Immobilien-Situation im Raum München

Gold News vom 5. Juli 2023

Gold & Gesellschaft

Die WELT beginnt langsam, beim Thema Immobilien zurückzurudern. Sah man vor kurzem noch eine Boden-Bildung bei den Preisen, so scheint der Rückgang der Immobilien-Preise doch wesentlich nachhaltiger und länger zu dauern, als man es prognostiziert hatte.

So lautet jedenfalls der Tenor des Artikels „SOGAR IN TOP-METROPOLEN - Immobilienpreise fallen so stark wie nie. Ist das der Auftakt eines längeren Abwärtstrends?“.

Dort heißt es: „Viele Beobachter hatten bislang mit einem raschen Ende des Hauspreisverfalls in Deutschland gerechnet. Doch nun sind die Preise für Wohnimmobilien noch einmal dramatisch eingebrochen: Im ersten Quartal im Schnitt um 6,8 Prozent. Experten rechnen damit, dass die Korrektur noch nicht vorbei ist. {…] „Das derzeit geringe Transaktionsvolumen zeigt, dass die Preisvorstellungen von Käufern und Verkäufern häufig noch weit auseinanderliegen“, schreibt Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank. „Insbesondere bei den Bestandsimmobilien müssen die Preise wohl noch weiter fallen, um Nachfrage und Angebot wieder in Einklang zu bringen, zumal ältere Immobilien auch wegen klimapolitischer Entscheidungen an Wert verlieren.

Mit einem geringen Transaktions-Volumen kann man die Preise noch eine Zeit künstlich hochhalten. Aber es kommt dann zu folgenden Situationen, wie ein kürzlich geführtes persönliches Gespräch mit einem Immobilien-Investor offenbart:

Ein Immobilien-Investor im Speckgürtels von Plovdiv (Dorf Markovo am Rande des Rhodopen-Gebirges) erstellt mit seinem Freund aus München, ein Architekt, neue Häuser hier in Bulgarien. Der Münchener Architekt berichtet von der sehr kritischen Situation am Münchener Immobilien-Markt. Gebrauchte Objekte, die bislang zu Preisen um die eine Millionen Euro aufgerufen wurden, stehen derzeit bei nur noch 500.000 Euro. Das heißt, alle seine Projekte liegen derzeit auf Eis, weil es bei diesen eklatanten Preisdifferenzen zwischen Verkaufs- und Ankaufs-Wunschpreis natürlich zu keinem Geschäft und damit Arbeit für einen Architekten kommt. Und es zeichnet sich keine Besserung in den nächsten Monaten ab.

Er überlegt, Deutschland nach vielen Jahren wieder zu verlassen und sein Glück in seinem Heimatland Bulgarien zu versuchen. Da bekommt er – zwar mit viel Mühe und Wartezeit – seine Objekte noch verkauft. Aber nur noch in Form von 100 % Equity Deals. Der Kreditmarkt bei Immobilien ist auch in Bulgarien tot. Die Objekte sind zwar wesentlich günstiger als in Deutschland. Aber dafür liegen die Einkommen – trotz niedrigerer Steuern und Sozialabgaben – wesentlich unter denen in Deutschland. Bei den derzeitigen Kreditzinsen, kann sich auch ein gut verdienende bulgarische Familie die Kreditraten nicht mehr leisten.

Hinzu kommt, dass die Erstellungskosten durch die weiterhin kräftige Inflation weiter anziehen. Und hier sind nicht die Kosten für Grundstücke gemeint, über die Bulgarien wegen der niedrigen Bevölkerungsdichte (im Vergleich zu Deutschland) außerhalb der Großstädte Sofia, Plovdiv und Varna noch reichlich verfügt.

Marktdaten

EUR/USD 05.07.23 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,9205 1.919,60 USD 1.766,99 EUR  
  1,09 EUR 0,1%
Silber 0,9205 23,16 USD 21,32 EUR  
  0,25 EUR 1,2%
Au/Ag   82,9  
[ratio]   -0,9 -1,1%
Platin 0,9205 918,00 USD 845,02 EUR  
  3,76 EUR 0,4%
Palladium 0,9205 1.236,00 USD 1.137,74 EUR  
  20,34 EUR 1,8%
NIKKEI225   33.317,59  
  -86,46 -0,3%
DAX30   15.928,69  
  -112,30 -0,7%
S&P500 19:30 Uhr 4.446,99  
    -8,60 -0,2%

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