Helikoptergeld für Freizeitzocker

Gold News vom 3. Juli 2020

Gold & Gesellschaft

Man sagt, die Babyboomer Generation hätte die demokratische Katastrophe – zu wenig Kinder und Erwartungen an ihre Rente, die niemals leistbar sein werden - und die Freizeit-, Urlaubs- und Spaßgesellschaft verursacht, vor deren Trümmern wir derzeit stehen.

Aber während sie der totalen Konsum-Gesellschaft frönen, haben diejenigen, die im Zeitraum der frühen Achtziger bis späten Neunziger geboren wurden, schon ihre Kleiderschränke voll von Bangladesch-Klamotten oder ihre Wohnung mit China-Ware vollgestopft. Kein Wunder, dass diese Generation der Millennials keinen Platz mehr für neue Konsum-Ware findet. Und da die Rente weit in der Zukunft liegt, warum sollte man jetzt schon sparen oder in etwas Wertvolles wie in Gold investieren.

So wird eben gezockt. Am liebsten am Aktien-Markt. Und damit die Herausforderung durch Aktien von Unternehmen, die im Rahmen der Covid-19 Krise in die Insolvenz geraten sind. "Buy the fucking dip" ist die Herausforderung, die viele Jahre funktioniert hatte. Denn die Fed hat bislang immer die schlimmsten Finanz-Spekulanten mit frisch gedruckten Geld gerettet.

Jedenfalls widmet sich das in Finanzfragen völlig inkompetente Nachrichten-Magazin aus Hamburg gerade dieses Themas. Unter dem Titel „Spielfeld US-Aktienmarkt - Hilfe, die Freizeitzocker kommen“ wagt sich der durch die Relotius-Fälschungen ebenso wie sein ewiger Konkurrent der achtziger Jahre, der von Henry Nannen herausgegebene Stern an ein Thema abseits gefälschter Hitler-Tagebücher. Und der angeblich latenten Gefahr von Rechtsextremismus und Rassismus.

So schreibt man: „Gelangweilte Millennials haben das Spielfeld Aktienmarkt entdeckt. Zu ihren beliebtesten Zielen gehören Unternehmen, die dank Coronakrise pleite sind.“ Und weiter heißt es: „Doch ein Teil der Empfänger fand für das Helikoptergeld eine kreativere Verwendungsmöglichkeit: ab ins Börsencasino. Ein Prozent der Amerikaner sagen in einer Umfrage des Instituts YouGov, sie hätten mit der unverhofften Staatsknete Aktien gekauft. Und zwar nicht mit Blick auf die Altersvorsorge, sondern spekulativ.

Jungs, ihr habt wirklich eine Chance, dass euch die Fed bei dieser Spielerei herausboxt. Denn es ist wahrscheinlich, dass ihre Hauptfreunde JP Morgan, Goldman Sachs und die diversen Hedgefonds ähnlich agieren. Und da werden Verluste grundsätzlich auf die Bürger verteilt, während die Gewinne exklusiv bei ihnen hängen bleiben.

Sind die Millennials am Ende doch nicht so blöd, für wie wir diese nur Wohlstand kennende Generation her kennen?

Aber es sieht so aus, als dass man das Flugzeug mit der derzeitigen Krise übersteuert hat. Jetzt kommt die unvermeidbare Bruchlandung durch Abriss der wirtschaftlichen Strömung.

Ein besonders eklatantes Beispiel zeigt uns die Webseite Querschuesse.de unter dem Titel „USA: 48,679 Mio. Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung in nur 15 Wochen“ . Denn gestern mussten wir lernen, dass die Arbeitslosigkeit im Monat Juni um 4,8 Millionen gesunken ist. Bereits im Vormonat ging es bei den Zahlen um 2,7 Millionen nach unten. Macht also nach Adam Riese ein Brutto-Wachstum von 48,679 Mio + 4,9 Mio + 2,7 Mio Jobs.

Also hätte die US-Wirtschaft innerhalb von zwei Monaten 56,269 Millionen neue Jobs schaffen müssen. Nun gilt zwar innerhalb der USA die Hire-and-Fire Mentalität. Aber niemals in dem Umfang, der die Erwerbstätigenzahl der viergrößten Volkswirtschaft der Welt, Deutschland, bei weitem übertrumpfen würde. Das wäre nämlich 44,6 Millionen. Inklusiv der für den Staat direkt oder indirekt Arbeitenden mit staatliche Monopoleinkommen.

Wir wissen, dass Donald Trump hart um seine Wiederwahl kämpfen muss. Aber mit diesen eklatant falschen Zahlen hat er das US-Flugzeug überrissen.

Marktdaten

  EUR/USD 03.07.20 Kurs / Delta in Prozent Vorwoche in Prozent
Gold 0,89 1.774,40 USD 1.579,22 EUR      
  -2,05 EUR -0,1% 5,44 EUR 0,3%
Silber 0,89 18,02 USD 16,04 EUR    
  0,04 EUR 0,3% 0,19 EUR 1,2%
Au/Ag   98,47    
[ratio]   -0,4 -0,4% -0,9 -0,9%
Platin 0,89 800,00 USD 712,00 EUR    
  -4,13 EUR -0,6% 2,19 EUR 0,3%
Palladium 0,89 1.852,00 USD 1.648,28 EUR    
  6,97 EUR 0,4% 45,20 EUR 2,8%
NIKKEI225   22.298,94    
  151,99 0,7% -213,87 -0,9%
DAX30   12.506,46    
  -104,62 -0,8% 410,34 3,4%
S&P500 19:30 Uhr 3.130,01    
    -15,31 -0,5% 97,76 3,2%

Kommentare zu diesem Thema

- Noch kein Kommentar vorhanden -

zurück zur Liste Kommentar schreiben