Grünes Wirtschaften a’la Habeck

Gold News vom 6. Dezember 2024

Gold & Gesellschaft

Last Man Standing‘ – diese Auszeichnung hat Robert Habeck im Wettbewerb zu einem umgefallenen Finanzminister Christian Lindner und Bundeskanzler Olaf Scholz in der ZDF-Runde bei Maybrit Illner verliehen bekommen.

Ich wollte es nicht glauben und musste mir den Ausschnitt selbst ansehen. Und wirklich, ab Minute 4:55 in der Sendung unter dem Titel „Krieg, Inflation, Abschwung – Deutschland vor der Wahl - Der Polit-Talk im ZDF vom 5. Dezember 2024“ wurde dieser Sketch eingeblendet.

Aber schauen wir einmal auf die Realitäten, die der Grüne Wirtschaftsminister während seiner Amtszeit in der deutschen Wirtschaft geschaffen hat. Und da zeigt eine vom statistischen Bundesamt im Jahr 2024 herausgegebene Graphik an, wie sich der Produktionsindex der energieintensiven Industrie seit dem Jahr 2015 (Index=100) entwickelt hat.

Bis Ende 2021, also dem Antritt der Regierung Scholz/Habeck/Lindner verharrte dieser Index bei 100 bzw. leicht darüber. Dann ging es aber stetig bergab, was man wohl mit dem Beginn des Ukraine-Kriegs und der Abkopplung Deutschland von der russischen Energieversorgung vor allen Dingen mit Erdgas und Erdöl in Verbindung bringen kann.

Aber der Index verharrte auch bis Ende 2024 auf dem Niveau von 80. Das heißt, die Rohstoff-intensive Produktion ist seit 2015 um 20% gefallen. Warum ist es wichtig, diesen langen Zeitraum zu betrachten? Weil wir die Einbrüche während der Covid-Pandemie und des beginnenden Ukraine-Kriegs ausblenden wollen.

Was sind nun energieintensive Industrien? Branchen, wie Stahlindustrie, die Chemieindustrie und die Zementindustrie, die Rohstoffe veredeln und damit die Grundprodukte für nachfolgende Industrien herstellen.

Das Prinzip der Verbundproduktion ist eine besondere Stärke der deutschen Industrie. Man denke nur an die Zulieferer der Automobilindustrie wie Bosch, ZF, Schäffler, Continental und Mahle, die die Konzerne wie Volkswagen, Mercedes-Benz und BMW beliefern. Hierbei kommt es auf Just-in-Time Logistik und kurze Transportwege mit möglichst wenig Lagerhaltung – die auch in einer signifikanten Reduzierung der Kapital-Bindung durch die Zwischenlager-Zeiten resultierte – an.

Es war der Deutsche Erich Gutenberg, der als Professor der Betriebswirtschaftslehre an der Universität zu Köln Anfang der 50er-Jahre den Prozess betrieblicher Leistungserstellung – die „Produktion“ – beschrieb.

Die von ihm beschriebenen Zusammenhänge und Abhängigkeiten scheint aber der Nachfolger des legendären Wirtschaftsministers Ludwig Erhard nicht verstanden zu haben. Da hilft auch keine Erhöhung durch die Einspielung des Rentner-Senders ZDF.

Fakt ist:  Die Autobranche ist Stahl- und Kunststoff-Verbraucher, die Baubranche braucht Zement und Dämmstoffe für den Wohnungsbau und auch die Landwirtschaft könnte ohne  Düngemittel und Pestizide nicht die Mengen produzieren, die für ein eng besiedeltes Land wie Deutschland nötig wären.

Natürlich kann man Vorprodukte aus China, Indien und den USA beziehen. Aber allein schon der Transport mit Schweröl-betriebenen Riesenschiffen verschlingt unnötig viele Rohstoffe. Und das nennt sich dann 'grünes Wirtschaften' a'la Habeck. Von der Kapital-Bindung der transportierten Waren über mehrere Wochen Transport und Zwischenlager einmal ganz abgesehen.

Das Grüne Schrumpfen von TAZ-Autorin Ulrike Herrmann beginnt mit der energieintensiven Industrie; wird aber die anderen ‚veredelten‘ Bereiche, wie wir jetzt bereits sehen, im gleichen Maße treffen.

Der Niedergang von Deutschlands Wirtschaft wird sich dabei in Kaskaden durch die Wertschöpfungs-Kette fressen. Und mit jedem Durchlauf wird der Verlust von hochbezahlten Mitarbeitern, fürstlichen Löhnen mit hohen Steuereinnahmen eine noch viel größere Dimension erreichen, als wir jetzt schon sehen und zum Teil auch erahnen können.

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