssicherung und weniger um die Vermehrung des Vermögens geht, wird die Wertanlage Gold plötzlich auch für die renditeverwöhnten Hedgefonds interessant.

Die neue Woche ist heute mit leichten Korrekturen bei Gold und Silber gestartet. Was kostet ein Kilo Gold ? – 44.370 Euro bei einem Gold / Silber Ratio von 88,8.

Es folgte die erwartete Korrektur, bei der insbesondere Gold bis auf $1.493 gefallen ist. Aber ab diesem Niveau fanden sich wieder Käufer für das Gelbe Metall, die den Preiseinbruch abfederten. Die Shorts haben fälschlicherweise angenommen, dass Gold im New Yorker Future Handel weiter nachgeben würde. Dem war aber nicht so. So stand Gold um 17:00 Uhr MESZ wieder um die Marke von $1.500.

Gold & Gesellschaft

Die WELT widmet sich heute einmal den angeblich so stabilen Staats-Finanzen. In den GEZ-Medien und von der Politik wird uns ja permanent eingetrichtert, dass Deutschland die „Schwarze Null“ erreicht hätte. Das mag auch so stimmen, wenn man die Explizite Staatsschuld betrachtet.

Aber Demokraten sind besonders pfiffig: Und so werden ein Großteil der Staatschulden einfach in „Sondervermögen“ wie für die Bahn & Post sowie die Abwicklungskosten der Treuhand verlagert oder wie die Verpflichtungen der Sozialkassen – insbesondere der Rentenversicherung und der Krankenversicherung – gänzlich verschwiegen. Diese sogenannten „Impliziten Staatsschulden“ sind Thema des Artikel „Versteckte Staatsschulden - Die Wahrheit hinter den soliden Staatsfinanzen“. Dort müssen wir lernen, dass neben den 60 Prozent Schulden – Bezugspunkt ist das Bruttoinlandsprodukts Deutschlands – des Staates noch weitere 165 Prozent an sogenannten versteckten Schulden – explizite Staatsschuld – hinzukommen. Macht zusammen 225 Prozent.

Woher diese Schulden kommen, macht uns eine Graphik anschaulich: Es ist die erdrückende Beitragslast während der aktiven Lebensphase in Prozent, der von Geburtsjahrgang zu Geburtsjahrgang immer weiter angestiegen ist. Wurde der Geburtsjahrgang 1960, der demnächst in Rente gehen wird, mit knapp 40 Prozent des Einkommens für Sozialangaben belastet, so waren es für den Jahrgang 1990, der bereits in die aktive Lebensphase gekommen ist, bereits 47 Prozent. Noch schlimmer sieht es für den Geburtsjahrgang 2010 aus, der in seiner Berufsphase mit einer durchschnittlichen Belastung von 54 Prozent rechnen muss. Das sind alles Zahlen ohne Steuern – wobei die Hälfte des Beitragssatzes der Arbeitgeber tragen muss.

Das ist eben die Konsequenz einer Politik, die ihren Fokus einzig und allein auf die wählerstarke Generation der Rentner richtet. Und natürlich die Folgen der Kinderarmut, unter der wir seit der Babyboomer-Generation insbesondere in Deutschland leiden müssen.

Viel tun können wir an dieser ungesunden Alterspyramide nicht mehr. Denn schon Thilo Sarrazin hat vor vielen Jahren festgestellt: „Deutschland schafft sich ab“. So bleiben für die folgenden Generationen entweder nur explodierende Beiträge übrig – oder für die kommende Rentnergeneration wesentlich niedrigere Renten. Insbesondere das Jahr 2025, ab dem die größte Generation der Babyboomer in Rente gehen wird, wird eine Zäsur darstellen. Und die Einwanderung wird dabei keine Entlastung bringen, weil die Neu-Deutschen einfach nicht für die Rest-Deutschen Sozialbeiträge generieren wollen. Sondern höchstens unser System mit noch mehr Beitragszahlern belasten.

Aber diese Tatsache hat der WELT-Artikel natürlich verschwiegen. Alles andere wäre schließlich rassistisch und gegen die Umvolkungspolitik unserer Parteien gerichtet. Und so lügen wir uns weiter reich.

Gold Tafelgeschäft - Schluss in 134 Tagen

Die neue Geldwäsche-Richtlinie macht in 134 Tagen Schluss mit dem Gold anonym kaufen  das bislang zu einem Höchstbetrag von 10.000 Euro pro Person möglich war. Die Begründung in dem Gesetzes-Entwurf erscheint uns ziemlich hanebüchen. Dort heißt es: „Die Erkenntnisse der nationalen Risikoanalyse haben ergeben, dass insbesondere im Bereich des Goldhandels ein starker Bargeldverkehr knapp unterhalb der gegenwärtigen Schwelle für Identifizierungspflichten von 10 000 Euro stattfindet und offensiv damit geworben wird, wie viel Edelmetall identifizierungsfrei eingekauft werden kann. Die im Gesetzentwurf avisierte Schwelle von 2 000 Euro zielt darauf ab, diesen Umgehungshandel zu unterbinden bzw. signifikant zu beschränken.

Klar, die Begrenzung auf 2.000 Euro wird das Gold Tafelgeschäft wirklich signifikant reduzieren – nämlich auf null. Und das ja auch die Intention der Bundesregierung für diesen Text, der nicht der EU-Richtlinie entnommen wurde, sondern eine nationale Regelung Deutschlands darstellt. So nutzt man eben die Regelungen der EU dazu aus, um für Deutschland Verschärfungen durchsetzen zu können. Dieses Vorgehen kennen wir nur zu gut bei den Regelungen zum Waffenrecht. Da ist auch das nationale Recht in Deutschland wesentlich schärfer als das, was die Europäische Union fordert. Schließlich wollen insbesondere die Staaten in Osteuropa nicht auf die Rechte verzichten, die man ihren Bürgern viele Jahrzehnte unter der kommunistischen Zwangsherrschaft vorenthalten hatte.

Marktgeschehen

KW34 EUR/USD 19.08.19 Kurs / Delta in Prozent
Gold 19:30 Uhr 0,9017 1.501,00 USD 1.353,45 EUR  
  -9,85 -0,7%
Silber 19:30 Uhr 0,9017 16,92 USD 15,26 EUR  
  -0,16 -1,0%
Platin 19:30 Uhr 0,9017 853,00 USD 769,15 EUR  
  6,90 0,9%
Palladium 19.30 Uhr 0,9017 1.466,00 USD 1.321,89 EUR  
  31,66 2,5%
NIKKEI225 7:00 Uhr kein Handel 20.565,70  
  132,37 0,6%
DAX30 17:30 Uhr   11.712,99  
  152,78 1,3%
S&P500 22:00 Uhr 19:30 Uhr 2.928,06  
    37,14 1,3%

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