Euro – Wir haben ein Monster geschaffen

Gold News vom 13. Mai 2019

Marktgeschehen

Wie erwartet, hat China auf die von den USA erhöhten Einfuhrzölle [von 10% auf 25% für Waren in Werte von $200 Mrd] mit entsprechenden Gegenzöllen auf US-Waren reagiert. Auch China hat die Zölle von 10% auf 25% erhöht. Allerdings für Einfuhren im Wert von $60 Mrd. Diese Zahl zeigt, wie einseitig die Handelsbilanz Chinas ausgerichtet ist.

Der Handelskonflikt scheint zu eskalieren, während auch der Konflikt über das einseitig aufgekündigte Atom-Abkommen mit dem Iran auch zu eskalieren scheint. Wir stehen vor unruhigen Zeiten und es sieht beim Handelsstreit zwischen den USA und China nicht so aus, dass Trump irgendwann einmal nachgeben würde.

Vor diesem Hintergrund versucht Gold den Ausbruch in Richtung der $1.300er-Marke, wurde aber kurz vor Erreichen dieser Marke gestoppt. Die Möglichkeit, um in Gold investieren zu können, besteht bei diesem Kurs-Niveau weiterhin. Billiger wird es sicherlich nicht mehr.

Gold & Gesellschaft

Wir können uns noch alle noch gut an die diversen Gespräche zum Thema der griechischen Schulden erinnern. Als im Jahr 2015 die neue linke Syriza-Partei unter dem Ministerpräsidenten Alexis Tsipras an die Macht kam, hatten sich die Wähler versprochen, dass sich eine Lösung der untragbaren griechischen Schulden bei den Verhandlungen mit der sogenannten Troika, bestehenden aus dem Internationalen Währungsfond, der EZB und Vertreter aus der EU Kommission, ergeben würde.

Dem war aber nicht so. Der damalige Finanzminister Yanis Varoufakis hat zwar mit massiven Druck versucht, einen Teil der für die griechische Wirtschaft untragbaren Schulden erlassen zu bekommen. Aber die Troika wollte keine Schuldenschnitt, weil sonst das sensible System aus Schulden umfallen könnte. So mussten eben die alten Schulden mit neuen bezahlt werden – und alle Banken im Eurosystem waren glücklich. Insbesondere die französischen Banken sind sehr stark in Griechenland engagiert und konnten sich einen Schuldenschnitt mit Abschreibung ihrer Forderungen nicht leisten.

Der griechische Finanzminister musste auch sehr schnell lernen, wer die Macht in diesem Euro-Molloch hat: Die EZB als von den Mitglieds-Staaten unabhängige Institution, die weder ein Verlassen des Euro-Raums zulässt, noch einen Schuldenschnitt bei den Mitgliedsstaaten. Wir sehen ja, wie schwierig es für Großbritannien ist, den EU-Raum zu verlassen. Noch viel schwierigerer ist es für Staaten, die in dem Währungskerker Euro eingesperrt sind. Großbritannien hat ja noch das Pfund als souveräne Währung.

Am Ende des Konflikts mit Griechenland spuckten die Geldautomaten keine Euro-Banknoten mehr aus, was insbesondere die Rentner betraf, die ihren Lebensunterhalt mittels Bargeld bewerkstelligen. Mit dem Druck auf die Rentner brach schließlich auch die ganze griechische Widerstandsfront zusammen: Varoufakis musste gehen und Alexis Tsipras wurde das neue Schoßhündchen von Angela Merkel. Oder hat jemand die letzten Jahre irgendetwas rebellisches von Griechenland gehört? – Das Land wurde von Grund auf kastriert.

Marktdaten

KW20 EUR/USD 13.05.19 Kurs / Delta in Prozent
Gold 19:30 Uhr 0,8897 1.300,00 USD 1.156,61 EUR  
  11,76 1,0%
Silber 19:30 Uhr 0,8897 14,76 USD 13,13 EUR  
  -0,01 0,0%
Platin 19:30 Uhr 0,8897 852,00 USD 758,02 EUR  
  -9,24 -1,2%
Palladium 19.30 Uhr 0,8897 1.302,00 USD 1.158,39 EUR  
  -27,22 -2,3%
NIKKEI225 7:00 Uhr   21.180,03  
  -168,26 -0,8%
DAX30 17:30 Uhr   11.898,30  
  -177,35 -1,4%
S&P500 22:00 Uhr 19:30 Uhr 2.806,75  
    -55,59 -1,9%

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