EZB-Entscheid - Die nächsten Monate werden sehr bitter werden

Gold News vom 7. März 2019

Marktgeschehen

Das heutige Marktgeschehen war geprägt von der EZB-Entscheidung, die expansive Geldpolitik mit Nullzinsen und dem Aufkauf von Staatsanleihen fortzusetzen. Der Effekt: Der Euro sank innerhalb von Minuten um 100 Basispunkte von $1,1310 auf $1,1210 pro Euro. Das ist massiv!

In seinem Bann nahm der Euro die Aktienmärkte in Europa und den USA in ihrer Abwärtsbewegung mit. Denn die EZB kehrte von ihrem ursprünglichen Plan nur deshalb ab, weil sich die Wirtschaft insbesondere in Deutschland in einem Abwärtstrend befindet. Da möchte die EZB rechtzeitig gegensteuern.

Aber dafür ist es jedoch zu spät. In einem Klima, wo Investitionen anstatt hochgeschraubt gekürzt werden müssen, hilft auch kein noch so billiges Geld. Außerdem hat die EZB ihren Kredit bei den Investoren schon längst verspielt. Der Euroraum entwickelt sich immer mehr zu einer „Sonderwirtschaftszone“ wie damals in Simbabwe oder Venezuela. Wie dieses Spiel sozialistischer Wohlfühlpolitik für die Bevölkerung ausgegangen ist, ist hinlänglich bekannt – HYPERINFLATION!

Gold & Gesellschaft: EZB-Entscheid - Die nächsten Monate werden sehr bitter werden

Wer einmal durch den ehemals prosperierenden Norden Italiens rund um die Großstädte Mailand und Turin mit offenen Augen gefahren ist, wird wissen, wovon ich spreche: Überall findet man entlang der Autobahnen die Reliquien der norditalienischen Wirtschaftskraft, die in der Vergangenheit den Süden des Landes durchgefüttert haben, wieder. Genauso, wie Bayern, Baden-Württemberg und Hessen den Rest der BRD durchfüttern müssen – insbesondere Berlin.

Aber von diesen stolzen Ruinen stehen nur noch die inzwischen geschlossenen Betriebe – und anstatt FIAT und Alfa Romeo sieht man deutsche Fahrzeuge.

Was unter der Lira noch mit fortlaufender Abwertung gelang – die Konkurrenzfähigkeit zu erhalten – ist seit der Euro-Einführung vorbei: Der Euro ist eine Deutsche Mark als Weichwährung und eine Lira als Hartwährung. Kein Wunder, dass die deutsche Industrie prosperiert und die italienische Wirtschaft den Bach runter geht.

Die EZB ist eine Kompromiss-Notenbank aus ex-Lira und ex-DM Staaten. Aber diese Schizophrenie bestrafen die internationalen Finanzmärkte: Sie akzeptieren eine Verschuldungspolitik wie in Japan und einen massiven Aufschwung wie unter Trump in den USA – trotz erheblicher Gefahren für den dortigen Bundeshaushalt. Aber sie bestrafen die „Braut die sich nicht traut“ – also die EZB.

Zuerst wollte die EZB wieder ihre Währung mit Zinserhöhungen und Einstellung des Ankaufs von Staatsanleihen straffen. Um heute – ganz plötzlich – bei ihrer Nullzins-Politik bleiben zu wollen. Hintergrund ist der Währungsimperialismus, der insbesondere von der deutschen Industrie kommt und eine Weich-DM – aka Euro – haben will. Der zerstört aber weiter die Strukturen der Industrien in den Südländern – Griechenland, Italien, Spanien und auch Frankreich sind dafür prominente Beispiele.

Eine Währung, die mehr zerstört als heilt, will keiner haben. Deshalb ist der Euro heute nach dieser Nachricht auch um knapp 100 Basispunkte gegenüber dem US-Dollar gesunken.

Ich glaube inzwischen: Der Goldpreis-Einbruch der letzten Tage wurde von der EZB ausgelöst, um die heutige Nachricht vorwegzunehmen. Mit Deutschland, Frankreich und Italien gibt es schließlich Schwergewichte in den Goldlagern, die mit 400 Oz-Barren zur Drückung aushelfen könnten. Putins Russland wird es freuen!

Seit Tagen schreiben wir über „voreilende Indikatoren“, „Schwundgeld“ und „Helikoptergeld“.  Nicht ohne Grund: Es entwickelt sich ein massiver Wirtschaftsabschwung in der Euro-Zone, der insbesondere die globalistische Supermacht Deutschland treffen wird. Wer erinnert sich noch an die Aussage unserer Wirtschaftsministers vor 12 Monaten: „Konjunktur - Altmaier sieht Deutschland noch 20 Jahre auf Wachstumskurs“. Kein Wort davon mehr heute; genau auf das Gegenteil deuten die Politik der Bundesregierung („Die Bundesregierung bereitet ein umfangreiches Investitionspaket für Unternehmen und Infrastruktur vor, um den bevorstehenden Wirtschaftsabschwung zu bremsen“) und die heutige Entscheidung der EZB an.

Gibt es eine Lösung? – Vielleicht, aber ich kann sie mir mit einer expansiven chinesischen Wirtschaft und einem US-Präsidenten Donald Trump, der via China die EU kurz und klein schlagen will, nicht vorstellen.

So werden wir wahrscheinlich die Abwärtsspirale europäischer Dummheit sehen: Schwund-Bargeld, das die Bürger in die 1.000 Franken-Scheine in der Schweiz treiben wird – gefolgt von Kapital-Beschränkungen – eine neue Mauer zum Schutz vor dem Klassenfeind – mit den Kollaps der Globalistischen Weltordnung. Alles natürlich zum Schutz von EU und Euro, die dann die nächste Stufe des wirtschaftlichen Parias erleben dürfen: Nämlich den Übergang vom Abschwung in den offenen Crash.

Wer immer noch auf ein gutes Ende hofft, den Goldpreis als viel zu hoch bewertet und sein Vermögen in staatlichen Registern mit Total-Überwachung und Total-Herrschaftsanspruch als sicher bewertet, der kann weiter seinen Spruch pflegen: „Gold kann man nicht essen“ und „Gold ist Nazi“.

Die anderen kaufen mittels anonymen Tafelgeschäft weiter ein bzw. schichten um. Solange es noch geht.

Marktdaten

EUR/USD 07.03.19 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,8909 1.285,30 USD 1.145,07 EUR  
  7,00 EUR 0,6%
Silber 0,8909 14,98 USD 13,35 EUR  
  0,04 EUR 0,3%
Platin 0,8909 812,00 USD 723,41 EUR  
  -4,86 EUR -0,7%
Palladium 0,8909 1.504,00 USD 1.339,91 EUR  
  6,37 EUR 0,5%
NIKKEI225   21.443,39  
  -179,16 -0,8%
DAX30   11.509,88  
  -80,41 -0,7%
S&P500   2.752,05  
20:00 Uhr   -24,52 -0,9%

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