Indikator: Goldnachfrage-Crash um 99%

Gold News vom 26. September 2023

Gold & Gesellschaft

Warum läuft es derzeit nicht so gut bei Edelmetallen und anderen Asset-Klassen? Bevor wir diese Frage zu beantworten glauben, erst einmal eine Nachricht aus dem (alternativen) Finanzsektor.

Hohe Zinsen auf Bankguthaben: Nachfrage nach Gold in Deutschland ist kollabiert um 99 %“. Nun, die Zahl von 99% können wir nicht bestätigen. Dazu sind wir einfach zu klein.

Aber den signifikanten Nachfrage-Rückgang nach dem gelben Metall sehen wir auch. Bei Silber sind es sogar praktisch 100%. Und das liegt nicht am Mehrwertsteuer-Satz, der nach Ende des Differenz-Steuerverfahrens von 7 auf 19% gestiegen ist.

Aber die ‚Finanzwelt‘ will uns eine Erklärung geben: „Stark steigende Zinsen für Bankeinlagen sind der Game Changer.“.

Aber irgendwie kann das auch nicht sein. Vielleicht für Silber, Platin, Palladium, NFTs, Rolex-Luxusuhren und Luxus-Villen in Grünwald. Das sind nämlich alles Assets, die sehr sensibel auf niedrige Zinsen – also Geld, das man billig geliehen und nicht aus Arbeit oder sonstiger unternehmerischer Tätigkeiten erlöst hat - reagieren.

Gold nicht. Obwohl wahrscheinlich ein erklecklicher Teil der Geschäfte zwischen den Sektoren FIAT-Geld und Gold aus Verkäufen resultieren. Aber anders als in den Jahren und Jahrzehnten zuvor, kam es nicht zu einem Einbruch beim Goldpreis. Und das trotz der stark steigenden Zinsen für Papiergeld.

Das ganze spielt sich auf den weltweiten Bond-Märkten mit immer weiter steigenden Real-Renditen der dortigen Anleihen ab. Richtig stabilisieren können die Finanzminister und Notenbanker ihr Papiergeld allerdings nicht. Und zu einem Crash beim Gold hat es auch noch nicht gereicht.

Vielleicht setzt sich am Markt einfach die Erkenntnis durch, dass Papier-Geld in Zukunft nur die zweite Geige spielen wird.

Vorab: Wir glauben nicht an die Mär des Gold-Standards. Und wollen diesen auch gar nicht haben. Weil er nämlich das Gelbe Metall zum Instrument staatlicher Finanzpolitik und Eingriffe machen würde.

Wir sehen vielmehr in dem 99%igen Einbruch bei der Gold-Nachfrage einen Indikator, der anzeigt: Praktisch keiner in Deutschland kann in dem derzeitigen Umfeld echte Gewinne erzielen, die in ein langfristiges Vorsorge-Produkt wie Gold fließen könnten. Denn das darf man nicht auf Kredit kaufen. Das haben uns viele Jahre der stattgefundenen Schlachtfeste am Goldmarkt gezeigt.

Marktdaten

EUR/USD 26.09.23 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,9454 1.900,90 USD 1.797,11 EUR  
  -10,81 EUR -0,6%
Silber 0,9454 22,92 USD 21,67 EUR  
  -0,12 EUR -0,5%
Au/Ag   82,9  
[ratio]   0,0 -0,1%
Platin 0,9454 902,00 USD 852,75 EUR  
  -5,56 EUR -0,6%
Palladium 0,9454 1.197,00 USD 1.131,64 EUR  
  -3,03 EUR -0,3%
NIKKEI225   32.344,02  
  -363,03 -1,1%
DAX30   15.251,37  
  -140,99 -0,9%
S&P500 19:30 Uhr 4.295,55  
    -30,96 -0,7%

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